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Auf der Verladerseite für Rohstoffe und Agrarprodukte bahnt sich eine Mega-Fusion an: Die schweizerische Glencore hat dem US-Rivalen Bunge Übernahmegespräche angeboten.

Glencore bestätigte gestern, dass ein informelles Gesprächsangebot hinsichtlich einer Zusammenlegun[ds_preview]g der Unternehmensbereiche abgegeben worden sei. Dies müsse aber nicht zwangsläufig in eine Fusion münden, heißt es noch einschränkend.

GlencoreEs wäre eine Giganten-Hochzeit und hätte Auswirkungen auf die gesamte globale Bulker-Schifffahrt im Agrar-Sektor. Allein Bunge beschäftigt permanent rund 200 Massengut-Frachter verschiedener Größen. Bereits seit Jahrzehnten dominieren die vier sogenannten ABCD-Verlader den Großteil der weltweit transportierten Ladung im Agrarsektor: Archer-Daniels-Midland, Bunge, Cargill and Louis Dreyfus.

Glencore ist nach Zukäufen in jüngerer Vergangenheit neu zu dieser Runde hinzugekommen und will nun offenbar selbst die Konsolidierung vorantreiben. Bereits heute gehören die Schweizer zu den führenden Produzenten und Verladern unter anderem bei Weizen und Kichererbsen.

Bunge Inc. hatte 2016 einen Agrarumsatz von 43 Mrd. $ erzielt gegenüber 22 Mrd. $ bei Glencore. Im Gesamtkonzern waren es allerdings 173 Mrd. $ (2015) bei einem bereinigten Ergebnis von 2,2 Mrd. $ erzielt. Das Unternehmen vermarktet mehr als 90 Rohstoffe über weltweit 150 Standorte mit insgesamt etwa 155.000 Mitarbeitern.

Es gilt als offenes Geheimnis, dass Glencore-Konzernchef Ivan Glasenberg weiter expandieren will und dabei den Blick nach eigenem Bekunden vor allem auf den US-Markt richtet. Bunges CEO Soren Schroder wiederum hatte jüngst in einem Interview Übernahme-Optionen nicht grundsätzlich ausgeschlossen.