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Die isländische Reederei Eimskip steht kur[ds_preview]z vor der Unterzeichnung eines Neubau-Auftrags für die größten Schiffe ihrer Geschichte.

»In den nächsten Tagen« soll die Transaktion abgeschlossen werden, teilte die Reederei heute mit. Seit Mai habe man mit chinesischen Werften verhandelt. Schon im Mai hatten Eimskip und die grönländische Reederei Royal Arctic Line (RAL) eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach eine Kooperation zum Bau von Containerschiffen geprüft werden soll.

Ob RAL jetzt an dem Auftrag beteiligt ist oder eigene Pläne verfolgt, ist unklar. Eimskip bezieht sich in seiner Mitteilung ausschließlich auf sich. Die Grönländer äußerten sich bislang nicht.

Bei dem Auftrag handelt es sich um zwei Containerschiffe mit jeweils 2.150 TEU und Eisklasse. »Die Verhandlungen dauern noch an. Es ist aber das Ziel in den nächsten Tagen eine Werft mit dem Bau zu beauftragen«, so Eimskip. Die Ablieferungen sind für Ende 2019 geplant.

Die Vereinbarung mit der Royal Arctic Line, die auch zahlreiche Häfen im hohen Norden betreibt, sah vor, Grönland mit dem Austausch von Laderaumkapazität an das Routennetzwerk von Eimskip und damit »an den Rest der Welt« anzubinden.

Die Frachter sollen eigens für den Verkehr in der Arktis und im Nordatlantik sowie »in Übereinstimmung mit dem Polar Code« entwickelt werden. Dem Vernehmen nach liegt der Kaufpreis bei etwas mehr als 30 Mio. $ pro Schiff.

Starkes Quartal und Expansion

Eimskip hatte bereits Ende 2016 gute Geschäftsergebnisse verkündet. Im dritten Quartal konnten der Umsatz um 3,4% auf 134,1 Mio. € gesteigert werden. Das EBITDA wuchs um 23,3% auf 17.8 Mio. €, das Netto-Ergebnis nahm um knapp 11 % auf 9,4 Mio. € zu. Das Transportvolumen bei den Liniendiensten im Nordatlantik kletterte um 6,8 %. Es war mit allen Geschäftszahlen das beste 3. Quartal seit 2009.

Angesichts positiver Aussichten plante die Reederei seinerzeit weiteres Wachstum ein. »Wir beobachten laufend weitere Akquisitionen und Schiffsinvestitionen und arbeiten derzeit an einigen Optionen«, sagteCEO Gylfi Sigfusson. Mögliche Investitionen sollen nicht über eine Kapitalerhöhung erfolgen, sondern könnten über Schuldverschreibungen finanziert werden.

Zuvor hatte Eimskip die Übernahme des norwegischen Konkurrenten Nor Lines mit einem geschätzten Jahresumsatz von rund 110 Mio. € verkündet. Das Unternehmen betreibt derzeit ein umfangreiches Logistiknetzwerk in Norwegen, auf See und an Land. Vorbehaltlich der Zustimmung der norwegischen Wettbewerbsbehörde soll die Transaktion im ersten Quartal 2017 abgeschlossen werden.

Ebenfalls in diesem Jahr hatte der Reefer-Spezialist eine 90%-ige Beteiligung an der Spedition Extraco (19 Mio. € Jahresumsatz) in Rotterdam erworben.