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Der Auftrag über fünf weitere Korvetten für die deutsche Marine verzögert sich. Die Vergabekammer des Bundes hat den fehlenden »Teilnahmewettbewerb« moniert.

Das Verteidigungsministerium von Ursula von der Leyen (CDU) wollte den Auftrag schnell und unbürokratisch vergeben – an Lü[ds_preview]rssen einschließlich Blohm+Voss. Also an die gleiche Arbeitsgemeinschaft, die schon die ersten fünf Korvetten gebaut hatte. Doch dagegen hat die Vergabekammer des Bundes laut Medienberichten ihr Veto eingelegt. Die Vergabe in der vom Ministerium geplanten Form sei »nicht zulässig«, heißt es.

Das Ministerium wollte die bestehenden Engpässe bei der Marine möglichst schnell beseitigen. Das Vergaberecht sieht vor, bei einem Folgeauftrag von einer neuen Ausschreibung abzusehen, um Zeit zu sparen. Bereits 2019 sollten zwei der Korvetten in Dienst gestellt werden. Dies erscheint nun mehr als unwahrscheinlich.

Denn gegen die Vergabe an das Lürssen-Konsortium hatte German Naval Yards (GNYK) in Kiel Einspruch eingelegt – und jetzt Recht bekommen. Wie es nun weitergeht, ist offen. In jedem Fall aber verzögert sich das Projekt erheblich. Eigentlich sollten die Aufträge noch vor den Bundestagswahlen erteilt werden. Dies dürfte kaum noch gelingen.

Die Kosten für die fünf Korvetten wurden zunächst auf 1,5 Mrd. € geschätzt. Einem Bericht des Handelsblattes zufolge forderte Lürssen dagegen mit 2,9 Mrd. € fast die doppelte Summe, soll aber inzwischen auf 2 Mrd. € korrigiert haben.