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Auf der »Hermod«, einem halbtauchfähigen Kranschiff aus der Flotte von Heerema Marine Contractors, hat der dritte und damit älteste der sieben MAN 16 ASV 25/30-Motoren die Marke von 200.000 Betriebsstunden erreicht.

Nach Auskunft von Lex Nijssen, Head of Four-Stroke Marine von MA[ds_preview]N Diesel & Turbo, geschah dies ohne größere Probleme. Ihm sei berichtet worden, dass der Motor sogar noch über die ursprüngliche Kurbelwelle verfüge und niemals aus unvorhergesehenen Gründen außer Betrieb gewesen sei. Dies sei eine beeindruckende Leistung.

Der 1977 in Augsburg gebaute Motor
Der 1977 in Augsburg gebaute Motor. Foto: MAN

Nach Angaben des Herstellers wurde Motor Nummer drei im Werk Augsburg von MAN gebaut und im Dezember 1977 einem ersten Probelauf unterzogen.

Die »Hermod« wurde 1978 in Japan von Mitsui Engineering & Shipbuilding Company gebaut. Mit seinen Abmessungen von 154 x 86 m könne das Kranschiff einen Tandemhub von 8.100 t bewältigen, heißt es. Damit rangiere es unter den größten Schwerlastkranschiffen der Welt an dritter Stelle.

Duel-Fuel-Motoren seit 100.000 Stunden im Betrieb

Ferner hat MAN Diesel & Turbo bekanntgegeben, dass seine langsam laufenden Dual-Fuel-Motoren ME-GI und ME-LGI insgesamt 100.000 Betriebsstunden erreicht haben. Einer der Hauptnutzer dieser Motoren ist Teekay Gas, Tochter der Teekay Corporation. Aktuell setzt das Schifffahrtsunternehmen MAN zufolge acht dieser Einheiten auf vier seiner Tanker ein, zudem seien weitere ME-GI-Bestellungen angekündigt, so MAN. 80 % der Zeit seien die Motoren im Gasbetrieb gelaufen.

Teekay gehörte zu den ersten Anwendern des ME-GI-Konzepts und begann bereits im November 2012 mit der Prüfung der Dual-Fuel-Technologie durch ihre in Vancouver ansässige Abteilung für strategische Entwicklung.

»Der größte Vorteil ist die Wirtschaftlichkeit des Schiffes«, so Graham Cattley, Technical Manager, Projects, Teekay Gas, über den Motor. Er habe einen sehr niedrigen Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu konkurrierenden Antriebskonzepten und erfülle auch die Emissionsvorschriften. Dies gelte sowohl für den Gas-, als auch für den Ölbetrieb. Mit dem ME-GI-Konzept hätte man auch Probleme mit dem Methanschlupf vermieden, »sodass wir für zukünftige Emissionsvorschriften bestens gerüstet sind.«.

Kein Unterschied im Gasbetrieb festzustellen

Nach eigenen Angaben hat Teekay die Erfahrung gemacht, dass der ME-GI-Motor im Gasbetrieb genauso gut funktioniert wie im Betrieb mit Schweröl. Das Unternehmen habe keine großen Unterschiede zwischen den Kraftstoffen bei schwerem Wetter festgestellt. Verbrennungs- oder Klopfprobleme sowie Probleme mit unterschiedlichen Gasqualitäten seien ebenfalls nicht aufgetreten.

Die »Torben Spirit« gehört zur Flotte von Teekay
Die »Torben Spirit« gehört zur Flotte von Teekay. Foto: MAN

Teekay hat vor kurzem mit MAN PrimeServ, dem After-Sales-Bereich von MAN Diesel & Turbo, eine langfristige EMC-Vereinbarung (Engine Management Concept) geschlossen, die die Wartung der ME-GI-Motoren an Bord der »Oak Spirit«, »Creole Spirit« und »Torben Spirit« umfasst. Es handelt sich um Schwesterschiffe aus Teekays 173.400-m3-LNG-Tankerflotte. Die Vereinbarung beinhaltet die Bereitstellung von Ersatzteilen, das Instandhaltungsmanagement und die Wartung der 2 × 5G70ME-GI (Gas Injection) Dual-Fuel-Hauptmotoren jedes Schiffes.