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Am Standort Wismar der zum Genting-Konzern gehörenden Gruppe MV Werften

wurden zwei weitere Flusskreuzfahrtneubauten auf Kiel gelegt. Sie komplettieren die Viererserie von Crystal River Cruises

Im überdachten Baudock werden jetzt die beiden Flusskreuzfahrtschiffe »Crystal Debussy« (BN 128) und »Crystal Ravel« (BN 129) gefertigt, die im[ds_preview] kommenden Jahr in Dienst gestellt werden sollen. Wie die seit 2016 in Wismar in Bau befindlichen Schwestern »Crystal Bach« und »Crystal Mahler«, deren Ablieferungen ebenfalls 2018 geplant sind, gehören sie zur neuen, vier Einheiten umfassenden Rhein-Klasse der US-amerikanischen Luxusreederei Crystal River Cruises.

Tan Sri Lim Kok Thay, Chairman und Vorstandsvorsitzender von Genting Kong Hong, und Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe legten die traditionellen Glücksmünzen auf die Pallungen, bevor die ersten beiden, je 170t schweren Sektionen der Flusskreuzer abgesetzt wurden. »Wir freuen uns, auf unserer Werft diesen wichtigen Meilenstein für zwei weitere Schiffe unserer Marke Crystal Cruises zu feiern«, sagte Tan Sri Lim.

»Wir sind stolz, mit diesen beiden Flusskreuzern die sehr gute Zusammenarbeit mit Crystal Cruises fortzusetzen«, ergänzte MV-Werften-Geschäftsführer Jarmo Laakso.

Die Flusskreuzfahrtschiffe der Rhein-Klasse sind 135m lang, über 11m breit und speziell für den europäischen Flussreisemarkt konzipiert. Bis zu 106 Passagiere finden in jeweils 55 Balkonsuiten hochwertigster Ausstattung Platz. Das baugleiche Quartett soll auf dem Rhein, dem Main, der Donau und der Mosel eingesetzt werden.

Zunächst für Frankreich geplant

Die beiden Neubauten waren ursprünglich für das Fahrtgebiet Frankreich vorgesehen und sollten als Typen der Paris-Klasse auf Seine, Rhône und Dordogne verkehren. Im Juli 2016 hatte Crystal River Cruises jedoch bekannt gegeben, dass man den Markteintritt in Frankreich noch verschieben wolle. Stattdessen sollte die Präsenz auf Rhein, Main und Donau ausgebaut werden. Die Ankündigung kam kurz nach dem Stapellauf der ersten neuen Flussyacht »Crystal Mozart«. Mit der Entscheidung, sich zunächst auf die Angebote in Deutschland und Österreich zu konzentrieren, entspreche man Kundenwünschen, hieß es seitens der Reederei.

Die Verlagerung des Schwerpunktes auf ein anderes Fahrtgebiet bedeutete, dass das Design der beiden Schiffe von der Paris- zur Rhein-Klasse geändert und vergrößert werden musste, bevor die Neubauten 2018 in Betrieb gehen. Ursprünglich sollten sie bereits ab Juni bzw. August 2017 die französischen Flüsse befahren.

»Anders als Seekreuzfahrtschiffe, die ihre Reiserouten kurzfristig ändern können, spielen bei Flusskreuzfahrtschiffen eine Menge Parameter eine Rolle. Da ist die Umstellung nicht ganz einfach«, erklärte Crystal-CEO Eddie Rodriguez. »Wir hören genau hin, was unsere Kunden wollen und haben uns in diesem Fall gedacht, dass es am besten ist, die Entscheidung eher früher als später zu treffen.« Mit dem »Re-Design« werden die Schiffe nun also Teil der Rhein-Klasse. Diese besteht zurzeit aus »Crystal Bach« und »Chrystal Mahler«.

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe zeigte sich sehr zufrieden und optimistisch: »MV Werften setzt den eingeschlagenen Weg konsequent fort. Das beeindruckende Investitionsprogramm wird Schiff für Schiff in die Tat umgesetzt. Ein gutes Zeichen, dass es weiter vorangeht. Im Ergebnis wird gearbeitet, neue Schiffe werden gebaut, Arbeitsplätze werden geschaffen. Es tut sich eine Menge vor Ort. Die Wirtschaft im Land wird weiter angekurbelt.«

Das Auftragsbuch der MV Werften umfasst insgesamt neun Schiffe für die nächsten fünf Jahre: Neben den vier Flusskreuzfahrtschiffen entstehen drei »Endeavor Class«-Megayachten für Crystal Yacht Expedition Cruises sowie zwei Kreuzfahrtschiffe der »Global Class« für Star Cruises auf den drei Werften der Gruppe, die aus der ehemaligen Nordic-Yards-Gruppe um den russischen Milliardär Vitaly Yusufov hervorgegangen war.

Umstellung auf Luxusschiffe

An den Standorten Wismar, Rostock und Stralsund verfügt die Unternehmensgruppe über einen direkten Ostseezugang, wetterunabhängige Fertigungsanlagen sowie ausgereifte Logistikinfrastrukturen.

In ihrer jeweils 70-jährigen Geschichte haben die Werften den Angaben zufolge insgesamt rund 2.500 Schiffsneubauten konstruiert, gefertigt und ausgerüstet, darunter Kreuzfahrtschiffe für AIDA, RoPax-Fähren für Stena Line und Flusskreuzfahrtschiffe für Premicon. Heute hat sich das Unternehmen auf die Entwicklung und den Bau luxuriöser Kreuzfahrt-, Flusskreuzfahrtschiffe und Megayachten spezialisiert.


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