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Die Hamburg Port Authority (HPA) hat den Ideenwettbewerb für Steinwerder-Süd abgeschlossen. Gewonnen hat ein chinesisches Konsortium mit einem Konzept für ein automatisiertes Container-Terminal mit Logistik-Park.

In den vergangenen Monaten hatten sich Unternehmen und Forschungsei[ds_preview]nrichtungen an einem internationalen Ideenwettbewerb der HPA beteiligt. Sieger des Ideenwettbewerbs ist der Beitrag des chinesischen Containerbrückenherstellers ZPMC Germany und der CCCC (China Communications Construction Company). Auch der Betreiber des chinesischen Online-Marktplatzes Alibaba soll verschiedenen Medienberichten zufolge mit im Boot sein.

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Quelle: HPA

Die Idee, eine Kombination aus einem e-Logistik-Hub und einem automatisierten Container-Terminal auf dem zentralen Areal im Hamburger Hafen zu entwickeln, habe am meisten den Wettbewerbskriterien entsprochen, die neben der Realisierbarkeit vor allem die Finanzierungsansätze, die Schaffung dauerhafter Arbeitsplätze und die Entwicklung des Gesamtgebiets Steinwerder im Fokus hatten, so die HPA.

Das 42 ha große Areal bietet Potenzial für bis zu 1100 m Kaimauer mit drei Liegeplätzen für große Schiffe sowie die Herstellung von Terminalflächen im Oderhafen und neuer Wasserflächen als Manövrierraum.

Vor dem Hintergrund der »One Belt – One Road«-Initiative sieht der Entwurf vor, eine Kombination aus einem e-Logistik-Hub und einem automatisierten Container-Terminal in Steinwerder-Süd zu errichten. Bestandteile der Ideenskizze sind ein automatisiertes Container-Terminal, ein Logistik-Park mit integriertem e-Hub und »smarten«, automatisierten Lagerhallen.

Keine zwingende 1:1 Umsetzung

Die Anregungen aus den Konzepten sollen nun in die weitere Entwicklung des mittleren Hafens einfließen. Das bedeute nicht, dass die prämierten Entwürfe letztlich 1:1 umgesetzt würden, heißt es. Bei den Konzepten handele es sich um Ideenbeiträge für die Zukunft von Steinwerder-Süd, die nun Bestandteil eines transparenten und diskriminierungsfreien Verfahrens sind. Letztlich werde die Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation als zuständige Behörde über diese wichtigen Weichenstellungen entscheiden. Dabei gelte es, die Wettbewerbsposition des Hamburger Hafens langfristig zu sichern und zu stärken.

Platz 2: Short Sea Terminal mit Kühllogistik-Lager

Die Zweitplatzierung sicherte sich der Entwurf des Hamburger Unternehmens C. Steinweg (Süd-West Terminal) in Zusammenarbeit mit Rotterdam Short Sea Terminals. Als Hauptnutzung des Areals sehen die Teilnehmer den Aufbau eines Hamburger Short Sea Terminals vor.

Dieses wäre laut HPA vergleichbar mit einem bereits erfolgreich von der Steinweg-Gruppe betriebenen Terminal in Rotterdam. Die Anlage könnte laut der Ideenskizze eine Kapazität von 400.000 Containern / 720.000 TEU haben und durch das Konzept helfen, viele intereuropäische LKW-Fahrten zu vermeiden. Als weitere Nutzung der landseitigen Fläche könnten ein Kühllogistik-Lager und eine Produktionshalle errichtet werden.

Gemeinsame Nutzung von Infra- und Suprastruktur

Einen Innovationspreis verlieh die Jury an den Beitrag der Arbeitsgemeinschaft Hamburger Lagerhalter und Quartiersleute. Das Flächennutzungskonzept trägt den Titel »Cluster of Commodities«. Ziel ist die Bündelung der Hamburger Nahrungs- und Genussmittellogistik mit gemeinsamer Nutzung von Infra-/Suprastruktur. Unter anderem sollen durch ein neu gegründetes Gemeinschaftsunternehmen Kaianlagen genutzt werden. Daneben sollen Produktionsstätten und Kühllagerhäuser entstehen. Auch die Verlegung des Großmarktes nach Steinwerder ist Teil des Konzepts. Zudem ist eine touristische Nutzung angedacht.

Die weiteren Beiträge legten ihre Schwerpunkte beispielsweise auf ein Betriebskonzept zur besseren Ausnutzung der Kaimauer durch verschiedene Nutzer, auf Industriefertigungen von Brücken aus 3D-Druck sowie die Herstellung von Elektromotoren.

Mitglieder der Jury des Ideenwettbewerbs waren Torsten Sevecke (Amtsleiter, Innovations- und Strukturpolitik, Mittelstand, Hafen; Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation), Gesa Ziemer (Professorin für Kulturtheorie und Vizepräsidentin Forschung, HafenCity Universität Hamburg), Michael Westhagemann (Vorstandsvorsitzender des Industrieverbandes Hamburg; CEO Region Nord-Deutschland, Siemens AG), Uta Stammer (Bereichsleitung Services / Projektentwicklung & Flächenmanagement / Mittelstandslotsin; HWF Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH) und Ingo Egloff (Vorstand, Hafen Hamburg Marketing).