Spotmarkt
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Der Fall der Charterraten für Containerschiffe hat sich diese Woche angesichts frischer Nachfrage nach großen Schiffen am Spotmarkt verlangsamt.

In einigen Segmenten wie der Panamax-Klasse rutschte das Ratenniveau offenbar weiter ab, in anderen Bere[ds_preview]ichen schaffen es die Tramp-Reeder dafür, trotz steigender Tonnage-Verfügbarkeit die Raten relativ stabil zu halten.

Der in Hamburg veröffentlichte New ConTex büßte diese Woche nur 3 Punkte bzw. 0,7% ein, in der Vorwoche belief sich der Rückgang auf 1,5%. Etwas erholt haben sich die Charterraten dem Vernehmen nach im Segment der 8.500-TEU-Schiffe.

Nachdem das Marktniveau Ende Mai einen scharfen Rückgang auf rund 10.000 $/Tag erfuhr, zeigten die jüngsten Zeitfracht-Abschlüsse Maklerangaben zufolge wieder etwas nach oben. Scheinbar hat die Ratenkorrektur bei einigen Linien wieder Appetit auf Tonnage geweckt, jedenfalls soll die Aktivität für Super-Postpanamaxe jetzt wieder zugenommen haben.

Standardschiffe haben es schwer

In der Folge hätten sich die Charterraten wieder auf rund 11.000 $/Tag berappelt, berichtete ein Hamburger Makler. Ein etwas kleineres Schiff – die »Northern Magnitude« (6.732 TEU) – erzielte noch 12.000 $/Tag für eine flexible Periode von 2 bis 4 Monaten bei Maersk im Fernost-Südafrika-Verkehr, wie zu hören war. Für Standard-Schiffe im Bereich von 6.000 bis 6.500 TEU stelle sich die Lage aber generell schwierig dar. Angesichts geringer Charteranfragen dürfte es schwer werden, den Aufschlag gegenüber 8.500-TEU-Typen zu behaupten.

Für traditionelle Panamax-Containerfrachter nimmt der Druck auf die Raten von Woche zu Woche zu. Nachdem jüngste Abschlüsse noch zu über 9.000 $/Tag in Fernost und rund 8.500 $/Tag im Mittelmeer getätigt wurden, ging diese Woche erstmals ein Schiff in Fernost zu nur 8.000 $/Tag aus dem Markt. Berichten zufolge nach handelt es sich um die »ALM Wodonga« (5.059 TEU) der Schulte Group, die zu dieser Rate kurzfristig (2 bis 4 Monate) bei Maersk im Fernost-Nahost-Service eingesetzt werde.

Im Subpanamax-Segment (2.500 bis 2.800 TEU) halten sich die Charterraten trotz zunehmender Verfügbarkeit von Schiffen dafür noch recht gut. Für 2.800-TEU-Typen ohne Ladegeschirr liegen die aktuellen Benchmark-Abschlüsse noch bei 9.000 bis 10.000 $/Tag. Für 2.500-TEU-Schiffe mit Ladegeschirr wurden im Mittelmeer zuletzt noch 9.300 $/Tag erzielt. In Asien ging es bei Charterverlängerungen von über 9.000 auf 8.500 $/Tag herunter, was Makler aber angesichts der allgemeinen Marktlage immer noch als ordentlich einstufen.

Bulker-Markt leicht erholt

Am Trockenfrachtmarkt hat sich die Lage diese Woche endlich stabilisiert. Der Baltic Dry Index kletterte um 19 auf 849 Punkte – dank Verbesserungen für Capesize- und Panamax-Bulker zum Wochenende. Capesize-Typen profitierten von einem Anstieg der Eisenerz-Befrachtung für den Westaustralien-China-Trade, was sich in einer verbesserten Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Geschäft von rund 11.000 $/Tag niederschlug – gegenüber knapp 10.000 $/Tag vor einer Woche. Erhöhte Aktivität auf Routen im und aus dem Atlantik heraus sorgte für einen leichten Anstieg der Durchschnittsrate für Panamax-Bulker von 6.358 auf 6.517 $/Tag.

In der Rohölschifffahrt fielen die Frachtraten und Tageserträge der Tanker auf der Mehrzahl der Routen deutlich ab. Der Baltic Dirty Tanker Index sank um 51 auf 705 Punkte. (mph)