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Das Hamburger Traditionsunternehmen HADAG hat in der Hansestadt seinen jüngsten Neubau auf den Namen »Elbphilharmonie« getauft. Mit Platz für 400 Personen ist das bei Pella Sietas gebaute Schiff das größte der Flotte.

Als Taufpatin fungierte die 17 Jahre alte Klarinettistin Laura[ds_preview] Jaeger, die bereits während des Eröffnungskonzerts im großen Saal der Elbphilharmonie aufgetreten war. »Ich wünsche dir, deiner Besatzung und deinen Passagieren viele schöne Fahrten im Hamburger Hafen und immer eine andbreit Wasser unter dem Kiel«, sagte Jaeger, bevor sie die Sektflasche am Rumpf der »Elbphilharmonie« zerschellen ließ.

Der 29,50 m lange, 8,40 m breite und für einen maximal Tiefgang von 1,75 m ausgelegte Neubau ist der Prototyp der neuen Serie »Typ 2020«. Gebaut wurde er innerhalb von acht Monaten auf der Pella Sietas Werft in Hamburg. Nach Angaben von Werftchefin Natallia Dean gibt es noch eine Option für ein zweites Schiff. Erste Erfahrungen mit dem Neubau seien positiv gewesen, so Dean, die auf weitere Aufträge hofft.

Nach Angaben von Gabriele Müller-Remer, Geschäftsführerin der HADAG, zeichnet sich der Neubau durch seinen leisen und abgasarmen Antrieb aus. Das Schiff verfügt über einen diesel-elektrischen Antrieb mit Gleichspannungsverteilung. Dadurch könnten die Hauptmotoren mit einer variablen Drehzahl gefahren werden, was im Endeffekt Kraftstoff einspare, hieß es. Die Antriebsanlage besteht aus zwei DI13-Motoren von Scania mit einer Leistung von je 375 kW sowie aus einem Siemens-EcoProp-System. Der diesel-elektrische Antrieb könne als Übergang dienen, bis bei einem »Technologiesprung« auf einen Batteriebetrieb umgestiegen werden könne, so die HADAG.

Abgasnachbehandlung mit Rußpartikelfilter und SCR-Katalysatoren

Zur weiteren technischen Ausrüstung gehören zwei Schaffran-Festpropeller, eine Abgasreinigungsanlage, bestehend aus zwei Rußpartikelfiltern von Fischer, sowie zwei SCR-Katalysatoren. Wie bei den übrigen Schiffen der Flotte wird auch bei der »Elbphilharmonie« die Motorenwärme für die Heizung genutzt. Auch der Neubau ist mit LED-Beleuchtung sowie einem Landstromanschluss ausgestattet.

Zudem wurden vorn und achtern Querstrahler eingebaut, um das Manövrierverhalten zu verbessern. Das Navigations- und Kommunikationspaket stammt von Alphatron Marine Deutschland (AMD) und als Rettungsmittel stehen zwei MES-Stationen von Survitec zur Verfügung. Nach Angaben der HADAG sorgt zudem ein strömungsoptimiertes Unterwasserschiff für einen geringeren Schiffswiderstand und somit für eine Schwellreduktion.

Motiviert durch Fahrgastanregungen sei die Bestuhlung zu Gunsten von mehr Sitzplätzen und Abstellraum neu gestaltet worden. Unter Deck gibt es nunmehr 154 Sitzplätze, während 88 Sitzgelegenheiten auf dem Oberdeck zur Verfügung stehen. Zusätzlich angebrachte Haltestangen sollen bei den Fahrgästen für einen sicheren Stand sorgen. Für Fahrräder gibt es feste Stellplätze und für mobilitätseingeschränkte Personen sowie für Kinderwagen stehen Freiflächen bereit.