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Mit der »Madrid Maersk« hat die Nr. 1 in der weltweiten Linienschifffahrt das erste von insgesamt elf Schiffen der 2. Generation ihrer »Triple E«-Klasse in Dienst gestellt.

Mit der »MOL Triumph« ist das derzeit größte Containerschiff der Welt (20.170 TEU) auf seiner Jungfernreise[ds_preview] nach Europa unterwegs, am 15. Mai soll es erstmals Hamburg anlaufen. Doch die Maersk Line, unumstrittene Nr. 1 in der Linienfahrt, zieht jetzt nach.

Auf die »Madrid Maersk« passen noch einmal rund 400 TEU mehr, es sind genau 20.568 TEU. Es ist der erste Neubau der 2. Generation der sogenannten »Triple-E«-Klasse, der gerade in Dienst gestellt wurde und als ersten Hafen Tianjin in China angelaufen hat. Der neue Mega-Boxert verkehrt künftig im Asien–Europa-Dienst und wird demnächst auch vor der deutschen Küste auftauchen.

Die ersten Neubauten seit Juli 2015

Maersk hatte seit Juli 2015 keine Neubauten mehr in Dienst gestellt, die Auslieferung einiger Großcontainerschiffe wegen der anhaltenden Marktschwäche sogar verschoben. Nun aber kommen elf Schiffe zur Flotte hinzu, die vorerst einen Rekord in der Containerschifffahrt setzen. Die Auslieferung der elf Schiffe wird sich bis Ende 2018 hinziehen.

Im Auftragsbuch von Maersk stehen derzeit die zehn verbleibenden Schiffe der neuen »Triple E«-Klasse, dazu kommen weitere neun Boxer mit jeweils 15.226 TEU und sieben Containerschiffe mit jeweils 3.596 TEU. Die neuen Schiffe, die für rund 11% der aktuellen Flottenkapazität stehen, sollen ältere und weniger effiziente Tonnage ersetzen, heißt es.

Maersk gilt als Vorreiter in der Containerschifffahrt, aber auch auch als Treiber beim Ausbau der Flottenkapazität durch Großcontainerschiffe, der letztlich zu den bestehenden Überkapazitäten beigetragen hatte. Nun verweist die Nr. 1 darauf, dass sie weit weniger bestellt hat als die Konkurrenz. Branchenweit liege die Neubauquote bei 15%.

Laut dem Branchendienst Alphaliner stehen insgesamt 53 Neubauten mit 18.000?21.000 TEU und einer Gesamtkapazität von 1,05 Mio. TEU in den Orderbüchern (106% der momentanen Flottengröße), außerdem 45 Schiffe mit 13.300?17.999 TEU und insgesamt 643.000 TEU (34,6%).

Charter-Tonnage für mehr Flexibilität

Um künftig wettbewerbsfähig zu bleiben und die Kostenführerschaft zu sichern, werde Maersk die Zahl der eingesetzten Schiffe sorgsam steuern, betont das Unternehmen. So werde derzeit eine vergleichsweise hohe Zahl von Einheiten mit kurzfristigen Charter-Verträgen eingesetzt, die jederzeit für Neubauten Platz machen könnten.

Außerdem werde ältere Tonnage ausrangiert. So seien allein im 1. Quartal 2017 sieben Panamax-Schiffe verschrottet worden, teilt Maersk mit.