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Angesichts des nahenden »Brexit« sorgen sich Seeversicherer mit Sitz in Großbritannien um ihr Geschäft mit Reedereien am europäischen Kontinent. Steamship Mutual prüft derzeit mehrere Standorte im Unionsgebiet.

Nachdem die Versicherungsbörse Lloyd’s of London, die zu den großen P[ds_preview]layern im weltweiten Seekaskomarkt zählt, bereits den Aufbau einer neuen Niederlassung in Brüssel angekündigt hat, ziehen wohl bald auch die auf der Insel verwurzelten P&I Clubs nach. In seinem gerade erschienen Jahresbericht für 2016/17 schreibt der Steamship Mutual – einer der mittelgroßen Gegenseitigkeitsversicherer für Haftpflichtrisiken – dass zurzeit mehrere Standorte innerhalb Europas für die Ansiedlung einer Tochtergesellschaft geprüft würden. »Wir hoffen, unsere bevorzugte Lösung im weiteren Jahresverlauf bekanntgeben zu können«, so der Vorsitzende des Clubs Armand Pohan.

Da es im Zuge der Abkoppelung Großbritanniens von der Europäischen Union möglicherweise keinen gemeinsamen Versicherungsmarkt mehr geben werde, sei der Aufbau eines eigenen Büros am Kontinent erforderlich, um auch ab 2019 wie gewohnt Geschäft dort zeichnen zu können. »Unsere europäischen Mitglieder können sich darauf verlassen, dass sie ihre Mitgliedschaft ohne jede Unterbrechung fortsetzen können«, versprach Pohan.

Auch London P&I Club schaut auf’s Festland

Der kleinere London P&I Club stellt sich nach den Worten seines Vorsitzenden John M. Lyras ebenso darauf ein, dass der Aufbau einer Dependance am europäischen Festland notwendig werden könnte. In Fachkreisen gelten Luxemburg und Zypern als attraktive Standorte für Seeversicherer innerhalb der EU.

Unabhängig vom »Brexit« will der Steamship Mutual seine Internationalisierung dieses Jahr vorantreiben. So seien neue Niederlassungen in Singapur und Tokio geplant, um Vertrieb, Underwriting und Schadenservice in Asien zu verbessern. mph