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Die Rettung der angeschlagenen Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) ist ein großes Stück näher gerückt. Nach monatelangem Ringen um Tarifversträge haben die Beschäftigten dem Sanierungsvertrag nun zugestimmt.

Nach Auskunft von Karl-Heinz Pliete, Fachbereichtsleiter Verkehr der Gewer[ds_preview]kschaft Verdi Nord, haben sich die Beschäftigten bereit erklärt, Einschnitte bei der Bezahlung undflexiblere Arbeitszeiten zu akzeptieren. Pliete zufolge verzichten die Hafenarbeiter bis zum Jahr 2022 auf Lohnzahlungen in Höhe von 17 Mio. €. 60 % der Verdi-Mitglieder hätten der Sanierung zugestimmt. Die Tarifkommission der LHG habe daraufhin für die Annahme der Verträge gestimmt, so Pliete.

Der Restrukturierungsvertrag regelt festgeschriebene Lohnerhöhungen bis zum Jahr 2022 sowie den Verzicht auf Zulagen und Sonderzahlungen. Im Gegenzug seien während der Laufzeit betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen, hieß es. »Die Frage der Flexibilisierung der Arbeitszeit ist dabei eine besondere Last, die die Mitglieder nur unter großen Bedenken bereit waren zu übernehmen«, betonte Pliete. Man erwarte jetzt, dass die Gesellschafter ihren Beitrag zur Sanierung erbringen. Die Vereinbarungen stehen aber noch unter Gremienvorbehalt.

»Die gemeinsamen Anstrengungen haben sich gelohnt, was sich auch in dem breiten Konsens aller Beteiligten widerspiegelt. Die LHG ist wieder auf Kurs, und wir können optimistisch nach vorne schauen«, zeigte sich LHG-Geschäftsführer Sebastian Jürgens erleichtert. Dies sei zugleich ein starkes Signal an die Kunden. Jürgens zeigte sich zuversichtlich, dass von den Gesellschaftern nunmehr auch kurzfristig die letzten formalen Hürden genommen werden würden, um die Vereinbarungen umzusetzen.

Auf das Eckpunktepapier hatten sich Gewerkschaft und LHG-Geschäftsführung bereits im April geeinigt. Dieses sah neben dem Gehaltsverzicht der Beschäftigten in Höhe von 17 Mio. € und Zugeständnissen bei der Arbeitszeit auch einen Pachtverzicht der Hansestadt Lübeck für Hafenflächen in gleicher Höhe vor.

Die im Hafen Beschäftigten hatten das Eckpunktepapier im Oktober dieses Jahres in erster Instanz jedoch abgelehnt.

Die LHG ist zu 62,5 % im Besitz der Hansestadt Lübeck.