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Auf dem gestrandeten Containerschiff »Kea Trader« muss ein Teil der Container abgeleichtert werden, um den Frachter wieder schwimmfähig zu machen.

Während Bergungsspezialisten noch dabei sind, Treibstoff und Schmieröl des vor Neukaledonien gestrandeten Containerschiff[ds_preview]s »Kea Trader« (Bj. 2016, 2.194 TEU) unter schwierigen Bedingungen von Bord zu bekommen, richten sich die Planungen bereits auf die Bergung der Ladung. Ein Teil der Container müsse geleichtert werden, teilte der Eigner, die in London ansässige Reederei Lomar Shipping, heute in einem Lagebericht mit.

Kea Trader aerial havarie
Foto: FANC

Das bis zu seinem Unfall in Charter der weltgrößten Reefer-Reederei Seatrade fahrende Schiff hat 756 Boxen geladen – wovon rund 200 beladen sind, der Rest leer. Der Frachter wurde im Verkehr zwischen Europa, Nordamerika und Neuseeland eingesetzt und befand sich auf der Reise von Papeete (Französisch-Polynesien) nach Nourmea (Neukaledonien), als er am 12. Juli auf Grund lief.

Die »Kea Trader« ist nach Angaben von Versicherungsmaklern führend in Norwegen versichert, für die Bergung ist die niederländischen Firma Ardent Maritime verantwortlich.

Ein Sprecher von Lomar erklärte gegenüber der HANSA, dass noch keine Aussage dazu möglich sei, wie viele Container von Bord geholt werden müssten. Dies sei Teil eines Plans für das Aufschwimmen der »Kea Trader«, der noch weiter ausgearbeitet werden müsse. Es handele sich in jedem Fall um ein komplexes Projekt.

Unterdessen kommen die Berger mit dem Abpumpen des Treibstoffs und Schmieröls des noch nagelneuen Containerschiffs trotz widriger Bedingungen offenbar gut voran. Da Wind und Wellengang den direkten Transfer auf eine Barge unmöglich machten, wird das Öl an Bord des Schiffs in Tankbehälter gepumpt und dann per Helikopter zu einer Barge geflogen. Die Arbeiten dauern seit knapp einer Woche an und könnten wohl nächste Woche abgeschlossen werden, wie Lomar mitteilte.

Angesichts des hohen Material- und Personalaufwands dürfte sich die Bergung und anschließende Reparatur oder Verwertung der »Kea Trader« zu einem Großschaden für die Seekasko-Branche entwickeln. Die Bergungsfirma Ardent, die den Auftrag unter einer Lloyd’s Open Form (»No cure, no pay«) annahm, hat die sogenannte Scopic-Klausel erklärt. Dadurch wird sichergestellt, dass der Berger nach einem festgelegten Tarif vergütet wird, selbst wenn das Schiff als Totalschaden endet. (mph)