Marktkompass, Woche 37: Hanjin-Effekt stützt Container-Raten

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Die Raten-Hausse am Container-Frachtenmark[ds_preview]t setzt sich in Folge der Hanjin-Insolvenz fort. Laut dem Shanghai Containerised Freight Index (SCFI) von heute zogen die Spotraten in Fernost diese Woche noch einmal leicht um durchschnittlich 1,6% an.

 

  • Dry Bulk: etwas schwächer
  • Crude Tanker: etwas fester
  • Containership Time Charter: etwas schwächer
  • Container Freight ex Far East: etwas fester

Ausschlaggebend dafür ist ein kräftiger Anstieg der Benchmark-Rate im Verkehr von Shanghai zu den Mittelmeerhäfen um 22% auf 860 $/TEU. Die Insolvenz der größten koreanischen Reederei wirkt sich auf dieser Route besonders gravierend aus, da Hanjin den Großteil der Kapazitäten der CKYHE-Allianz für dieses Fahrtgebiet gestellt hat.

Auf den anderen großen Relationen ex Fernost – nach Nordeuropa sowie zur West- und Ostküste Nordamerikas – waren die Frachten in den vergangenen zwei Wochen bereits steil angestiegen und sind derzeit stabil. Verschiffungen nach Nordeuropa verteuerten sich diese Woche marginal auf 966 $/TEU, während die Transpazifik-Raten quasi unverändert hoch lagen (US-Westküste: 1.742 $/FEU, Ostküste: 2.447 $/FEU).

Einen leichten Rückgang verzeichneten die Carrier auf der Route von Shanghai zur Ostküste Südamerikas, die Index-Rate gab um 8% auf 2.159 $/TEU nach. Sie liegt damit aber weiterhin auf sehr hohem Niveau.

Der Hanjin-Effekt dürfte in den nächsten Wochen allerdings abebben, wenn die Abfertigung der von der Insolvenz betroffenen Schiffe in den Häfen wieder aufgenommen wird. Zudem steht eine Nationalfeiertagswoche (»Golden Week«) Anfang Oktober in China vor der Tür, die zu einem vorübergehenden Rückgang der Exportverschiffungen führen wird. Analysten rechnen demzufolge wieder mit einer schwächeren Tendenz bei den Frachtraten.

Im Dry-Bulk-Segment gab der Spotmarkt diese Woche quer über alle Schiffsgrößen nach, wobei die großen Capesize-Bulker die stärksten Einbußen verzeichneten. Ihre Durchschnittsrate im Time Charter Trip-Geschäft fiel seit vergangenem Freitag von 10.649 auf 9.618 $/Tag (Stand: gestern, 15.09.) Diverse Feiertag in China, Taiwan und Südkorea hätten die Befrachtungsaktivität gedrückt, kommentierte ein Hamburger Schiffsmakler. Panamax-, Supramax- und Handysize-Bulker verzeichneten stabilere Verhältnisse, ihre Durchschnittsraten verringerten sich nur ganz leicht. (mph)