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Die Havarie des Containerschiffs »Kea Trader« im Südpazifik rund 90 Seemeilen südöstlich von Neukaledonien entwickelt sich zu einem komplizierten Bergungsprojekt.

Wie der Eigner des Frachters, die Reederei Lomar Shipping mit Hauptsitz in London, mitteilte, soll in den kommenden [ds_preview]Tagen mit dem Abpumpen des gesamten Brennstoffs sowie des Schmieröls begonnen werden. Das Schiff, das in Charter des Reefer-Carriers Seatrade im Europa-Neuseeland-Dienst fuhr und sich auf dem Weg von Papeete (Französisch-Polynesien) nach Noumea (Neukaledonien) befand, steckt seit vergangenem Mittwoch auf Grund fest.

Wie es zu der Strandung kam, ist bislang nicht bekannt. Zum Zeitpunkt des Unglücks fuhr der erst zu Jahresanfang aus der Bauwerft abgelieferte Frachter (2.194 TEU, mit Ladegeschirr) unter eigenem Antrieb.

Nach Angaben eines Lomar-Sprechers befindet sich neben den 18 Crewmitgliedern der »Kea Trader« derzeit ein 11-köpfiges Team der Bergungsreederei Ardent an Bord. Die Firma hat den Auftrag unter einer ‚Lloyd’s Open Form‘ angenommen und eine Sonderklausel (SCOPIC) darin in Anspruch genommen, die ihr eine Vergütung nach Material- und Personalaufwand garantiert – unabhängig von den zu rettenden Schiffs- und Ladungswerten. Zudem seien mehrere Einsatzschiffe – darunter Einheiten der neukaledonischen Küstenwache – und ein Schlepper vor Ort. Letzterer sei mit dem Antransport von Bergungsgerätschaften mit einem Umfang von 25 t beschäftigt, die per Luftfracht-Charter aus Australien und den Niederlanden nach Neukaledonien geflogen worden sind. Dabei komme auch ein Hubschrauber zum Einsatz.

»Langwieriger Prozess«

Das Abpumpen des Treibstoffs sowie des Schmieröls sei ein »langwieriger Prozess«, der mehrere Wochen in Anspruch nehmen könne, erklärte der Reedereisprecher gegenüber der HANSA. Wann damit begonnen werde, stehe noch nicht fest.

Als nächstes soll ein Plan zum »Refloating« des Schiffs ausgearbeitet und mit den lokalen Behörden abgestimmt werden. Zum Ausmaß des Schadens an Bord der »Kea Trader« konnte Lomar noch keine genauen Angaben machen. Infolge der Grundberührung muss aber der Rumpf des Frachters in Mitleidenschaft gezogen worden sein, da es einen Wassereinbruch unter Deck gegeben haben soll, wie der Reedereisprecher bestätigte.
Den Ausfall der »Kea Trader« hat der Charterer Seatrade eigenen Angaben zufolge mit eigener Tonnage kompensiert. Ein anderes Containerschiff des Carriers soll bereits in Neuseeland angekommen sein, um die geplanten Abfahrten ex Port Nelson und ex Tauranga zu übernehmen. (mph)

»Kea Trader«-Havarie: Bergungsreeder sichert Ansprüche