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Am Wochenende sorgte die Verfolgung einer somalischen Piratengruppe durch europäischer Militär für Aufsehen. Jetzt sind auch die Ziel der Angreifer bekannt:»Ever Dynamic« und »Galerna III«.

»Wir bestätigen, dass es sich bei den Attacken vom 17. und 18. November um Angriffe auf di[ds_preview]e »Ever Dynamic« und »Galerna III« handelt«, teilte die EU-NavFor-Mission »Atalanta« in einem knappen Statement mit. Nach den Überfällen hatten die EU-Soldaten die Piraten gejagt und schließlich festsetzen können.

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Die »Galerna III« ist ein Fischereischiff, dass unter der Flagge der Seychellen im Indischen Ozean betrieben wird. Schiffe dieser Art werden immer mal wieder von somalischen Piraten angegriffen. Die Ostafrikaner werfen den internationalen Fischfangflotten seit jeher vor, illegal in den Gewässern Somalias zu operieren und den einheimischen Fischern damit die Existenzgrundlage zu entziehen.

Seeleute in Sicherheit

Dies gilt als einer der ursprünglichen Gründe für die Seeräuberei am Horn von Afrika, auch wenn die späteren Überfälle auf Handelsschiffe nur dürftig erklärt werden können. Ob die »Galerna III« in somalischen Gewässern illegal unterwegs war, ist nach derzeitigem Stand nicht bekannt. Die EU bestätigte lediglich, dass die Crew in Sicherheit sei.

Gleiches gelte für die »Ever Dynamic«. Das 1998 gebaute 4.211-TEU-Schiff fährt unter der Flagge Panamas für die taiwanesische Reederei Evergreen. Dem Vernehmen befindet sich der Containerfrachter derzeit im Hafen von Mombasa. Der Hafen in Tanzania war auch das ursprüngliche Ziel der »Ever Dynamic«, die aus Colombo in Sri Lanka kam, als sie von einer sechsköpfigen Piratengruppe in einem Mutterschiff und einem Skiff mit einer Panzerfaust attackiert worden war.

Somalias Gewässer weiter Hochrisiko-Region

Trotz der großen Erfolge und des starken Rückgangs von Schiffsentführungen gelten das Horn von Afrika und die Gewässer vor Somalia nach wie vor als Hochrisikogebiet. Auch der verheerende Bürgerkrieg im Jemen erhöht die Gefahr für die Handelsschifffahrt in der Region – nicht zuletzt weil die Grenzen zwischen Piraterie, Schmuggel und Terrorismus zunehmend verschwimmen. Zu Jahresbeginn hatte es wieder etwas vermehrt Angriffe auf Fischerei- und Handelsschiffe gegeben, zum Teil mit Erfolg.

Auch wenn die Umstände speziell im Fall »Salama 1« bis heute nicht ganz klar sind, sorgten die Kaperungen der »Aris 13« und »Al Kaushar« für große Sorgenfalten in der Schifffahrt und bei den Militär-Verantwortlichen. Die »Atalanta«-Mission läuft nach derzeitigem Stand Ende 2018 aus. In der Vergangenheit hatte sich die EU allerdings stets gescheut, das Engagement am Horn von Afrika zu beenden und die Mission wiederholt verlängert.