Unterstützung aus Kiribati für Seemannsclub »Duckdalben«

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Die Hamburger Seemannsmission Duckdalben hat Zuwachs aus der Südsee bekommen. Aberaam Tata aus Kiribati stößt aus Austausch-Freiwilliger für ein Jahr zum Team.

Möglich macht das die neue Kooperation des Clubs mit dem Zentrum für Mission und Ökumene (ZMÖ). Duckdalben-Leiter Jan Ol[ds_preview]tmanns freut sich über die Unterstützung: »Wenn junge Menschen aus Asien, Afrika, Europa, Lateinamerika oder eben von der Pazifik-Insel Kiribati in Einrichtungen von Partnern des Zentrums mitarbeiten, lernen wir etwas Wichtiges: Weltwärts zu blicken. Bisher ging die Blickrichtung meist von Nord nach Süd. Jetzt schauen wir erstmals von Süd nach Nord, wenn der junge Mann aus Kiribati bei uns ein Ein-Jahres-Praktikum absolviert.«

Aberaam Tata ist 26 Jahre alt und kommt aus Nanikai in Süd-Tarawa (Foto: Duckdalben)
Aberaam Tata ist 26 Jahre alt und kommt aus Nanikai in Süd-Tarawa (Foto: Duckdalben)

Der neue »volunteer« lebt im 102.000-Einwohner-Pazifikstaat Kiribati: Aberaam Tata ist 26 Jahre alt und kommt aus Nanikai in Süd-Tarawa. Er ist »Youth and Community Worker«, eine Art Sozialarbeiter in einem Familien-Zentrum. Im Duckdalben wird er viele Landsleute treffen, denn nach den Philippinen stellt der Inselstaat die meisten ausländischen Seeleute in Diensten deutscher Reedereien.

Das Zentrum für Mission und Ökumene biete als Werk der Nordkirche seit dreißig Jahren Stipendienprogramme für internationale Freiwilligendienste junger Menschen an. Das ehrenamtliche Engagement erfolgt in der Regel in den Bereichen Soziales, Jugend, Umwelt oder Kultur. Die Einsatzplätze sind Kindergärten, Schulen, Dorfentwicklungsprojekte, Sozialprojekte oder Jugendzentren in südlichen Ländern.

Neues Konzept

Ein neues Konzept sieht nun eine Süd-Nord-Komponente vor. Seit diesem Jahr ist es möglich, dass junge Menschen aus Ländern des globalen Südens einen Lerndienst in Deutschland absolvieren. Ab Februar ist der Duckdalben zum ersten Mal Partner im Programm »Süd-Nord-Freiwilligendienste«: Die Freiwilligen werden dabei durch das ZMÖ betreut, belegen vor ihrer Ankunft einen Deutschkurs und besuchen im Verlauf des Jahres mehrere Seminare zu Themen wie ‘Interkulterelle Kompetenzen‘ oder ‘Transkulturelles Lernen‘.

Anke Wibel aus der Leitung der Seemannsmission im Hamburger Hafen sagte: »Es ist gelebte, gleichberechtigte Partnerschaft, wenn wir die gewohnte Sichtweise einmal umdrehen – und uns gegenüber den Gästen aus dem Süden öffnen. Dabei haben wir Erfahrung. Wir hatten schon Mitarbeiter aus Ecuador, Mexiko und Brasilien, die aber im Rahmen eines anderen Programmes bei uns waren.«

Die Deutsche Seemannsmission Hamburg-Harburg e. V. gründete 1986 den international seamen´s club, benannt nach den Vertäuungspfählen für Schiffe, im Stadtteil Waltershof. Seither besuchen jährlich rund 35.000 Seeleute aus über 100 Ländern den Duckdalben, heißt es. 2011 erhielt er die Auszeichnung »Bester Seemannsclub der Welt«. Getragen wird der Club vom Verein, finanziell unterstützt u.a. von der Hamburg Port Authority, der Nordkirche, freiwilligen Abgaben der Reeder, dem ITF Seafarers´ Trust und Spenden.