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Der Hamburger Terminalbetreiber HHLA hat 2016 sein Geschäftsergebnis leicht gesteigert. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern jedoch einen Gewinnrückgang. Für die Zukunft hat die neue Führung auch eine mögliche regionale Expansion im Blick. 

Die neue HHLA-Chefin Angela Titzr[ds_preview]ath, die zum 1. Januar dieses Jahres das Amt von Klaus-Dieter Peters übernommen hat, steht gleich in ihrem ersten Jahr an der Spitze des Konzerns vor einer Reihe von Herausforderungen. Während die Hamburger Hafen und Logistik AG die Umsatzerlöse um 3,1 % auf 1,177 Mrd. € steigern konnte, und sich auch das EBIT um 4,8 % auf 164 Mio. € erhöhte, prognostiziert der Konzern für das laufende Jahr einen Rückgang des operativen Gewinns.

Viele unsichere Rahmenbedingungen

Man rechne mit einem EBIT in einer Spanne zwischen 130 und 160 Mio. €, so Titzrath jetzt bei der Vorlage der Bilanz. Grund dafür seien die unsicheren Rahmenbedingungen. Zum einen sei das weltweite Wachstum mit nur noch 1,3 % verhalten, zum anderen gebe es große Unsicherheiten durch die Entwicklungen in den USA und den angekündigten Austritt Großbritanniens aus der EU. Ferner sei davon auszugehen, dass das Geschäft mit Russland in diesem Jahr und vermutlich auch darüber hinaus schwierig bleibe, so Titzrath.

Bei den Reedereien erwartet die HHLA-Chefin zudem weitere Konsolidierungen mit Aufkäufen und Zusammenschlüssen. Darüber hinaus bereitet ihr die erneute Verzögerung der Fahrrinnenanpassung der Elbe weiter Sorgen.

Für die neue HHLA-Chefin Angela Titzrath ist gleich das erste Jahr eine Herausforderung
Für die neue HHLA-Chefin Angela Titzrath ist gleich das erste Jahr eine Herausforderung. Foto: Thomas Wägener

Beim Containerumschlag hat die HHLA 2016 ein leichtes Plus um 1,5 % auf 6.658.000 TEU erzielt. 6.375.000 (+1,1 %) Boxen gingen davon am Standort Hamburg über die Kaikanten, am Terminal in Odessa, Ukraine, erhöhte sich die Zahl um 10,6 % auf 283.000 TEU. Nach Ansicht der HHLA wird sich der Containerumschlag auch in diesem Jahr in etwa auf demselben Niveau bewegen.

Ausbau der Terminals geht weiter

Um künftig für große Containerschiffe mit Kapazitäten von rund 20.000 TEU gerüstet zu sein, treiben die Hamburger den Ausbau ihrer Terminals voran. Der Ausbau des Bahnhofs am Container Terminal Altenwerder (CTA) von sieben auf neun Gleise konnte bereits abgeschlossen werden. Am Container Terminal Burchardkai sind die ersten beiden neuen Containerbrücken bereits im Betrieb, drei weitere wurden bestellt. Für das Container Terminal Burchardkai (CTB) wurden drei neue Containerbrücken gekauft, zudem soll dort demnächst eine Erweiterung um vier automatisierte Lagerblöcke erfolgen.
Das erste 20.000-TEU-Schiff, die »MOL Triumph«, soll nach derzeitiger Planung im Mai dieses Jahres an einem HHLA-Terminal festmachen.

Weiter positiv entwickelt sich indes das Geschäftsfeld Intermodal. Die Zahl der transportierten Standardbehälter ging hier um 6,8 % auf 1.408.000 TEU nach oben. Dies sei im Wesentlichen auf die Bahntöchter Metrans und Polzug zurückzuführen. Im Juni dieses Jahres will der Konzern in Budapest ein zusätzliches Hub-Terminals eröffnen.

Digitalisierung und Expansion auf der Agenda

Einen hohen Stellenwert hat auch die Digitalisierung. Ein neues Geschäftsfeld soll sich mit dieser Thematik beschäftigen. »Die HHLA soll der Motor des digitalen Wandels im Hamburger Hafen sein«, machte Titzrath deutlich.

Zudem schloss sie nicht aus, dass sich das Unternehmen an Terminals außerhalb Hamburgs beteiligen könnte. »Wenn Hamburg das Tor zur Welt ist, dann werden wir auch mal durch das Tor gehen und uns mit wachen Augen umschauen.« Nähere Angaben zu Regionen oder zur Struktur der Terminals machte sie allerdings nicht.