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Die Tankerreederei DHT Holdings übernimmt die gesamte VLCC-Flotte der BW Group. Es handelt sich um elf Schiffe einschließlich zweier Neubauten, die 2018 abgeliefert werden.

DHT, Frontline
Svein Moxnes Harfjeld (re.) und Trygve P. Munthe (Foto: DHT)

Die Flotte hat einen Wert von 538 Mio. $ auf Basis von Maklerschätzungen. Die Übernahme der Flotte soll durch eine Kapitalerhöhung erfolgen. DHT will dafür nach eigenen Angaben 32 Mio. neue Aktien im Wert von 256 Mio. $ (Stückpreis 5,37 $) herausgeben. Außerdem zahlt das Unternehmen 177,36 Mio. $ an die BW Group und übernimmt Restzahlungen in Höhe von 104,16 Mio. $ für die beiden Neubauten. Die »Barzahlung« soll mit Bankkrediten finanziert werden, teilte das Unternehmen mit.

BW, DHT
Carsten Mortensen, CEO BW group (Foto: BW Group)

Die Rohöl-Tankerflotte wächst damit auf 30 Einheiten an, darunter 30 VLCC und 2 Aframaxe. Damit wird DHT der drittgrößte Anbieter am Markt. BW wird – nach Übereignung der Flotte im 2. Quartal 2017 – zum größten Aktionär bei DHT mit Anteilen von 33,5% und erhält das Recht, zwei der Direktoren-Posten mit eigenem Personal zu besetzen. Einen der Plätze übernimmt BW-CEO Carsten Mortensen.

DHT hatt erst jüngst ein »feindliches« Übernahmeangebot von John Fredriksens Frontline Ltd. erfolgreich abgewehrt. Frontline besitzt eine Flotte von 20 VLCC, 15 Suezmax, 13 LR2- sowie 2 Produktentanker und drei MR-Tanker, betreibt zudem sieben weitere Schiffe unter Third Party Management.

Frontline. DHT
DHT-Tanker »Ann« (Foto: DHT)

Nach einer umfassenden Überprüfung, die in Abstimmung mit ihren Finanz- und Rechtsberatern durchgeführt worden sei, sei der Entschluss gefallen, dass »der Vorschlag von Frontline völlig unzureichend und nicht im Interesse des Unternehmens oder seiner Anteilseigner ist«, hatte die Reederei mitgeteilt. Bei der Offerte von Frontline sei das Unternehmen deutlich unterbewertet.

Sofort nach Bekanntwerden des Übernahmeangebots war ein sogenannter »Aktionärsrechtsplan« (poison pill) in Kraft gesetzt worden, der ein Jahr gilt. Dieser sieht vor, dass die Aktionäre zu einem festgelegten Preis weitere Anteile kaufen können. Er tritt in Kraft, wenn ein möglicher Käufer 10% erwerben sollte – was hiermit geschehen ist.

DHT hatte zuletzt vergleichsweise starke Quartalszahlen präsentiert. Das Nettoergebnis von 17,8 Mio. $ lag zwar deutlich unter dem des Vorjahres (32,4 Mio. $), war aber besser als von Analysten erwartet worden war. Auch das EBITDA von 49,7 Mio. $ hatte die Prognose von 41 Mio. $ übertroffen.