HHLA, Osteuropa, Ungarn, Budapest, Metrans
Metrans betreibt ein neues Hub-Terminal in Budapest. Foto: HHLA
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Im Wettbewerb um die besten Hinterlandanbindung baut der Hamburger Terminalbetreiber HHLA seine Verbindung nach Osteuropa aus. In Budapest wurde jetzt ein neuer Hub eröffnet.

Die europäischen Häfen konkurrieren immer mehr nicht nur an der Küste, sondern auch im Hinterland. Mittel[ds_preview]- und Osteuropa gelt als wichtige Märkte, über die Ladungsmengen akquiriert werden können. Dafür gilt Hamburg bereits seit einiger Zeit als zentraler Hub. Zuletzt verstärkten auch andere Häfen, etwa der belgische Standort Antwerpen, ihre Aktivitäten in der Region.

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Peter Kiss, Geschäftsführer von Metrans
Foto: HHLA

Doch der Hamburger Terminalbetreiber HHLA startet jetzt einen neuen Vorstoß. Mit der Inbetriebnahme eines neuen Eisenbahn-Hub-Terminals im ungarischen Budapest will die Intermodaltochter Metrans ihre Position in Mittel- und Osteuropa weiter ausbauen. In Anwesenheit ungarischer Politiker eröffneten die Vorstandsvorsitzende der HHLA, Angela Titzrath und Metrans-Geschäftsführer Peter Kiss die Anlage.

»Strategischer Knotenpunkt« für HHLA

Titzrath nannte Budapest einen »strategischen Knotenpunkt«. »Seine Lage im Herzen Europas macht ihn zur idealen Schnittstelle zwischen den nordeuropäischen Seehäfen und Südosteuropa.« Sie hob die Bedeutung des Intermodalgeschäfts für die HHLA hervor. Mit Umsatzerlösen in Höhe von 390 Mio. € hatten die HHLA-Transportgesellschaften im vergangenen Jahr »einen beachtlichen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens«. Die Vorstandsvorsitzende ergänzte, dass die HHLA Investitionen in Anlagen, Lokomotiven und Waggons plant.

»Mit der Inbetriebnahme dieser Anlage können wir noch besser, flexibler und schneller auf die Wünsche unserer Kunden reagieren. Durch die hohe Taktdichte, mit der die Shuttle-Züge die Seehäfen und den Hinterland-Hub verbinden, ist eine hohe Zuverlässigkeit der Transportkette gewährleistet.«

Peter Kiss, Geschäftsführer von Metrans

Die Grundsteinlegung für die Anlage erfolgte im Oktober 2015. Budapest ist nach Prag, ?eská T?ebová und Dunajska Streda der vierte Hub-Terminal im Netzwerk der Metrans. Insgesamt verfügen die HHLA-Bahntöchter Metrans und Polzug über 13 Terminals im Hinterland. Fünf davon fungieren als große Hub-Terminals. Der Terminal in Budapest bietet neben einem Schienenanschluss auch über eine Straßenanbindung. Zudem bestehen Erweiterungsmöglichkeiten für eine trimodale Nutzung. Dadurch können dann auch Binnenschiffe über die Donau abgefertigt werden.

Auf einen Blick:

  • Gesamtfläche: 165.000 m²
  • Gleise: 6 Gleise à 650 m, 2 Gleise à 500 m im Leercontainer-Depot
  • Abfertigungskapazität: rund 250 Züge/Monat
  • Kapazität: 250.000 TEU/Jahr
  • Umschlaggeräte: Zwei Portalkrane und zwei Reachstacker, zusätzlich zwei Reachstacker im Leercontainer-Depot
  • Besonderheiten: Erweiterbar für trimodale Nutzung (Schiene, Straße, Donau)
  • Dienstleistungen:
    • Container-Reparatur
    • Zollbüro vor Ort
    • Reefer-Anschlüsse
    • Trucking mit langjährigen Subunternehmern