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Hapag-Lloyd hat Anteile an der Online-Frachtbörse New York Shipping Exchange (NYSHEX) erworben. Die Reederei hofft auf mehr Ladung und verlässlichere Lieferungen.

Jeder vierte Container, der auf ein Hapag-Lloyd-Schiff gebucht wird, wird am Ende gar nicht angeliefert. Für die säum[ds_preview]igen Kunden bleibt dies folgenlos, die Reederei hat dagegen Einnahmeausfälle und eine zu geringen Kapazitätsauslastung.

Die New York Shipping Exchange soll dies ändern. Die noch junge digitale Frachtbörse bringt Verlader, Spediteure und Containerreedereien zusammen. Gebucht wird im Internet zu festen Raten und nach Standardverträgen. Ein Vorteil aus Sicht von Hapag-Lloyd: Werden Container nicht verschifft, muss der Kunde künftig auch zahlen. Auch das Risiko stark schwankender Frachtraten werde minimiert.

Hapag-Lloyd gehört neben General Electric, der französischen Linienreederei CMA CGM und Goldman Sachs zu den Investoren einer ersten Kapitalrunde über 13 Mio. $. Beide Reedereien gehören ebenso wie MOL und OOCL bereits zu den Nutzern der neuen Frachtbörse. Weitere Schifffahrtskunden sollen hinzukommen.

NYSHEX können verbindliche Ladungskontrakte abgeschlossen werden. Die Verträge erfüllten die Standards und Anforderungen der US-Regulierungsbehörden und der New Yorker Börse. Das Angebot richtet sich zum einen an Verlader und Spediteure, die die NYSHEX kostenlos nutzen können, und an Reedereien auf der anderen Seite, die eine Gebühr von 5$ je TEU entrichten müssen. Das globale Umsatzpotenzial für die Branche beziffert die NYSHEX mit 23 Mrd. $.

Damit gebe es künftig ein ergänzendes Angebot zu den üblichen Langzeit-Verträgen und Spotmarkt-Abschlüssen, heißt es. Zur marktbezogenen Fest-Rate gebe es keine weiteren Aufschläge wie GRI (General Rate Increase).

Beide Seiten müssen Konventionalstrafen zahlen, wenn sie ihren Teil des Vertrages nicht erfüllen – das ist neu. »Wir glauben, dass NYSHEX helfen kann, die Zuverlässigkeit und Planbarkeit in der Containerschifffahrt zu verbessern«, sagt Thorsten Haeser, Chief Commercial Officer von Hapag-Lloyd.