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Neben den Sektor-Indizes für die Schifffahrts-Teilmärkte sowie dem Gesamtindex für Schifffahrtsaktien werden wir ab 2017 den »Notos Maritime Strategy Index USD« veröffentlichen, der eine Allokationsstrategie für Investments in Schifffahrtsaktien abbildet
Ausnutzen von Marktineffizienz, Momentum- und Size-Faktoren

Dieser Strategie-Index bildet eine Allokationsstrategie auf Basis eines modifizierten Faktormodells[ds_preview] ab. Faktormodelle sind Erweiterungen des klassischen CAPM, bei dem die Renditen von Assets nicht nur ausschließlich von der Rendite des Marktportfolios abhängen, sondern andere Einflussfaktoren zusätzlich berücksichtigt werden. Solche Faktoren sind z.B. Value, Size oder Momentum.

Unser Modell stellt auf zwei Faktoren ab: einen modifizierten Momentum-Faktor sowie einen einfachen Size-Faktor. Wir nutzen damit zwei Elemente, die typisch für Schifffahrtsaktien sind: Zyklen und geringe Marktkapitalisierungen. Das Modell benötigt keinerlei zusätzlichen Informationen und ist insbesondere prognosefrei.

Sektor-Allokation bestimmt die Gewichtung der Sektoren

Die Allokationsstrategie wird in zwei Schritten umgesetzt. Im ersten Schritt werden auf Basis eines Algorithmus die Wendepunkte in der Entwicklung der Sektor-Indizes ermittelt. Zusätzlich muss der Wendepunkt statistisch signifikant ausgeprägt sein, um Fehlsignale zu reduzieren. Aus diesen Einstiegs- und Ausstiegssignalen wird anschließend eine optimale Allokation der Sektoren abgeleitet und in regelmäßigen Abständen überprüft und wenn nötig angepasst. Innerhalb der Sektoren werden die einzelnen Gesellschaften gleichgewichtet, so dass Unternehmen mit einer hohen Marktkapitalisierung relativ untergewichtet werden und Unternehmen mit einer geringen Marktkapitalisierung relativ übergewichtet werden. Auf diese Weise können wir zusätzlich den sogenannten Size-Effekt ausnutzen.

Overlay-Strategie bestimmt die Investitionsquote

Im zweiten Schritt wird auf Basis einer »Overlay-Strategie« die Investitionsquote für den Strategie-Index bestimmt. Hierzu wird anhand eines statistischen Algorithmus die Performance des Schifffahrts-Gesamtindex mit dem eines weltweiten Aktienindex verglichen. Da Schifffahrtsaktien traditionell ein hohes Beta zum Gesamtmarkt aufweisen, wird auf diese Weise sichergestellt, dass in schwachen Marktphasen das Gesamtrisiko über eine niedrigere Investitionsquote gesteuert wird.

Im Backtesting in der Zeitspanne von Januar 2006 bis November 2016 führt die flexible Investitionsquote in stark steigenden Märkten zu einer leichten Underperformance gegenüber dem reinen Allokationsmodell ohne Overlay, da die Investitionsquote erst zeitverzögert auf einen Kursaufschwung reagiert. Dafür spielt die flexible Investitionsquote in fallenden Märkten ihre Stärke aus und reduziert sowohl die Volatilität der Renditen als auch das Beta zum Schifffahrts-Gesamtindex. Auch die zwischenzeitlichen Drawdowns fallen mit ca. 36% um die Hälfte geringer aus. Insgesamt verbessern sich die Rendite/Risiko-Parameter deutlich.

Strategie 2016 im Rückblick

Im abgelaufenen Jahr hat die Allokationsstrategie zu Jahresbeginn stärker auf Offshore-Aktien gesetzt. Zur Mitte des Jahres wurden dann LNG- und Bulker-Aktien höher gewichtet. Über die Overlay-Strategie wurde die Investitionsquote über das gesamte Jahr sukzessive bis auf Null reduziert. Mit der einsetzenden Erholung der Schifffahrtsaktienmärkte stieg die Investitionsquote ab Mitte des Jahres wieder an und liegt aktuell über 20%.