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Den Kreuzfahrtschiffbau dominieren nach wie vor europäische Werften. In diesem Segment können die Wettbewerber aus China und Korea zumindest heute noch nicht mithalten
Als besonderes Standbein vor allem für die deutsche Schiffbauindustrie haben sich Kreuzfahrtschiffe entwickelt, derzeit eines der wenigen wachsenden Segmente, das[ds_preview] man sich mit wenigen Anbietern in Italien, Frankreich und Finnland teilt

Zwar gab es in den letzten Jahren durchaus Vorhaben, Cruiser in Asien zu bauen, etwa bei CSC Jinling und Xiamen Shipbuilding in China oder Samsung Heavy Industries in Südkorea, doch ein fertiges Schiff kam am Ende nie dabei heraus, die Pläne wurden 2013 bzw 2014 fallengelassen. Und sogar Mitsubishi musste nach Verzögerungen und massiver Kostensteigerung bei der Abwicklung der beiden Aufträge für Aida zugeben, die Komplexität des Kreuzfahrtschiffbaus katastrophal unterschätzt zu haben. Nach Ablieferung der »AIDAperla« 2017 wollen die Japaner die Sparte wohl vorerst ruhen lassen. Dann wäre der Markt wieder rein europäisch.

Die IG Metall Küste blickt daher positiv auf die Zukunft der deutschen bzw. europäischen Werften. Die angekündigte Hinwendung zum Kreuzfahrtschiffbau bei Lloyd-Werft und Nordic Yards mit dem Einstieg der Genting-Gruppe wird als große Chance für die deutsche Branche gesehen. Spezialwissen von Facharbeitern und Ingenieuren, ein etabliertes Zulieferernetzwerk sowie Synergieeffekte durch die Konzentration der Sparte auf eine Region sind das, was den Asiaten fehlt. Noch. Mit einer neuen Subventionspolitik will China seinen Kreuzfahrtmarkt aufbauen. Der Bau dieser Schiffe wurde als strategische Industrie eingestuft und diese Entwicklung setzt sich fort in der Forderung an die chinesische Wirtschaft, doch bitte längere Urlaube zu gewähren, die dann auf dem Meer verbracht werden können. So könnten aus einer Million chinesischen Kreuzfahrtreisenden bis 2030 sieben bis acht Millionen werden. Mit einem Memorandum of Understanding haben sich Fincantieri und die Carnival Corporation bereits mit CSSC auf eine mögliche zukünftige Zusammenarbeit verständigt, um in diesem Markt mitzuspielen. Die Deutschen müssen also weiter in Innovation, Qualität und Qualifikation investieren, um die Nase weiter vorn zu behalten.

fs