Print Friendly, PDF & Email

Das Branchennetzwerk maritimer Zulieferbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern will sich zu einem regionalen Innovationscluster Maritime Zuliefer Allianz Schiffbau entwickeln. Durch neue Formen der Kooperation sollen Leistungspotenziale ausgebaut werden.

Die Weichen dafĆ¼r stellte der [ds_preview]Kooperationsverbund MAZA M-V, dem aktuell 32 Unternehmen der maritimen Zulieferindustrie angehƶren. Ā»Wir wollen uns mit diesem Schritt fĆ¼r die Zukunft wappnen und die Arbeit in der Zulieferindustrie wissenschaftsbasierter, innovativer und leistungsfƤhiger gestaltenyĀ«, umreiƟt Thomas KĆ¼hmstedt, Vorsitzender des MAZA-Vorstandes, die neu justierte strategische Ausrichtung des Netzwerkes. Ā»Die Rahmenbedingungen und die Anforderungen im heutigen Schiffbau Ƥndern sich radikal, was die Zulieferer vor die Aufgabe stellt, neue Wege und Formen der Kooperation in der Branche zu finden und die eigenen Innovations- und Leistungspotenziale auszubauen.Ā«

Ingenieurunternehmen und Forschungseinrichtungen als Partner

Um dieses Kernanliegen des regionalen Innovationsclusters umsetzen zu kƶnnen, sollen in den nƤchsten zwei Jahren zusƤtzlich vor allem schiffbaurelevante Ingenieur- und Projektierungsunternehmen sowie Forschungseinrichtungen und Hochschulen in das Netzwerk eingebunden werden. FĆ¼r eine Mitgliedschaft konnten laut MAZA bereits die Fraunhofer-Einrichtung fĆ¼r GroƟstrukturen in der Produktionstechnik in Rostock, die ebenfalls in der Hansestadt ansƤssige SchweiƟtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Mecklenburg-Vorpommern (SLV) sowie das Aus- und Fortbildungszentrum Rostock (AFZ) gewonnen werden.

Netzwerkmanagerin Antje Abert verwies darauf, dass es in der maritimen Industrie und in der Landespolitik groƟes Interesse an dem Projekt eines regionalen Innovationsclusters gebe. Ā»In ersten GesprƤchen mit den Hochschulen Stralsund und Wismar sowie dem Rostocker Projektierungsunternehmen Neptun Ship Design wurde die Bereitschaft zur Mitarbeit signalisiertĀ«, sagte Antje Abert. Ebenso werde darauf gesetzt, das Zusammenwirken mit den Werften weiter zu entwickeln.

Es besteht Handlungsbedarf

Die Prorektorin der Hochschule Stralsund, Petra Maier, skizzierte als Gstrednerin auf der MAZA-Mitgliederversammlung in Rostock die vielfƤltigen Kooperationsmƶglichkeiten zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Sie reichten von Verbundprojekten bis zur Auftragsforschung. Auch kƶnnten Studenten Ć¼ber Praktika und Masterarbeiten fĆ¼r eine berufliche Perspektive in regionalen Zulieferunternehmen interessiert werden.

Welcher Nachhol- und Handlungsbedarf auf diesem Feld besteht, verdeutlichte Hans-Gerd Bannasch als Gastreferent vom Verein Maritime Allianz Ostseeregion (MAO). Laut einer Studie hƤtte es im vorigen Jahr nur sechs Verbundforschungsprojekte in der maritimen Industrie in Mecklenburg-Vorpommern gegeben. Wie in anderen Industriebranchen habe sich auch im Schiffbau die Digitalisierung als Megatrend herauskristallisiert. FĆ¼r die MAZA-Mitgliedsunternehmen, von denen rund 60 % zumeist kleinere Betriebe sind, sieht Bannasch vor allem in der Entwicklung und Fertigung von Hightech-Modulen fĆ¼r die SchiffsausrĆ¼stung, aber auch in roboter- und computergestĆ¼tzten neuen Produktionstechnologien Anwendungsgebiete in der Verbundforschung.

Kreuzfahrtschiffe und Yachten im Fokus

MAZA-Beiratsmitglied Eberhard Binder unterstreicht die Notwendigkeit einer vertieften Kooperation der regionalen Schiffbauzulieferer, um ihre kĆ¼nftige Produktion mit eigenen innovativen und effizienten Erzeugnissen und Leistungen international noch wettbewerbsfƤhiger zu machen. Im unmittelbaren Fokus der angestrebten Zusammenarbeit im regionalen Innovationscluster stehe die Entwicklung von Erzeugnissen und Leistungen fĆ¼r den avisierten Bau grĆ¶ĆŸter Kreuzfahrtschiffe und anspruchsvoller Hochseeyachten im Land in den kommenden Jahren.

Der Anteil komplexer sowie modularer Schiffbauzulieferungen werde stark zunehmen. Ā»Das erfordert innovative Know-how-Lƶsungen, hochproduktive ProduktionskapazitƤten und vernetzte LogistiklƶsungenĀ«, so Binder.

Erster Schritt: InnovationsfƤhigkeit Aufbauen

Die Mitgliedsunternehmen von MAZA erwirtschaften im laufenden Jahr 2017 mit ihren voraussichtlichen anteiligen schiffbaurelevanten Zulieferleistungen im Umfang von 210 Mio. ā‚¬ rund zwei Drittel des gesamten Umsatzes im Kernbereich der Schiffbauzulieferindustrie im Land. Auf dem Weg zu einem regionalen Innovationscluster komme es zunƤchst darauf an, die Ā»InnovationsfƤhigkeit der zumeist kleinen Unternehmen aufzubauen und zu stƤrkenĀ«, charakterisierte Netzwerkmanagerin Antje Abert die erste Etappe des Projektes.