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Die Zahl umgeschlagener Container in Rotterdam steigt weiter. In den ersten neun Monaten dieses Jahres sind 10,2 Mio. TEU über die Kaikanten gegangen, 10,1 % mehr als in der Vergleichsperiode 2016.

Der Hafen führt diesen Anstieg insbesondere auf die höhere Zahl beladener Containe[ds_preview]r zurück. Allein im dritten Quartal sei der Boxenumschlag im Vergleich zum zweiten Quartal um 3,1 % gestiegen.

Diese Steigerung hat laut Hafenbehörde gleich mehrere Gründe: Dazu gehörten ein solides, autonomes Wachstum in Europa, verbunden mit der günstigen Position Rotterdams innerhalb der neuen Routen, die die großen Linienreedereien kürzlich eingeführt haben. Dies wiederum habe zu steigenden Umschlägen der Terminals auf der Maasvlakte 2 beigetragen und die Anziehungskraft Rotterdams als Transhipment-Hafen in Verbindung mit steigenden Schiffsgrößen und Feederverbindungen zu anderen europäischen Häfen erhöht.

Aufgrund dieser Zahlen erwarten die Niederländer, dass ihr Marktanteil in der Hamburg-Le-Havre-Range stabil bei 30,9 % bleibe. Dies sei das höchste Level seit dem Jahr 2001.

Leichter Anstieg im Gesamtumschlag

Der Gesamtumschlag Rotterdams verbesserte sich in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Vergleich zur Vorjahresperiode um 2 % auf 351,5 Mio. t Güter. Neben dem Containergeschäft hätten der Umschlag von Agribulk und Breakbulk zu dem Wachstum beigetragen, heißt es. Währenddessen verzeichneten flüssige Massengüter wie Mineralölprodukte einen Umschlagrückgang.

Der Flüssigutumschlag ist nach Angaben von Port of Rotterdam um 4,2 % auf insgesamt 161,5 Mio. t gefallen, wenngleich höhere Produktionsraten im Raffineriesektor zu 3,5 % mehr Rohölumschlag geführt hätten.

In Bezug auf Mineralölprodukte habe es im dritten Quartal jedoch einen Rückgang gegeben. Dies habe vor allem an sinkenden Im- und Exporten von Kraftstoffen gelegen. Ein in diesem Segment starkes Land ist Russland. Ein neuerlicher Anstieg der russischen Ausfuhrzölle habe jedoch zu einem niedrigeren Produktionsniveau geführt und infolgedessen auch zu rückläufigen Exportmengen. Der LNG-Umschlag in Rotterdam verringerte sich nach Angaben des Hafens um 3 % auf 1,3 Mio. t.

Der Umschlag trockener Massengüter ist in den ersten neun Monaten dieses Jahres indes um 1,4 % auf 61,1 Mio. t gestiegen. Dies habe vor allem am starken Agribulk-Markt (Getreide und Futtermittel) gelegen, der um 14,7 % auf 8,8 Mio. t zulegen konnte.

Dieser Anstieg könne vor allem auf die verstärkte Produktion von Biokraftstoffen im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau einer Produktionsanlage für diesen Kraftstoff zurückgeführt werden, so Port of Rotterdam. Der Durchsatz an Eisenerz und Schrott veränderte sich indes nur leicht (+0,7 %) auf 23,4 Mio. t, was hauptsächlich am Schrottexport gelegen habe. Der Kohleumschlag sei von Januar bis September im Vergleich zum Vorjahr dagegen um -2,6 % gefallen, da zwei Kohlekraftwerke in Rotterdam im Bereich der Maasvlakte geschlossen worden seien, so Allard Castelein, CEO von Port of Rotterdam.

Die Rotterdamer rechnen nach eigenen Angaben damit, dass der Gesamtumschlag in diesem Jahr zwischen 1 und 2 % höher ausfallen wird als im Vorjahr.