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Im Versicherungsgeschäft läuft es für den einen oder anderen P&I Club nicht mehr so gut wie im Vorjahr. Gestützt werden die Ergebnisse weiterhin durch sprudelnde Kapitalerträge, wie aus den Halbjahresberichten einiger Anbieter hervorgeht.

Beim norwegischen Club Skuld<[ds_preview]/strong> fiel das Zwischenergebnis mit +7,8 Mio. $ deutlich schlechter als im Vorjahr mit +29,4 Mio. $ aus. Schuld daran sind stark gestiegene Schäden, die zu einem technischen Verlust von über 22 Mio. $ führten. Die kombinierte Schadenkostenquote kletterte den Angaben zufolge von 103% auf 111%. Das Defizit konnte Skuld durch satte Kapitalerträge von 30,3 Mio. $ (1. Hj. 2016: 34,8 Mio. $) aber mehr als kompensieren.

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President und CEO Stale Hansen nannte als Grund für die technische Verschlechterung drei Großschadensereignisse, die wahrscheinlich beim Pool der International Group gemeldet werden. Das betrifft im allgemeinen Einzelschäden von über 10 Mio. $. Verlustmindernd hätten sich dabei noch die kommerziellen Aktivitäten des Clubs ausgewirkt, der neben P&I auch Offshore- und Seekaskoversicherungen über sein Lloyd’s-Syndikat Skuld 1897 und die Tochtergesellschaft Skuld Marine Agency (SMA).

Skuld, Hansen, Knighton
Ståle Hansen, President & CEO, Skuld (Foto: Skuld)

Die kommerziellen Sparten wiesen für das erste Halbjahr eine kombinierte Schadenkostenquote von lediglich 94% auf, wie Hansen hervorhob. Einen leichten Rückgang verzeichnete der Club auch beim Prämienaufkommen, das von 165,8 Mio. $ auf 162,5 Mio. $ (netto) nachgab, obwohl die versicherte Tonnage den Angaben zufolge seit dem Vorjahr um 11% auf über 88 Mio. BRZ angewachsen sein soll. Dies ist offenbar der verschärften Konkurrenz und sinkenden Prämienraten bei den jüngsten Prolongationen per 20. Februar geschuldet.

Steigerung bei Swedish Club und Shipowners Club

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Der kleinere Swedish Club konnte seinen Mitgliedern zur Halbzeit des Geschäftsjahres ein stark verbessertes Vorsteuerergebnis von 19 Mio. $ (Vorjahr: 11,2 Mio. $) präsentieren. Sowohl das technische Ergebnis mit 6,0 Mio. $ (Quote: 94%) als auch die Kapitalerträge von 16,3 Mio. $ fielen weitaus besser als im Vorjahr aus. Negativ entwickeln sich aktuell auch beim Swedish Club die Umsätze. Das Prämieneinkommen ging im ersten Halbjahr etwas zurück auf 61,2 Mio. $ (netto) – ein 4%iger Rabatt, der den Mitgliedern auf die P&I-Prämie für 2017/18 eingeräumt wird, ist dabei noch nicht berücksichtigt.

Dem auf Offshore- und Spezialtonnage spezialisierten Shipowners Club gelang es unterdessen, das Vorsteuerergebnis auf knapp 25 Mio. $ mehr als zu verdoppeln (1. Hj. 2016: 11,8 Mio. $). Ausschlaggebend dafür waren Kapitalerträge in Höhe von 24,3 Mio. $ (+156%). (mph)