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Was sollte sich in der EU-Flaggenpolitik ändern?

Carsten Gierga: Wir würden uns ein »level playing[ds_preview] field«, also einheitliche Standards bei den Grundsatzfragen und deren einheitliche Einhaltung wünschen. So gibt es beispielsweise eine erhebliche Diskrepanz bei der Verpflichtung zur Sozialversicherung.

Eine aktuelle Deloitte-Studie bemängelt fehlende digitale Lösungen von EU-Flaggen. Was ist Luxemburgs Antwort darauf?

Gierga: Über die Auswertung digitaler Positionsdaten stellt Luxemburg unter anderem ein spezifisches Vorbereitungsprogramm für Hafenstaatskontrollen bereit. Darüber hinaus können Zertifikate für Seeleute komplett digital beantragt werden.

Länder wie Singapur achten darauf, dass ihre Flaggen-Anforderungen nicht über internationale Standards hinausgehen. Wie ist es im Register Luxemburgs?

Gierga: Luxemburg begleitet den technischen Zustand der Schiffe und die Einhaltung internationaler Standards aktiv. Im Bereich der Arbeitsbedingungen der Seeleute hat Luxemburg MLC frühzeitig ratifiziert und wendet europäisches Recht für die EU-Seeleute an.

Wie wichtig ist den Reedern das Argument »Kosten« im Vergleich zum Service?

Gierga: Das Kostenargument wiegt aktuell sehr schwer, aber auch hier ist Luxemburg im EU-Vergleich durchaus konkurrenzfähig und bietet weitreichenden Service.

Welche Entwicklung erwarten Sie?

Gierga: In den letzten lief es positiv, neue Schiffe kamen zur Flotte hinzu, auch europäische. Der Beginn des Jahres 2017 verlief recht erfreulich, und gerade jüngst haben einige Schiffe europäischer Eigner zur Flagge Luxemburgs gewechselt, unter der aktuell 222 Schiffe fahren. Das Register wird wohl keines der weltweit größten werden, wer aber unter einer EU-Flagge fahren will und Wert auf Service legt, findet in Luxemburg ein konkurrenzfähiges Register mit einem weltweiten Service-Netzwerk vor.