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Die niederländische Wasserbau- und Schlepper-Gruppe Boskalis hat wie selbst erwartet ein schwaches erstes Halbjahr hinter sich. Der Gewinn brach um fast die Hälfte ein, vor allem im Offshore- und Schleppgeschäft.

»Die Entwicklungen der ersten sechs Monate waren so wie erwartet«, [ds_preview]kommentierte CEO Peter Berdowski in einer Mitteilung. Den Angaben zufolge sank der Umsatz um 7% auf 1,09 Mrd. €, das EBITDA schrumpfte um 29% auf 225,1 Mio. €. Den größten Einbruch mussten die Niederländer jedoch im Netto-Ergebnis hinnehmen – der Gewinn sackte um rund 49% auf 75,1 Mio. € ab.

PAM Berdowski Boskalis
Boskalis-CEO Peter Berdowski (Photo: Boskalis)

Boskalis hat wie so Viele bereits seit einiger Zeit schwer mit den Verwerfungen auf den Schifffahrts- und Offshoremärkten zu kämpfen. Für eine notwendige Umstrukturierung der Geschäfte und Abläufe wurde bereits der »Corporate Business Plan 2017-2019« initiiert. Zuletzt war bekannt geworden, dass insgesamt 230 Arbeitsplätze abgebaut werden.

Vergleichsweise positiv lief das Geschäft im Bagger- und Inland-Infrastruktur-Segment, hier wurden steigende Umsätze und Flottenauslastung gemeldet. Das Netto-Ergebnis sei »stabil«. Im Bereich Offshore Energy hingegen musste ein Rückgang verkraftet werden, da der Ölpreis noch immer auf die Öl-/Gas-Märkte drückt und zudem nicht ausreichend Windpark-Projekte realisiert werden.

Auch im Segment Schleppen & Bergen waren Umsatz und Ergebnis »unter Druck«, wie es in der Mitteilung heißt. Das habe zum Teil an der Umstrukturierung vieler Liniendienste und damit auch der Schlepper-Flotte in den europäischen sowie einem »sehr ruhigen« Halbjahr in Bezug auf Bergungsaufträge gelegen.

Auftragsbuch wächst

Zumindest für das Auftragsbuch konnte der Konzern positives vermelden, es wuchs von 2,69 Mio. € auf 3,25 Mio. €. Berdowski nannte den Ausblick »moderat positiv«. Im Offshore-Markt erwarte er zwar keine schnelle Erholung. Entsprechend habe man die Flottenstruktur »angepasst«. Dennoch wolle man in diesem Markt stark auftreten, wobei die jüngst bekannt gewordene Übernahme von Gardline eine wichtige Rolle spielt.

Boskalis, Duqm, Gardline

Die nächsten sechs Monate würden ein »gemischtes Bild« liefern, schreibt das Unternehmen. Unabhängig von Restrukturierungskosten erwarte man ein Nettoergebnis wie im ersten Halbjahr.

Die Bagger-Flotte dürfte nach Meinung der Verantwortlichen zu einem großen Teil in den nächsten neun Monaten ausgelastet sein – »wenn auch mit geringeren Margen«. Im Offshore-Segment wird nur für Kabellegearbeiten eine positive Entwicklung erwartet. Aufgrund »relativ stabiler« Marktanteile im Schlepper-Markt gehen Berdowski und seine Kollegen hier nicht von großen Veränderungen aus.