Spotmarkt Woche 40: Bulkermarkt nimmt Fahrt auf

Print Friendly, PDF & Email

Die Golden Week in Fernost ist für Großbulker schon passé. Zur Wochenmitte kam wieder Schwung in den Chartermarkt und trieb die Raten hoch.

Die Erholung am Dry-Bulk-Spotmarkt scheint sich fortzusetzen. Trotz der Nationalfeiertage in China und weiteren Teilen Ostasiens kam die Bef[ds_preview]rachtungsaktivität für Capesize- und Panamax-Frachter schon am Dienstag wieder in Gang. Zahlreiche frische Ladungsangebote im Capesize-Segment zur Verschiffung bis Ende Oktober sorgten für einen Ratenauftrieb auf breiter Front. Die Durchschnittsrate der Großbulker im Zeitcharter-Trip-Geschäft kletterte ergo binnen Wochenfrist um 9% auf 20.427 $/Tag an. Für alle wichtigen Eisenerz-Laderegionen (Westaustralien, Brasilien, Südafrika) verzeichneten Makler wieder steigendes Tonnageinteresse, wobei ein großer Befrachter bereits zu Wochenanfang mit einem recht festen Perioden-Abschluss einen deutlichen Akzent im Markt setzte. So soll Oldendorff Carriers die 2016 gebaute ‚Olympic Hope‘ (180.000 tdw) für 20 bis 23 Monate zu einer Spotmarkt-Index-Rate (5 t/c) plus 20% Aufschlag bei Anlieferung im Dezember gechartert haben.

Gedämpfte Aktivität nur bei kleineren Bulkern

Auch im Panamax-Segment wagten sich zahlreiche Befrachter wieder gleichzeitig in den Markt zurück – wohl in der Hoffnung, sich Tonnage relativ günstig für das vierte Quartal sichern zu können. Im Endeffekt hatten die Reeder die Qual der Wahl und konnten das Ratenniveau für Zeitcharter-Trips um 7,5% auf 11.300 hochtreiben. Nach wie vor sei der Markt an der Ostküste Südamerikas recht aktiv, während die einsetzende Getreidesaison im US Golf und in Nordostasien für zusätzlichen Schwung sorge, erklärte ein deutscher Befrachtungsmakler.

Nur für die kleineren Bulkertypen blieb die Aktivität angesichts der Golden Week diese Woche stark gedämpft. Folglich sackte die Durchschnittsrate der Supramaxe um rund 5% auf 10.831 $/Tag, für Handysize-Frachter blieb das Spotniveau aber einigermaßen stabil bei 8.972 $/Tag.

Allgemeines Raten-Niveau bei Tankern gibt nach

Euronav Tanker Cap Diamant in Ice
Photo: Euronav

Am Tankermarkt gab das allgemeine Ratenniveau laut Baltic Dirty Tanker Index (-16 Punkte) etwas nach. Allerdings konnten sich die VLCC dem Trend entziehen und sich aufgrund der reduzierten Tonnageverfügbarkeit weitere Zugewinne erarbeiten. Für Reisen ex Mittelost-Golf nach Fernost kletterte das Ertragsniveau um rund 40% auf 24.500 $/Tag und für Transporte von Westafrika nach Fernost immerhin um 14% azuf rund 20.300 $/Tag. »Die Stimmung im VLCC-Segment ist weiterhin bullish, so dass die Raten nächste Woche wohl ihre Kletterpartie fortsetzen werden«, notierte der Londoner Makler Affinity in seinem Wochenreport. Hingegen sackte das Ratenniveau für Suezmaxe bei nachlassender Charternachfrage deutlich ab. Im Aframax-Segment war keine einheitliche Tendenz erkennbar: Während das Ertragsniveau in Nord- und Ostsee u.a. aufgrund des verstärkten Einsatzes eigener Tonnage seitens der Ölkonzerne einbrach, schossen die Raten in der Mittelmeerfahrt steil nach oben.

New ConTex seitwärts

Die Zeitcharterraten der Containerschiffe tendierten laut dem New ConTex diese Woche seitwärts. Der Howe Robinson Containership Index zeigte zur Wochenmitte hingegen einen schwächere Tendenz an und fiel um 2,45% gegenüber der Vorwoche. Rückläufige Tagesraten verzeichnete Howe Robinson vor allem für traditionelle Panamax-Typen mit Behälterkapazitäten von rund 4.300 und 5.050 TEU. (mph)