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Der Prototyp des ersten klassifizierten Schiffspropellers mit 3D-Technik ist produziert worden. Er hat einen Durchmesser von 1.350 mm und läuft unter dem Namen WAAMpeller.

Das Produkt ist das Resultat eines Konsortiums aus den Unternehmen Damen Shipyards Group, Ramlab, Promarin,[ds_preview] Autodesk und Bureau Veritas.

Der WAAMpeller wurde aus einer Nickel-Aluminiumbronze (NAB)-Legierung bei Ramlab im Hafen von Rotterdam hergestellt. Er wurde mit Hilfe der Wire Arc Additive Manufacturing (WAAM)-Methode produziert, bei der ein Valk-Schweißverfahren und eine Software von Autodesk zum Einsatz kam. Die drei Propellerflügel verwendet ein Design von Promarin, das auch beim Stan Tug 1606 von Damen verwendet wurde.

Nach der kompletten Fertigung soll der CNC-gefräste WAAMpeller zur Spezialfabrik von Autodesk nach Birmingham, Großbritannien, gebracht werden. Die 3D-gedruckten Materialien würden Schicht für Schicht aufgebaut werden, informiert Kees Custers, Projektingenieur in der R&D-Abteilung bei Damen. Deshalb zeigten sie unterschiedliche physikalische Eigenschaften in verschiedenen Richtungen – ein Markmal, das als Anisotropie bekannt sei. Stahl oder gegossene Materialien seien dagegen isotop, hätte also die gleichen Eigenschaften in allen Richtungen.

Wegen dieses wichtigen Unterschieds seien die Eigenschaften des gedruckten Materials in einem der ersten Schritte umfangreich getestet worden, heißt es, auch um die Standards von Bureau Veritas zu erfüllen. Dies habe das Bedrucken zweier einfacher Materialwände beinhaltet. Daraufhin sei eine Fräsmaschine zum Einsatz gekommen, um Proben für die Laboruntersuchung von Zug- und statischen Stärken.

Man könne sagen, dass der 400 kg schwere WAAMpeller einen neuen Meilenstein in Bezug auf 3D-Druck-Produktionstechniken setze, so die Projektpartner. Die Herausforderung habe darin bestanden, eine 3D-CAD-Datei auf einem Computer in ein physisches Produkt zu übersetzen. Dies sei erheblich komplizierter, da dieser Propeller eine doppelt gekrümmte geometrische Form mit einigen kniffligen überhängenden Sektionen sei, so Custers.

»Die Umwandlung von einer halbautomatischen zu einer Roboterverarbeitung ist die solide Grundlage für noch komplexere und zuverlässigere künftige Propeller-Designs«, fügt Yannick Eberhard aus der R&D-Abteilung von Promarin an.

WAAMpeller soll auf Schlepper getestet werden

Dieser erste Prototyp des WAAMpellers soll zu Displayzwecken verwendet werden. Die Planung für ein weiteres Exemplar liefen aber bereits, heißt es. Dessen Produktion mit Klassenzulassung durch Bureau Veritas sei Ende kommenden Monats geplant. Dieser WAAMpeller soll dann gegen Ende dieses Jahres auf einem Damen-Schlepper installiert werden.