Print Friendly, PDF & Email

Die Hamburger Fährreederei hat Anfang August bei einer Fahrt durch den Hafen

ihr Jubiläum gefeiert. Neu eingeführte Routen und ein jüngst abgeliefertes Schiff

sorgen für steigende Passagierzahlen.
Die erst vor wenigen Wochen in Dienst gestellte »Hamburgensie« bot das Ambiente für die Feierlichkeiten zum 125-jährigen Jubiläum des[ds_preview] Hamburger Traditionsunternehmens HADAG Seetouristik und Fährdienst. Von den Landungsbrücken aus legte das festlich geschmückte Schiff mit den knapp 60 geladenen Gästen zu einer rund zweistündigen Fahrt durch Deutschlands größten Hafen ab. Unter Deck hängt seit neuestem eine Ehrenurkunde, die die Handelskammer Hamburg dem Schifffahrtsunternehmen anlässlich des 125-jährigen Geburtstags überreicht hat.

Während der maritimen Tour blickten u.a. Christian Müller, Autor des Buches »Die Grün-Weiße Hamburgensie – 120 Jahre HADAG«, auf die Geschichte des Hamburger Unternehmens zurück. Gabriele Müller-Remer, Vorstand der HADAG, freute sich vor allem über die steigende Zahl an Kunden, die das Unternehmen 2013 bisher auf seinen Schiffen befördert hat. Mit ein bisschen Glück könnte am Jahresende sogar der im vergangenen Jahr erreichte Wert von 8 Mio. Passagieren deutlich übertroffen werden. Müller-Remer hofft auf ein Fahrgastaufkommen von 8,4 bis 8,5 Mio. Personen in diesem Jahr (siehe auch Interview auf S. 90).

Seit ihrer Gründung 1888 bringt die HADAG (die damals noch als H.D.A.G firmierte) ihre Fahrgäste über die Elbe. Zu dieser Zeit bekam Ernst Hadenfeldt, Gründungsvater des Unternehmens, den Auftrag, eine regelmäßige Dampf­fährverbindung in der Freihafenelbe zu etablieren. Anfangs waren es zumeist Arbeiter, die mit den Fähren zu ihrem Arbeitsplatz im Hafen gelangten. Mittlerweile sind es vor allem Touristen, die die Schiffe für eine Tour auf der Elbe nutzen. Schließlich kann jeder Fahrgast, der im Besitz eines HVV-Tickets ist, damit zusätzlich zu den anderen öffentlichen Verkehrsmitteln auch die Fähren nehmen. Das ist bis heute einzigartig in den weltweiten Hafenfährverkehren.

Neue Routen und Modernisierung der Schiffe

In den zurückliegenden Monaten erweiterte die HADAG, die eine Tochter der Hamburger Hochbahn ist, ihre Routen und bezog u.a. die Hafencity (Linie 72) und angrenzende östliche Teile des Hafens in ihre Routenplanung ein. Mittlerweile verkehren 23 Schiffe im Hamburger Hafen, die auf sieben Linien insgesamt 21 Anleger anfahren. 13 Fahrzeuge gehören zum sogenannten Typ 2000, der aufgrund seines Aussehens stark an ein Bügeleisen erinnert und als besonders wirtschaftlich gilt. Am 4. Juli 1997 wurde mit der »St. Pauli« das erste Schiff dieses rund 250 Fahrgäste befördernden Erfolgstyps in Dienst gestellt.

Bis zum Jahresende ist zudem die Ablieferung eines Flachschiffs geplant, das die Zahl der im Hamburger Hafen eingesetzten Schiffe auf zwei Dutzend erhöht. Konstruiert wird der Neubau auf der Werft SSB Spezialschiffbau Oortkaten im Osten Hamburgs, die bereits zahlreiche Schiffe für das Traditionsunternehmen gebaut hat. Erst Anfang Juni bekam die HADAG mit der »Hamburgensie« ihren jüngsten Flottenneuzugang von der Werft geliefert, an dessen Gestaltung und Namensgebung die Fahrgäste übrigens beteiligt waren.

Die HADAG reagierte in den zurückliegenden Monaten zudem auf die sich verändernden Bedingungen in der Schifffahrt. Sämtliche Schiffe des Typs 2000 bekamen einen Wulstbug. Dadurch verringert sich der Brennstoffverbrauch deutlich, was zusätzlich eine signifikante Reduzierung der Schadstoffemissionen bewirkt.


Thomas Wägener