Print Friendly, PDF & Email

Um die Kompetenzen angehender Nautiker in [ds_preview]Teamarbeit und Führung weiter zu verbessern, setzt de Hochschule Emden/Leer auf neue Angebote.

Die Bereiche »Bridge Team« und »Bridge Ressource Management« sollen mehr Aufmerksamkeit bekommen. Der Fachbereich Seefahrt der Hochschule hat jetzt erstmals im Rahmen eines mehrtägigen Seminars die »Human Element In Shipping Simulation (TOPSIM-HEISS)« genutzt und dessen Ergebnisse im Rahmen der Übungen am Schiffsführungssimulator im Verlauf des Semesters integriert und weiter vertieft.

Die stetig steigende Verkehrsdichte auf nationalen und internationalen Wasserstraßen führt zunehmend zu komplexen Situationen an Bord. Heutzutage sind gut funktionierende Brückenteams unverzichtbar und gerade deswegen sind persönliche Fähigkeiten und effektive Ressourcenplanung wichtige Schlüsselelemente eines erfolgreichen Schiffmanagements«.Folglich gehörten Kompetenzen in Bereichen wie Arbeiten im Team, Führung und der Einsatz von Ressourcen zu den wesentlichen Ergänzungen bei der letzten Überarbeitung des STCW Übereinkommens, begründet der Fachbereich die Maßnahme.

Dass man bei der Umsetzung erst am Anfang stehe, zeige eine Vielzahl von Seeunfalluntersuchungsberichten. So wurde etwa festgestellt, dass Fehler in den Bereichen Situationsbewusstsein, Kommunikation, Alarmieren von Anderen, Nachlässigkeit und eine nicht ausreichende Sicherheitskultur an Bord noch immer als Ursache für rund 75% der maritimen Unfälle gelten. Ein Schiffsführungssimulator wie am Fachbereich Seefahrt in Leer gebe den Teilnehmern die Möglichkeit ihre Fähigkeiten zu trainieren. So würden schon in der Ausbildung Wege aufgezeigt, vorhandene Ressourcen effektiver zu nutzen und somit auch die Sicherheit auf See zu erhöhen.

Umgang mit Zeitdruck und Gruppendynamiken

Im Seminar lernten die Studenten den Umgang mit Einflussfaktoren wie Zeitdruck, Kommunikation, komplexe Entscheidungsfindung, Gruppenprozesse und -dynamik kennen, und wendeten mögliche Lösungsstrategien für die verschiedenen Problemstellungen praktisch an. »Da auch die Reaktionen der virtuellen Besatzung auf die durchgeführten Maßnahmen des „HEISS-Kapitäns“ Teil der Simulation sind, werden die Komplexität der Führung an Bord und die Folgen bestimmter Entscheidungen direkt greifbar für die Kursteilnehmer«, heißt es.

Dieses Lernergebnis diene als weitere Basis für die Strukturierung der Entscheidungsprozesse im Rahmen der Schiffsführung in den darauf folgenden Simulatorübungen. »Das heißt in den Simulatorübungen werden nun konkrete Anforderungen (Navigation, Manövrieren, Notfälle) und Entscheidungsfindung im Team in einer Weise kombiniert, die dazu dienen einen langfristigen Lernerfolg zu sichern.«