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Die deutschen Behörden rechnen für die kommenden Jahre mit nur geringem Wachstum in den Häfen. Protektionistische Tendenzen der USA und der Brexit sorgen für Unsicherheiten.

Zwischen 2017 und 2019 soll es ein Wachstum von insgesamt 1,7% geben, berichtet der Zentralverband der deu[ds_preview]tschen Seehafenbetriebe (ZDS). Er beruft sich dabei auf die »Gleitende Mittelfristprognose für den Güter und Personenverkehr – Kurzfristprognose Sommer 2017« vom Bundesamt für Güterverkehr (BAG). Die Steigerung entspreche einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von 0,6%. Der gleiche Wert gelte für das laufende Jahr, heißt es.

»Insgesamt wird erwartet, dass sich die seit Ende 2016 zu beobachtende Konsolidierung des Seegüterumschlags in den deutschen Seehäfen weiter fortsetzen wird und über den gesamten Prognosezeitraum bis 2019 trägt.«

Diese »stabil positive Entwicklung« wird von der Behörde auf die grundsätzliche Annahme eines zunehmenden Welthandels gestützt. Insbesondere die Prognosen für den Warenaustausch mit den europäischen Ländern, Asien und Südamerika würden sich positiv darstellen und sich in einer Zunahme des Seegüterumschlags widerspiegeln.

Risiko USA und UK

Brexit

Doch die BAG verkennt auch nicht die weltpolitischen Risiken, die sich auf den Umschlag der Seehäfen auswirken könnten und dürften. So seien derzeit sowohl das Szenario der Einführung von Handelsbeschränkungen durch die USA als auch die Auswirkungen des Brexits auf den Handel nicht absehbar. Man gibt sich aber optimistisch: »Zu erwarten sei jedoch, dass leichte Rückgänge im Außenhandel mit Großbritannien und den USA durch Zuwächse im Handel mit Asien und Europa kompensiert würden.«

Mit Zuwächsen wird vor allem in den sogenannten hochwertigen Güterbereichen gerechnet. Dazu zählten landwirtschaftliche Produkte als Vorprodukte für die Nahrungsmittelindustrie, Konsumgüter für Deutschland, Investitionsgüter für die Industrie und den Export sowie sonstige Güter, die im Wesentlichen die Containertransporte umfassten.

Demgegenüber werden tendenziell Rückgänge in den Bereichen Chemie, Metalle und Sekundärstoffe/Abfälle und nur leichte Aufkommenszuwächse in den Bereichen Kohle/Erdöl, Erze/Steine/Erden/Bergbau und Kokerei/Mineralölerzeugnisse prognostiziert.