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Obwohl die Nutzung von Folien im Bereich der maritimen Wirtschaft noch relativ neu ist, bieten sie eine Reihe von Vorteilen: Sie sind langlebig, effizient und umweltfreundlich

Während Anstriche durch die Pinseltechnik zum Beispiel häufig unterschiedlich dick sind, haben Folien immer eine gleichmäßige Dicke und bilden eine[ds_preview] glatte, ebene Oberfläche. Vor allem biozidfreie Folien auf Silikonbasis sind eine innovative Alternative zu herkömmlichen Beschichtungen.

Meerpocken, Muscheln und Algen zählen schon seit Jahren zu den erklärten Feinden der Berufsschifffahrt. Sie setzen sich an den Rümpfen der Schiffe fest und führen so zu Schäden am Rumpf, deren Beiseitigung nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld kosten.

Fouling ist nicht nur unschön anzusehen, es führt außerdem zu einer signifikanten Gewichtszunahme und kann die Beschichtung der Schiffe schädigen. Der Verlust von hydrodynamischen Eigenschaften bremst die Schiffe außerdem aus, wodurch sich der Treibstoffbedarf und der CO2-Ausstoß der Schiffe um ein Vielfaches erhöhen kann.

Die bisherigen Lösungen für dieses Problem sind vor allem Antifouling-Anstriche, die durch das kontinuierliche Freisetzen von Bioziden dafür sorgen, dass bewuchsbildende Organismen nicht am Schiffsrumpf haften bleiben.

Um den immer strengeren EU-Regelungen und gleichzeitig den zahlreichen Ansprüchen der Berufsschifffahrt gerecht zu werden – lange Haltbarkeit, kurze Wartungszeiten und hoher Schutz – wird daher eine Lösung gebraucht, die einen umweltfreundlicheren Schutz über einen langen Zeitraum bieten kann.

Eine Alternative zu biozidhaltigen Anstrichen ist eine spezielle Folie von Renolit. Das Familienunternehmen aus Worms zählt bereits seit 70 Jahren zu den führenden Herstellern hochwertiger Kunststoff-Folien. Nun wurde auch eine spezielle Folie für den maritimen Bereich entwickelt. Sie basiert auf dem sogenannten Fouling Release System und besteht aus mehreren Schichten: einem speziellen Kleber für Unterwasseranwendungen, einer PVC Basisfolie, Primer und einer amphipatischen Silikon-Blockpolymer-Schicht, die für die Fouling Release Funktion zuständig ist.

Egal ob in Süß- oder Salzwassergebieten – die Folie »Renolit Dolphin S« schützt Bootsrümpfe zuverlässig vor Bewuchs. Verglichen mit den bisherigen Anstrichen zeigt sich eine deutliche Reduzierung des Fließwiderstands durch die Folie – damit sinken auch die Treibstoffkosten.

Die Fouling-Release-Folie schützt effektiv bis zu fünf Jahre lang, damit können auch die Wartungs- und Liegezeiten der Schiffe reduziert werden. Je nach Zustand der Folie können eine Reinigung und eine neue Beschichtung mit Silikon ausreichend sein, um die Lebenszeit nochmals zu verlängern.

Die Folie weist neben der bereits erwähnten Fouling-Release-Wirkung auch anti-korrosive Eigenschaften auf. Außerdem kann sie direkt auf Aluminium oder Gelcoat aufgetragen werden.

Die Wirkung der Folie wurde bereits von einigen Prüfinstituten weltweit nachgewiesen, die Tests seit fünf Jahren durchführen. Das Labor für Limnische und Marine Forschung (LimnoMar) zum Beispiel hat die Langzeitwirkung der Folie im direkten Vergleich zu auf dem Markt erhältlichen Antifouling-Lösungen untersucht, die Tests laufen seit mittlerweile fast drei Jahren vor Norderney. Bei insgesamt 13 Inspektionen, zuletzt am 20. Juli, wurde der Befall des Rumpfes mit Seepocken, Algen oder Biofilm überprüft.

Aus der Summe diese einzelnen Komponenten ergibt sich das sogenannte »Fouling Rating«, kurz FR. Auf einer Skala von 0 bis 100 (0 = komplett bewachsen; 100 = perfekt, ohne Bewuchs) wird die Wirksamkeit bewertet.

Nach einer Dauer von drei Jahren weist die Renolit-Folie lediglich eine geringe Menge Seepockensaat (1%) mit einer Größe von 1 mm auf. Hinzu kommt eine randliche Bedeckung mit der Mäanderseescheide (1%) und eine leichte Biofilmdecke (10%). Insgesamt ergibt das ein FR von 97. Diese guten Ergebnisse sind vor allem auf die amphiphatischen Eigenschaften der Folie zurückzuführen (siehe Infokasten).

Eine herkömmliche Silikonfolie, die parallel getestet wurde, ist dagegen bereits bei der siebten Inspektion mit einer FR von »0« bewertet worden. Im Vergleich dazu wurde auch ein biozidhaltiger Antifouling-Farbanstrich getestet. Dieses wird nach einer Testdauer von 14 Monaten zwar mit einer FR von 98 bewertet, doch wurde zusätzlich Algenbewuchs von 1% sowie ein deutlich sichtbarer Biofilm (25%) festgestellt.

Folien bieten weitere Vorteile: Sie können nach Angaben des Herstellers sehr sauber verarbeitet und sogar kleinteilig ausgebessert werden. Sie können in einem Temperaturbereich von 5 bis 30° Celsius sowie auch bei hoher Luftfeuchtigkeit appliziert werden und benötigen keinerlei Trockenzeit.

Sie bieten außerdem eine hohe Schutzfunktion und beugen einer Alterung am Schiffsrumpf vor. Außerdem kann die Folierung eines Schiffs mit anderen Wartungsarbeiten kombiniert werden. Während Antifouling-Anstriche Lösungsmittel enthalten, treten bei der Applikation von Folien keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) aus. Dadurch müssen keine besonderen Vorkehrungen, wie zum Beispiel das Anlegen von Schutzkleidung, getroffen werden. Diese Kombination mit sonst üblichen Wartungsarbeiten spart neben Liegezeit auch bares Geld.

Neben der »Renolit Dolphin S« bietet das Wormser Unternehmen auch Antikorrosions-, Antirutsch- oder Schutzfolien für die Anwendung auf Arbeitsbooten, Schiffsoberflächen oder Offshore-Strukturen an.