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Neue Vorschriften machen Schifffahrtsunternehmen das Leben schwer. Auch bei der Suche nach Finanzierungsquellen stehen sie vor Herausforderungen. Helfen können spezielle Softwarelösungen, etwa von Logimatic
Die Liste der Regularien wird immer länger: Ob Wartung, Sicherheit oder Umweltschutz – auf allen Feldern der Seeschifffahrt werden die Zügel[ds_preview] sukzessive angezogen. Im Bereich Sicherheit ist es vor allem die IMO, die Rettungsboot-Quote, Brandschutz & Co. bestimmt. In der Maritime Labour Convention (MLC) der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sind Mindeststandards für Arbeits- und Lebensbedingungen aller Seeleute festgelegt, die auf Schiffen unter der Flagge eines Unterzeichnerstaates arbeiten. In dem MARPOL-Übereinkommen sind darüber

hinaus u.a. Grenzwerte für Emissionen und andere umweltschädliche Faktoren klar geregelt.

Um stets auf dem aktuellsten Stand zu sein, greifen immer mehr Reedereien auf spezialisierte Software zurück. Beispiel Nordic Tankers: Für die optimale Steuerung des Flottenmanagements hat das Unternehmen sich für Sertica entscheiden – ein Produkt des dänischen Software-Anbieters Logimatic. Das Unternehmen ist seit über 25 Jahren am Markt und hat sich in der Branche einen guten Ruf erarbeitet. »Wartung, Fleet Management, Beschaffung von Ersatzteilen und Dokumentation – mit Sertica haben wir jederzeit den aktuellen Überblick über den Zustand der gesamten Flotte«, sagt Bjarne Jørgensen Juhl, Marine Application Manager bei Nordic Tankers. Das beinhaltet auch die Einhaltung aller gültigen Vorschriften.

Weiteres Plus: Alle relevanten Dokumente sind jederzeit an jedem Standort abrufbar – und machen so etwa die Hafenstaatskontrolle für die Crew sozusagen zum Selbstläufer. Alles, was Unternehmen für diesen Service benötigen, ist eine Datenverbindung. Das ist für die Schifffahrtsunternehmen bares Geld wert: Denn das Festhalten eines Schiffs im Hafen ist sehr teuer und kann in Einzelfällen unter Umständen sogar die Charter kosten. Auf mehr als 500 Schiffen weltweit wird Sertica bereits eingesetzt, Tendenz stark steigend. »Denn mit diesen Systemen reduzieren Reedereien nicht nur die Kosten, sondern senken auch das Risiko deutlich«, sagt Niels Finn, Country Manager Germany bei Logimatic.

Mehr Transparenz, weniger Kosten

Die Software Sertica hilft Reedereien auch in Sachen Finanzierung – aktuell nach wie vor ein sehr kritischer Punkt. In Zeiten schwächelnder Weltwirtschaft, niedriger Fracht- und Charterraten und voller Orderbücher ist die Liquidität knapp. Etliche Schiffe verdienen gerade mal die Betriebskosten. Immer wieder müssen mit den Banken Lösungen gefunden werden, wenn ein Schiff seinen Kapitaldienst nicht leisten kann. Nur Reedereien, die eine überzeugende Performance zeigen, können auf Wohlwollen hoffen – oder sich sogar neue Möglichkeiten am Kapitalmarkt eröffnen.

Doch das bedeutet nicht nur, gute Arbeit zu leisten, sondern diese auch mit harten Zahlen belegen zu können. Gerade daran hapert es in der mittelständisch geprägten deutschen Schifffahrt oft. »Die Herausforderung für mittelgroße Reedereien besteht darin, sich professionell aufzustellen und für mehr Transparenz zu sorgen«, sagt Simon Madej, Leiter Shipping der HSH Corporate Finance. Das sei auch eine unerlässliche Voraussetzung für den Zugang zu alternativen Finanzierungsmodellen wie Mittelstandsanleihen und Schuldscheindarlehen.

Vielen Unternehmen fehlen jedoch die Strukturen, um die erforderliche Transparenz zu schaffen – und so die Kosten dauerhaft zu reduzieren. Auch hier kann Sertica nach Angaben von Logimatic helfen. Beispiel DFDS: Mit 6. 000 Mitarbeitern, einer Flotte von 38 Schiffen sowie einem Umsatz von rund 12 Mrd. dänischen Kronen ist die Fährreederei eines der erfolgreichsten Unternehmen Dänemarks. 2009 vereinbarte man die Übernahme der »Norfolkline« vom Großkonzern A.P. Moller-Maersk. »Um unsere Wachstumsstrategie zu unterstützen, die sowohl Rationalisierung, natürliches Wachstum als auch Akquisition umfasst, brauchten wir ein System, das in mehreren Bereichen die Plattform der Zukunft darstellen kann«, sagt Kasper Moos, Vice President Technical Organisation bei DFDS.

Sertica sammelt Daten auf dem Schiff und tauscht sie mit den Stationen an Land aus. Wartung (Planned  Maintenance) und Flottenmanagement (Fleet Management) werden ebenso gesteuert wie die Beschaffung (Procurement) von Ersatzteilen und Verbrauchsgütern. So wissen Reedereien zu jeder Sekunde genau, wo sie stehen. Der Einsatz der Sertica-Lösung zahlte sich für DFDS schnell aus. »Wir konnten unsere Kosten merklich senken und den Flottenbetrieb erheblich optimieren«, sagt Kasper Moss. Keine Frage: Intelligente Software-Lösungen sind ein wichtiger Baustein für Reedereien, um sich für künftige Herausforderungen zu wappnen.