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Die Reederei Hamburg Süd hat vor ihrem Verkauf an Maersk der Oetker-Gruppe einen Umsatzrückgang beschert.

Der Umsatz der gesamten Gruppe lag bei 11,7 Mrd. € und damit um 2,1 % unter dem Vorjahreswert (knapp 12 Mrd. €). Der Ru?ckgang sei operativ bedingt und ausschließlich den sch[ds_preview]wierigen globalen Marktbedingungen in der Schifffahrt geschuldet gewesen, teilte Oetker mit.

Oetker Vorstand
Das Führungstrio der Oetker-Gruppe (v.l.): Niels Lorenz, Albert Christmann und Ottmar Gast (Foto: Oetker)

Die anhaltend niedrigen Frachtraten hätten zu den Einbußen geführt und hätten durch die anderen Sparten nicht kompensiert werden können. Allerdings hatte Hamburg Süd mit 48,1% weiter den größten Anteil am Gesamtumsatz (Vorjahr: 50,7%). Der Nahrungsmittelbereich (Pizza etc.) steuerte 26,2% bei, Bier und alkoholfreie Getränke 16,2%, Sekt, Wein und Spirituosen 4,3%.

Schifffahrt büßt 7% vom Umsatz ein

Im Jahr 2016 erwirtschaftete die Hamburg-Süd-Gruppe einen Umsatz von 5,6 Mrd. €, dies entspricht einem Ru?ckgang um 7,2% im Vergleich zum Vorjahr. Zwar konnte das Transportvolumen in der Container-Linienschifffahrt um 7,2% auf 4,4 Mio. TEU gesteigert werden, infolge der anhaltenden Überkapazitäten gingen allerdings die Frachterlöse pro Einzeltransport um rund 15% zuru?ck. Die Investitionen betrugen 77 Mio. € und lagen damit weit unter dem Vorjahresniveau. Angesichts des schwachen Ladungswachstums seine keine zusätzlichen Schiffe bestellt worden, auch Investitionen in Container wurden stark reduziert.

Hamburg Süd
Der Produktentanker »St. Pauli aus der Flotte der Reederei Rudolf A. Oetker (Foto: Hamburg Süd)

Auch auf den Bulkmärkten seien die Charterraten temporär noch unter die Tiefststände aus dem Krisenjahr 2009 gefallen. Einer der Haupttreiber hierfu?r war der Ru?ckgang der Kohle- und Eisenerz-Importe in China. In Einzelfällen deckten die Raten gerade noch die Betriebskosten der Schiffe der Reederei Rudolf A. Oetker. Im Ergebnis sei der Umsatz in der Massengutschifffahrt deutlich unter den Erwartungen geblieben. Bei den Produktentankern seien anders als geplant mehr Zeitcharterverträge abgeschlossen worden, die im Vergleich zur Reisecharter deutlich niedrigere Einnahmen erwirtschafteten. Dies fu?hrte zu einem niedrigeren Gesamtumsatz auch in diesem Bereich.

Verkauf an Maersk bis Jahresende

Im Dezember 2016 hatte die Dr. August Oetker KG den beabsichtigten Verkauf der Hamburg Su?d-Gruppe an den Marktfu?hrer Maersk Line bekannt gegeben. Der Geschäftsbericht verweist noch einmal auf die Gründe:

»Da eine aktive Teilnahme an dem Konsolidierungsprozess der Branche einen noch höheren Kapitalbedarf erfordern und den Risikoausgleich innerhalb der Oetker-Gruppe empfindlich stören wu?rde, haben sich die Gesellschafter der Oetker-Gruppe entschlossen, die Hamburg Su?d in die Hände neuer Eigentu?mer zu geben.«

Der Kaufvertrag wurde im März 2017 unterzeichnet, Ende April 2017 hatten zudem die Gesellschafter und der Beirat der Dr. August Oetker KG dem Verkauf einschließlich aller Tochtergesellschaften sowie der zugehörigen Reedereien zugestimmt. Der Vollzug (Closing) soll nach Vorliegen aller behördlichen Genehmigungen voraussichtlich zum Ende dieses Jahres erfolgen.