Print Friendly, PDF & Email

Der boomende Kreuzfahrtmarkt produziert eine große Nachfrage nach Neubauten. Noch immer sind Europas Werften führend – mit drei Akteuren, die den Markt dominieren.

Der Auftragsbestand liegt derzeit bei 75 Neubauten, das gesamte Auftragsvolumen beläuft sich Angaben der Branchenorg[ds_preview]anisation Seatrade auf 47,6 Mrd. $. Dabei wird der Bau von Kreuzfahrtschiffen von drei großen Werften dominiert, die alle in Europa angesiedelt sind: Fincantieri, Meyer Werft und STX France.

Fincantieri, STX, Meyer WerftDie italienische Werft Fincantieri (einschließlich Vard) baut 29 Schiffe, deren Auslieferung bis 2025 vorgesehen ist. Die Meyer Werft hat Verträge für 17 Neubauten, STX France für zwölf und bei MV Werften in Deutschland, die zu Genting Hong Kong gehören, stehen sechs Schiffe in den Auftragsbüchern.

»Die heutige Auftragssituation spiegelt die Erwartung der Branche eines langfristigen, nachhaltigen Wachstums wider. Es wird zusätzliche Kapazitäten geben, die die erhöhte Nachfrage nach Kreuzfahrturlaub decken werden. Niemals zuvor haben Kreuzfahrtunternehmen sich über einen so langen Zeitraum an Schiffsneubestellungen gebunden.«

Gianni Onorato, Chief Executive Officer MSC Cruises

Der jetzige Auftragsbestand wird die globale Kreuzfahrtflotte den Angaben zufolge bis 2025 um rund 250.000 Betten erweitern – eine Steigerung von 40%. Analysten gehen davon aus, dass die Gesamtkapazität der weltweiten Flotte um mindestens 50% wachsen wird. Das Passagiervolumen steigt von 24 Millionen in 2016 auf 30 Millionen in 2022, 35 Millionen in 2026 und 40 Millionen im Jahr 2030. Zusätzlich zu den Neubauten investieren die Kreuzfahrtreedereien verstärkt in die Modernisierung ihrer bestehenden Flotte. Die Ausgaben in diesem Bereich betrugen allein im vergangenen Jahr rund 1,5 Mrd. $, heißt es.

»Wenn es darum geht, die verbesserte Rentabilität des Kreuzfahrtsektors und seinen unnachgiebigen Wachstumshunger zu erklären, gibt es eine Neuerung, die alle anderen weit überragt: das Mega-Schiff. Ich denke dass in Zukunft noch viele und größere Kreuzfahrtschiffe folgen werden«, wird Branchenexperte Tony Peisley zitiert. Mit dem Kauf von vier Werften versuche Genting Hong Kong die ambitionierten Expansionspläne seiner drei Marken Crystal Cruises, Star Cruises und Dream Cruises zu erfüllen. Doch letztendlich wird dieser Schritt auch für andere Unternehmen eine willkommene Option sein, die aufgrund der vollen Auftragsbücher der europäischen Werften frustriert seien.

Kyriakos Anastassiadis, Chairman des Verbands CLIA Europe und CEO von Celestyal Cruises kommentiert: »Die europäische Schiffsbauindustrie bleibt weltweit führend beim Bau komplexer Passagierschiffe wie beispielsweise Kreuzfahrtschiffe und Megajachten. Es ist wichtig, dass die Werften in Europa mit ihrer einzigartigen Expertise weiter mit dem sich schnell entwickelnden Kreuzfahrtsektor mitwachsen – im Sinne des Wohlergehens der Kreuzfahrtbranche.«