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Technologien für die Schifffahrt der Zukunft war das Thema der diesjährigen HIPER-Konferenz in Südafrika. Hochrangige Experten wagten einen Blick in die Kristallkugel, die HANSA war dabei und zeichnete erneut besondere Projekte aus.

Ein umfangreiches Forschungsprojekt der Japan Ship Technology Research Association hat sich zum Ziel gesetzt, aussichtsreiche innovative Technologien aus verschiedenen Wirtschaftszweigen[ds_preview] und Ländern auf Eignung zur Anwendung in der Schifffahrt und Schiffstechnik in den nächsten 30 Jahren zu untersuchen. Selten hat Japan so offen über Absichten und erste Ergebnisse eines solchen Vorhabens berichtet wie jetzt. Kohei Matsuo vom National Maritime Research Institute gab auf der 11. HIPER-Konferenz in Kapstadt einen ersten Bericht über das Vorhaben ab. Als Basis dient eine Zusammenstellung neuer, auch unerprobter Technologien, die in anderen Bereichen erfolgversprechend angewendet werden. Es werden Technologien zusammengestellt, die für Schiffe der Zukunft zu berücksichtigen sind. Daraus wurde ein Plan für mittel- und langfristige Forschungs- und Entwicklungsprojekte abgeleitet. Dies wird die Themen Umwelt und Energie, Nanotechnologie, neue IT-Möglichkeiten, Autonomer Schiffsbetrieb, Big Data Analysis, CFRP (composite fibre reinforced plastics), Robotik aber auch naturwissenschaftliche und psychologische Aspekte enthalten. Die Zukunft soll hierbei nicht in der Weiterentwicklung und Vertiefung einzelner Technologien gesehen werden, sondern in der Integration und Systematisierung neuer Technologien für die maritime Industrie.

Für diese Arbeit wurde Matsui im Rahmen der Konferenz mit dem »Inspiring Visionary Award« der HANSA ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung wurden Wagemut, Tragweite und ingenieurstechnische Tief der Visionen betont.

Die 11. High-Performance Konferenz war besonders auf Innovationen und Visionen ausgerichtet. Trotz der lang andauernden Schifffahrtskrise wird die Zukunft mit Optimismus betrachtet. Der Welthandel wird weiter wachsen, 80% der Waren werden auf Schiffen transportiert, in 30 Jahren wird sich der Welttransport verdoppeln. Das Motto in diesem Umfeld war: »Where Science Fiction starts today«.

Award auch für Jan Kelling

Jan Kelling von Hasytec aus Schönkirchen bei Kiel erhielt einen weitere Ehrung, den »HANSA Maritime Innovator Award«. Ausgezeichnet wurde seine Pionierarbeit, beschrieben in dem Vortrag »Ultrasonic Technology for Biocide-Free Antifouling«. Die Einführung von Ultraschall als Schutz vor Bewuchs erscheint vielen Experten sehr vielversprechend. Die Idee ist einfach: Ultraschall-Schwingungen in Platten oder Rohren bestimmter Frequenzen zerstören Zellmembranen in Mikro-Organismen, die sich festgesetzt haben und töten diese ab. Mit einer Netzwerk von Vibratoren – etwa in Größe einer Getränkedose – können Platten, Rohre oder die Ausschaut vor Bewuchs geschützt werden. Kelling konnte den Award allerdings nicht selbst entgegen nehmen, da er seine Teilnahme kurzfristig absagen musste.


Hans Payer