Spotmarkt Woche 24: Gemischte Bilanz für Bulker

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Am Dry-Bulk-Spotmarkt verlief die Ratenentwicklung in den verschiedenen Größenklassen diese Woche sehr unterschiedlich. Bis gestern gehörten Panamaxe und kleinere Bulker zu den Gewinnern im Handel, während Capesize-Frachter bei schwacher Aktivität deutliche Einbußen verzeichneten.
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Für Panamax-Frachter zogen die Geschäfte weltweit an. Makler berichten von erneuten Tonnage-Engpässen im Nordatlantik und einer Belebung der Charternachfrage für Schiffe ex Ostküste Südamerikas sowie in Südostasien. Die Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Geschäft kletterte für Panamaxe seit Ende vergangener Woche bis gestern von rund 6.500 auf rund 7.500 $/Tag.

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Leichte Verbesserungen gab es auch für Supramax- und Handysize-Bulker, deren Durchschnittsraten bis gestern um rund 400 und 100 $ auf 7.800 und 6.300 $/Tag anzogen. Laut Simpson Spence & Young profitieren die kleineren Frachter von erhöhten Einfuhren Chinas von »Minor Bulks« wie Phosphaten, Erzen, Zement etc.. im laufenden zweiten Quartal. Positiv dürften sich auch die prognostizierten hohen Getreideverschiffungen aus dem Schwarzen Meer heraus auf die Nachfrage für Supramax- und Handysize-Bulker auswirken, schreibt der Londoner Makler.

Im krassen Gegensatz dazu gab die Trip-Durchschnittsrate der »Capes« bei sehr schwacher Aktivität im Atlantik wie im Pazifik um über 10% auf 9.748 $/Tag nach.

Uneinheitliches Bild im Tanker-Markt

Ebenso uneinheitlich präsentierten sich die Tankermärkte. Trotz sehr geringer Charternachfrage im Mittelostgolf verbesserten sich die VLCC-Erträge bei Spot-Reisen ex Golf Richtung Fernost leicht auf 16.700 $/Tag. In Westafrika verbesserte sich das Niveau für VLCC im Zuge erhöhter Befrachtungsaktivität von 16.800 auf 17.900 $/Tag. Den Ausblick für die kommenden Wochen schätzen Makler eher düster ein, weil das Ladungsaufkommen im Juli stets nachlässt, während diesen Monat noch mit Ablieferung von sechs VLCC-Neubauten gerechnet wird. Der Tonnagezustrom dürfte die Konkurrenz um Beschäftigung weiter anheizen.

Verlierer waren diese Woche die Suezmax-Tanker, deren Verfügbarkeit peu a peu anschwoll, was bei den Reedern zu großen Nervosität führte, wie berichtet wurde. Ex Westafrika nach Europa sank das Ertragsniveau für Suezmaxe um rund 2.000 auf 9.400 $/Tag.

Hingegen verzeichneten die kleineren Aframax-Typen zum Teil ordentliche Steigerungen – vor allem in Nord- und Ostsee, wo die Wiederaufnahme von Verschiffungen ab Primorsk sowie erhöhte Heizöl-Transporte den Markt ankurbelten. Die durchschnittlichen Spoterträge für Aframaxe in diesem Fahrtgebiet stiegen um fast 4.000 auf 14.000 $/Tag.

Schwacher Ratentrend dauert an

Am Containerschiffs-Chartermarkt hielt der schwächere Ratentrend diese Woche an. Der New Contex büßte rund 1,5% ein, während der Howe Robinson Containership Index zur Wochenmitte aufgrund schwächerer Abschlüsse im Panamax- und Wide-Beam-Sektor (5.000 TEU) um gut 2,5% nachgab.

Leichte Verbesserung im MPP-Markt

Für MPP-Frachter mit Schwergutgeschirr hat sich das Marktumfeld hingegen etwas verbessert. Laut dem Toepfer Multipurpose Index (TMI) kletterte die Perioden-Charterrate (6-12 Monate) für F-Klasse-Mehrzweckfrachter gegenüber dem Vormonat Mai um rund 100 auf 6.267 $/Tag.

Jüngste Daten der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) deuten auf steigende Direktinvestitionen in Industrieanlagen und Infrastruktur hin, was der Projekt- und Schwergutschifffahrt zugutekommen dürfte. In den ersten vier Monaten seien die „Greenfield-Investitionen“ weltweit im zweistelligen Prozentbereich gewachsen, „das könnten Anzeichen für eine Erholung der Investitionen sein“, sagte UNCTAD-Abteilungsleiter James Zhan. (mph)