Angesichts der gedrosselten Exportaktivität im Mittelost-Golf stehen die Fracht- und Charterraten der Großtanker am Spotmarkt weiter unter Druck. Suezmaxe und Aframaxe treiben den Baltic Dry Index aber nach oben.
Nachdem nun Klarheit herrscht über di[ds_preview]e mittelfristige Förderpolitik der OPEC-Staaten bleibt den Tanker-Reedern nur die Hoffnung auf steigende Exportmengen aus Nordamerika heraus.
VLCC-Reisen vom Persischen Golf nach Fernost wurden zum Wochenende zu nur 49 Punkten auf der Weltskala abgeschlossen. Das entspricht einer Tagesrate von rund 13.700 $ für das Schiff und markiert einen neuen Jahrestiefpunkt. »Der Tonnageüberhang drückt weiter auf die Raten«, kommentierte der Schiffsmakler Clarksons Platou die Situation im VLCC-Sektor.
Suezmaxe und Aframaxe mit besseren Abschlüssen
In Westafrika befinden sich die Exportmengen dank der Wiederherstellung von Verladekapazitäten in Nigeria wieder im Anstieg, doch davon scheinen bislang nur Suezmax-Tanker zu profitieren. Während die durchschnittlichen Spoterträge für VLCC auf der Route von Westafrika nach China diese Woche von 14.500 auf 13.000 $/Tag sanken, verzeichneten Suezmaxe für Reisen ex Westafrika nach Europa eine Verbesserung von 13.600 auf 17.900 $/Tag.
Ein weiteres Teilsegment, das mit stark steigenden Frachtabschlüssen dazu beitrug, dass der Baltic Dirty Tanker Index trotz VLCC-Flaute im Wochenverlauf um 49 auf 814 Punkte kletterte, ist die Nord- und Ostseefahrt für Aframaxe. Das Einnahmenniveau bei neuen Frachtabschlüssen schoss dort von 13.400 auf 25.000 $/Tag hoch.
Rückgang bei Bulker-Raten
Am Bulk-Carrier-Spotmarkt hatten hingegen die Befrachter überall die Nase vorn. Bei mäßiger Tonnagenachfrage purzelte die Durchschnittsrate der Capesize-Frachter im Zeitcharter-Trip-Geschäft von rund 12.200 auf 11.700 $/Tag. Panamaxe verschlechterten sich trotz einer Nachfragestabilisierung im Nordatlantik von rund 7.000 auf 6.800 $/Tag, und für Supramaxe und Handysize-Typen ging es ebenfalls um je einige Hundert Dollar auf rund 8.100 und 6.800 $/Tag runter.
Für die Tramp-Containerschiffsreeder hat sich der Zeitchartermarkt nun ebenfalls gedreht. Diese Woche fielen alle Ratenbewertungen des New Contex unter das Niveau der Vorwoche. Am stärksten büßte die Zwölfmonatsperiode für Panamaxe (4.250 TEU) ein – um 3.0%.
Container-Raten deutlich unter »last done«
Zum Teil lagen die jüngsten Charterabschlüsse krass unter »last done«. Nach Angaben von Maklern gingen mehrere 8.500-TEU-Schiffe zu Raten zwischen rund 12.000 und 14.000 $/Tag aus dem Markt, nachdem zuvor bereits 20.000 $/Tag erreicht worden waren.
Für Panamaxe ist das Marktniveau binnen weniger Wochen von über 10.000 auf deutlich unter 9.000 $/Tag gesunken. Cosco sicherte sich Berichten zufolge die »CPO Baltimore« (4.255 TEU) zu 8.500 $/Tag für 3-6 Monate mit Anlieferung in Nordwesteuropa.
Auch für 1.700-TEU-Typen mit Ladegeschirr soll es einige schwächere Abschlüsse gegeben haben. Berichten zufolge bekam die »Hansa Falkenburg« (Wenchong 1700) bei Yang Ming in Asien 7.250 $/Tag für kurze Periode, während die »Louisa Schulte« (ebenfalls Wenchong 1700) ihre Beschäftigung bei Hapag-Lloyd im Mittelmeer zu 7.000 $/Tag verlängerte. (mph)
