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Das Dockschiff »Combi Dock III« bringt den Windjammer »Peking« zurück in die Heimat. Der Projekt-Carrier hat den Zuschlag für den Transport über den Atlantik erhalten.

Die Viermast-Bark »Peking« soll Ende Juni auf das 170 m lange Dockschiff »Combi Dock III« ([ds_preview]11.000 tdw) der zur Bremer Harren-Gruppe gehörenden Reederei Combi Lift in New York geladen werden und dann die zweiwöchige Heimreise über den Atlantik antreten.

Die Reise endet zunächst in Brunsbüttel, von wo aus die »Peking« per Ponton zu Peters Werft in Wewelsfleth weitertransportiert wird. Die Werft hatte von der Stiftung Hamburg Maritim jüngst den Zuschlag für die Restaurierung des historischen Frachtseglers erhalten. Sie hatte sich gegen die Konkurrenz von Blohm+Voss, die Emder Werft und Dock GmbH sowie eine ARGE aus Elsflether Werft und Bremerhavener Dockgesellschaft (Bredo) durchgesetzt. Weil die ersten Angebote das vom Bund bewilligte Budget zum Teil überschritten hatten, war noch zweimal mit allen Teilnehmern nachverhandelt worden.

Die »Peking«, 1911 bei Blohm+Voss in Hamburg gebaut, gehörte einst zur legendären Flotte der »Flying P-Liner« und ist unter deren Flagge 34-mal um das Kap Horn gesegelt. Ab 1932 war sie als stationäres Schulschiff mit Namen »Arethusa« im Medway an der englischen Ostküste als schwimmendes Internat in Betrieb und wurde 1975 nach New York verkauft. Dort lag sie Jahrzehnte vor dem South Street Seaport Museum in New York. Auf der Werft Caddell Dry Dock & Repair Co. wird die »Peking« jetzt auf den Rücktransport vorbereitet.

Die »Peking« soll nach ihrer auf drei Jahre veranschlagten Reparatur das Prunkstück des geplanten Deutschen Hafenmuseums werden, dass für insgesamt 120 Mio. € in Hamburg entstehen soll. Die aufwändigen Arbeiten an Rumpf und Rigg werden mit bis zu 26 Mio. € finanziert. Danach geht die »Peking« ins Eigentum der Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH) u?ber.

Die »Peking« ist 115,5 m lang, 14,3 m breit und hat einen Tiefgang von 4,2 m bei 3.700 BRZ. »Damit ist sie nicht besonders schwer, aber lang und sehr fragil«, sagt Alexandre Poirier, Projektverantwortlicher der Stiftung Maritim. Vor allem am Rumpf habe der Zahn der Zeit genagt. Die Stahlplatten seien zum Teil nur noch 4 mm statt wie ursprünglich 15 mm dick.

Peking, Combi Lift
Die »Combi Dock III« übernimmt den Transport der »Peking« (Foto: Combi Lift)

Die Reederei Combi Lift setzt eines ihrer Spezialschiffe ein, die »Combi Lift III«. Der FloFlo-Frachter (Float-on/Float-off), gebaut auf der Lloyd Werft und 2009 in Dienst gestellt, ist ein Semi-submersible, kann also sein Ladungsdeck unter die Wasseroberfläche absenken, um schwimmende Lasten aufzunehmen. Die »Peking« soll mit dem Heck voran eingeschwommen werden und an insgesamt 70 Punkten gesichert werden. »Mit Hilfe der Ballastwasser-Tanks können wir die Ladung ausbalancieren«, sagt Peer Kelch, Chartering Manager bei Combi Lift. Die Vorbereitungen auf den Seetransport werden drei bis vier Tage, die Überfahrt über den Atlantik weitere 12 Tage dauern.