Spotmarkt Woche 38: Lichtblick für Großtanker

Spotmarkt Woche 38
Spotmarkt Woche 38
Print Friendly, PDF & Email

Erstmals seit vielen Wochen haben die Frachtraten der VLCC diese Woche spürbar angezogen. Die Reeder hoffen zudem auf einen saisonalen Aufschwung ab Oktober.

Noch ist es ein sehr zartes Pflänzchen. Ob sich daraus blühenden Landschaften für die Tankermärkte entwickeln, ist ungewiss. Nach etlichen verlustreichen Monaten lassen die leichten Verbesserungen im Befrachtungsgeschäft aber durchaus aufhorchen. Zum Ende der Woche hin [ds_preview] zogen die Raten der VLCC in Mittelost sowie in Westafrika deutlich an. Mit Tageserträgen von durchschnittlich 8.100 $/Tag für Spotreisen aus dem Golf nach Fernost hat sich das Niveau gegenüber der Vorwoche immerhin um 17.0 % verbessert. Bei Frachtabschlüssen für Reisen von Westafrika nach Fernost kommen VLCC laut Baltic Exchange per heute sogar auf 10.700 $/Tag – 15 % mehr als vor einer Woche.

Unterstützend auf das Ratenniveau in Mittelost wirke sich die Verlagerung von Tonnage in andere Regionen aus. So hätten die Reeder vermehrt VLCC-Tanker Richtung Atlantik (Westafrika, Karibik…) abgezogen, erklärte der Londoner Schiffsmakler Affinity. Mit Blick auf das traditionell starke vierte Quartal seien zudem die Markterwartungen der Reeder gestiegen. »Oktober markiert üblicherweise den Beginn. So hoffen die Schiffseigner, dass das Ratenniveau nicht bloß gehalten, sondern weiter verbessert werden kann«, erklärt die Maklerfirma.

Für Suezmaxe ging es am Spotmarkt hingegen abwärts. In Westafrika soll die Charternachfrage völlig weggebrochen sein, in der Folge verschlechterte sich das Ertragsniveau im Spotgeschäft Richtung Europa um 27 % auf 8.000 $/Tag. Auch im Mittelmeer und dem Schwarzen Meer purzelten die Raten.

Positiver verlief die Woche für Aframax-Tanker. Zwar gab das Ratenniveau im Mittelmeer zu Wochenmitte deutlich nach, doch dafür konnten die Reeder Erhöhungen auf Reisen aus dem Mittelost-Golf heraus durchsetzen. In Nordeuropa gelang es den Aframax-Eignern das relative hohe Ertragsniveau von rund 16.900 $/Tag zu behaupten.

Am Dry-Bulk-Markt saßen die Reeder diese Woche wieder überwiegend am längeren Hebel. So gewann der Baltic Dry Index im Wochenverlauf erneut 117 Punkt dazu und schloss heute über der Marke von 1500 Punkten (1502). Alle Sektoren bis auf Panamax profitierten von weiter steigenden Raten, wobei das Augenmerk weiterhin auf den Capesize-Frachtern liegt. Im Zeitcharter-Trip-Geschäft stieg die Durchschnittsrate der ‚Capes‘ noch einmal um 14 % auf rund fast 22.400 $/Tag an, bei hoher Befrachtungsaktivität Für Reisen ex Westaustralien und ex Brasilien. Im Panamax-Segment hingegen hätten die Befrachter den Markt im Wochenverlauf erfolgreich ausgebremst, erklärten Makler. Im Atlantik gaben die Raten deutlich nach, nicht aber im Pazifik. Die Index-Rate für Rundreisen in Südostasien (Indonesien) verbesserte sich sogar deutlich auf über 13.000 $/Tag. Die globale Durchschnittsrate der Panamaxe sank trotzdem leicht um knapp 2.0% auf rund 12.000 $/Tag.

Für Eigner und Betreiber von Supramax- und Handysize-Bulkern verlief die Woche dafür umso erfolgreicher: Die Durchschnittsrate der Supras verbesserte sich um 8 % auf 11.900 $/Tag, die der Handysize-Typen sogar um 11 % auf knapp 8.800 $/Tag.

Der Containerschiffs-Zeitchartermarkt blieb diese Woche stabil. Der New ConTex legte um einen Zähler (+0,3 %) auf 398 Punkte zu, während der Howe Robinson Containership Index zu Wochenmitte mit knapp 1.0 % im Plus lag. Im Segment der 1.100-TEU-Schiffe mit Ladegeschirr und der Wide-Beam-Frachter mit rund 5.000 TEU Behälterkapazität wurden leichte Verbesserungen verzeichnet.