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Zur Erleichterung der Reeder[ds_preview]eien zeichnet sich bei den Kosten für die Haftpflichtversicherung (P&I) im kommenden Jahr eine Nullrunde ab.

Voraussetzung ist, dass sich die jeweilige Schadensquote im Rahmen hält. Darauf deuten die ersten Ankündigungen aus dem P&I-Sektor hin.

Heute ließ die Britannia Steam Ship Insurance Association – fünftgrößter Club der International Group – mitteilen, dass es zur traditionellen Vertragserneuerung am 20. Februar keine allgemeine Beitragsanhebung für P&I und auch nicht für Rechtschutz (FD&D) geben werde.

Dieses Jahr hatte Britannia das Prämienniveau noch offiziell um 2,5% angehoben. Außerdem wird auf Nachschussforderungen in Höhe von zusammen 11,5 Mio. $ für die Versicherungsjahre 2014/15 und 2015/16 verzichtet.

Unterstützung in schwieriger Marktphase

Der Vorsitzende des Clubs, Nigel Palmer, erklärte, dass es Britannia dank seines starken Kapitalpolsters möglich sei, die Mitglieder in »dieser anhaltend schwierigen Marktphase zu unterstützen«.

Auch für die Mitgliedsreedereien zweier weiterer P&I Clubs wird es kommendes Jahr keine generelle Beitragsanhebung geben. Entsprechende Mitteilungen verschickten West of England sowie der Shipowners‘ Club.

Alle anderen Clubs der International Group werden in den kommenden Wochen mit ihren Prämienforderungen für 2017/18 nachziehen. Die größten Anbieter der Branche – Gard, UK Club, North und Standard – hatten zuletzt unisono +2,5% gefordert.

P&I Clubs mit gedämpfter Bilanz

In Summe hatten die großen P&I Clubs der International Group 2015 deutlich schlechter als im Vorjahr abgeschnitten. Schuld daran waren vor allem negative Renditen im Kapitalanlagegeschäft, das ihnen 2014 noch ordentliche Gewinne beschert hatte. Angesichts des scharfen Gegenwinds an den Börsen kam es also umso mehr auf eine gute Performance im Underwriting an.

Dank einer insgesamt gedämpften Schadensentwicklung konnten in der Tat alle großen »Mutuals« mit einem technischen Gewinn abschließen. Die kombinierte Schadenkostenquote (Schäden + Betriebskosten im Verhältnis zu Nettoprämien-Aufkommen) lag entsprechend in allen Fällen unter 100%.

Im vergangenen Jahr hatte es einen zahlenmäßigen Rückgang im Bereich der geringeren bis mittelschweren Schäden gab, die von den Clubs individuell reguliert werden. Denn bei den schweren Schäden mit einem Umfang von über 9 Mio. $, die in der International Group gepoolt werden, zeigte der Trend eher noch nach oben. (mph)