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INTERNATIONAL: Der Umschlag in den zehn größten Häfen Chinas ist gemessen an den Vorjahreszahlen um 2,5% auf 105,3Mio[ds_preview]. TEU gestiegen. Das ist das geringste Wachstum seit 2009. Hongkong musste einen Rückgang um 10,5% auf 9,16Mio. TEU hinnehmen und Singapur einen um 5% auf 15,19Mio. TEU. DP World meldet für seine Terminals bzw. Terminalbeteiligungen ein Plus von 2,5% auf 31,4Mio. TEU. In Europa scheint Antwerpen seine Position als zweitgrößter Containerhafen zu festigen. Im ersten Halbjahr gingen dort 5.047.468 TEU über die Kaikanten, 4,4% mehr als in den ersten sechs Monaten 2015. In Rotterdam waren es dagegen mit 6,1 Mio. TEU 2,8% weniger als im Vorjahr.

GIRECHENLAND: China Cosco Holdings hat große Pläne für den Hafen Piräus. Demnach soll der Hafen in den nächsten fünf Jahren mit Investitionen in Höhe von 552Mio. $ vor allem im Containerbereich, aber auch für Kreuzfahrschiffe fit gemacht werden. Zudem sollen Anlagen für den Autoimport geschaffen werden und selbst um die Modernisierungen der Schiffbauindustrie will sich Cosco kümmern. Nach Worten von Coscos Präsident Xu soll Piräus zu einer »Brücke zwischen Asien und Europa« werden.

INDIEN: Der größte Importeur von verflüssigtem Erdgas, Petronet LNG, will bis zum Herbst den Ausbau seines an der Westküste gelegenen Dahej Terminals abgeschlossen und damit dessen Kapazität verdoppelt haben. Das Terminal soll dann auch von anderen Importeuren genutzt werden können.

JAMAIKA: Die Regierung hat den Betrieb des Kingston Container Terminals mit einer 30-jährigen Konzession der Kingston Freeport Terminal Limited (KFTL), einer Tochter der CMA-CGM-Gruppe, übertragen. KFTL ist danach vertraglich verpflichtet, die Anlage weiter zu entwickeln und für die Vertiefung der Zufahrt auf ca. 15m zu sorgen. Im Endeffekt sollen 14 Brücken und 60 Straddle-Carrier eine jährliche Umschlagleistung von 3,6Mio. TEU bieten.

PANAMA: Die Kapazität der Häfen an der US-Ostküste hat nach Einschätzung von Clarksons Research aktuell noch bestimmenden Einfluss auf die Größe der Schiffe, die den leistungsgesteigerten Panamakanal nutzen. So scheint es sich einzupendeln, dass die Reedereien zunächst Schiffe mit Stellplatzkapazitäten um 8.000TEU für den Einsatz in ihren Diensten von Fernost via Panamakanal zu den Häfen an der amerikanischen Ostküste einplanen. Größere Schiffe würden folgen, wenn die Häfen ihre Tiefgangs- und sonstigen Probleme gelöst hätten. Nach Recherchen von Alphaliner hat der Panamakanal inzwischen eine ganze Reihe von Verkehren zwischen Fernost und der US-Ostküste zurückgewonnen. 57% sollen es sein, die jetzt insgesamt die Route durch den erneuerten Kanal nehmen, zu Lasten des ebenfalls ausgebauten Suezkanals. Dort wiederum versucht man, wie berichtet, mit deutlichen Rabatten für bestimmte Verbindungen gegenzusteuern.

Die neuen Schleusen erlauben die Durchfahrt von Schiffen mit bis zu 13.500TEU, das sind 85% der globalen Flotte. Zurzeit sind allerdings 207 Schiffe in der fahrenden Flotte für die Passage zu groß. Ihre Zahl wird noch wachsen. Aber bereits jetzt gibt es auch bei den sogenannten Neopostpanamax-Schiffen Grenzfälle, die einer Schleusung gegenüberstehen oder sie zumindest stark behindern – erste Unfälle hat es bereits gegeben.

Übrigens: Wenige Tage nach der Eröffnung des erweiterten Kanals hat das 8.000-TEU-Containerschiff »MOL Benefactor« mit 841.000$ die bislang höchste Transitgebühr an die Kanalverwaltung überweisen müssen. Die in etwa gleich große »Cosco Shipping Panama« hatte als erstes Schiff »nur« 575.545$ zu zahlen.

POLEN: Im Rahmen der »Amber Expo Gdansk International Fair« haben die Häfen Danzig und Qingdao eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Die chinesischen Hafen- und Logistikexperten hatten zuvor ein besonderes Interesse an dem Tiefwasser-Containerterminal DCT (Deepwater Container Terminal Gdansk) gezeigt. Es ist die einzige Anlage im Ostseebereich, die bislang Mega-Containercarrier abfertigen kann und für die weitere Ausbaumaßnahmen durchgeführt werden.

SINGAPUR: Der Hafenbetreiber PSA Singapore (PSA) hat 22 neue Automated Guided Vehicles (AGV) geordert und bringt damit seine Flotte derartiger Fahrzeuge auf 30 Einheiten. Die Übernahme der neuen AGV ist ab dem zweiten Quartal 2017 geplant. 18 von ihnen liefert die finnische Cargotec, zwei die französische Gaussin Manugistique und die restlichen beiden kommen von Toyota aus Japan.

USA: Eine Studie von Drewry Maritime Research prognostiziert, dass es noch lange dauern wird, bis sich nach der Eröffnung des erweiterten Panamakanals die Häfen an der Ostküste zu einer echten Konkurrenz für die an der Westküste gelegenen entwickeln könnten. Hauptgrund sei, dass bislang zu wenige der Ostküstenhäfen für die Bedienung von Schiffen mit einer Stellplatzkapazität von bis zu 13.000 TEU gerüstet seien. Lediglich Norfolk, New York und Savannah könnten Schiffe bis zu 10.000TEU abfertigen. Aber sogar die New Yorker Pläne, die Bayonne-Brücke als Hindernis für das Passieren größerer Schiffe anzuheben, würden zunächst nichts bringen, da die Vertiefung des Fahrwassers und der Liegeplätze sich bis weit in das Jahr 2017 hinziehen werde. Und auch in Charleston, einem weiteren wichtigen Ostküstenhafen, würden die erforderlichen Baggerarbeiten wahrscheinlich erst 2020 abgeschlossen.

Die bezüglich der Umschlagkapazitäten derzeit hinter den beiden US-Westküstenhäfen Long Beach und Los Angeles in der US-Rangliste auf Platz drei liegende Hafengruppe New York/New Jersey mit Terminals in Port Newark, Port Elizabeth, Port Jersey, Howland Hook und Brooklyn, hat ein über drei Jahrzehnte laufendes Entwicklungskonzept vorgestellt, mit dem sie sich wieder an die Spitze der Containerumschlagplätze in den USA setzen will. Vor allem sollen die Infrastruktur ausgebaut und neue Terminalkapazitäten geschaffen werden. Schon jetzt würden die Wassertiefen an den Liegeplätzen angepasst, sodass auch Schiffe mit einer Kapazität von 13.000 TEU abgefertigt werden könnten.


HJW