Print Friendly, PDF & Email

INTERNATIONAL: Der Container-Umschlag in den Häfen weltweit wird nach Einschätzung von Alex Duca, Chief Designer bei APM[ds_preview] Terminals, in diesem Jahr ein Volumen von 720Mio. TEU erreichen. Innerhalb von 13 Jahren habe sich die Menge der ein- und ausgehenden Boxen damit verdoppelt. Um das Aufkommen künftig angemessen bewältigen zu können – wobei es in erster Linie um die durch den zunehmenden Einsatz von Großcontainerschiffen verursachten Spitzenzeiten gehe – sei nach seiner Meinung eine weitgehende ineinander übergreifende Automation aller Terminalabläufe unabdingbar.

ÄGYPTEN: Um ihre Wasserstraße attraktiver zu machen und dem ausgebautn Panamakanal besser Paroli bieten zu können, hat die Suezkanalbehörde für bestimmte Ost-West-Verkehre großzügige Preisnachlässe angekündigt. Die Tarife sollen demnach so gestaltet werden, dass sie für die Reedereien gleichzeitig auch eine günstige Alternative zur die Route um das Kap der Guten Hoffnung herum bieten. Die Gebühren für Schiffe, die von Norfolk, Virginia, und anderen weiter nördlich gelegenen Häfen an der nordamerikanischen Ostküste mit Kurs auf Kelang in Malaysia und weiteren südostasiatischen Häfen abgehen, sollen um 45% gesenkt werden. Schiffe, die aus südlich von Norfolk gelegenen Häfen dahin abgehen, erhalten sogar 65% Rabatt. Von dort zu Plätzen zwischen Colombo und östlich von Kelang fahrende Frachter erhalten 55% Rabatt.

AUSTRALIEN: Die China Landbridge Group, die auf Basis eines über 99 Jahre laufenden Vertrages den Hafen von Darwin in Nordaustralien betreibt, will in nächster Zeit 18Mio. $ in den weiteren Ausbau des Standortes investieren. Kernpunkt ist die Verlängerung der Kaistrecke auf 1km. Sie soll für Export-Bulkladungen, den Import von Flüssigladungen sowie für den Umschlag von Containern und General Cargo zur Verfügung stehen. Auch die Abfertigung von Kreuzfahrtschiffen und die Abwicklung von Viehtransporten sollen dort ermöglicht werden. Mit zusätzlichem Ausbau auf der Landseite wird für Container eine Umschlagkapazität von 500.000TEU jährlich angestrebt.

BRASILIEN: Drei Terminals im Hafen von Santos, dem leistungsstärksten Hafen des Landes, drohen wegen ausstehender Baggerarbeiten die Voraussetzungen dafür zu verlieren, voll abgeladene Schiffe bis zu 9.000TEU abfertigen zu können. An den Anlagen von Ecoporto Santos, Brasil Terminal Portuaria und Embraport ist die Wassertiefe von zuvor 14,1m auf nunmehr nur noch 12,7m zurückgegangen. Reedereien, die diese Terminals bedienen, sowie deren Betreiber mahnen nachdrücklich die seit langem zugesagten Baggerarbeiten an. Letztere befürchten vor allem die Abwanderung von Liniendiensten hin zu Wettbewerbern, die bessere Abfertigungsbedingungen bieten können.

ECUADOR: DP World hat den Auftrag erhalten auf Basis einer 50-Jahres-Konzession und im Rahmen eines Konsortiums in dem im Großraum Guayaquil gelegenen Hafen Posoja auf einer derzeitigen Brachfläche ein Container- und Multipurpose-Terminal zu bauen und zu betreiben. Dabei geht es um Investitionen von ca. 1Mrd. $. Zum Konsortium gehören die ecuadorianischen Unternehmen Consorcio Nobis und Grupo Vilaseca. In einer ersten Bauphase will DP World einen neuen Zufahrtkanal, eine 400m lange Kaistrecke und eine 20km lange Straßenverbindung bauen. Mit dem Beginn der Arbeiten könne innerhalb der nächsten sechs Monate gerechnet werden, mit Fertigstellung 24 Monate später. Die dann zur Verfügung stehende Umschlagkapazität wird mit 750.000TEU p.a. angegeben.

JAMAIKA: CMA CGM beginnt mit dem Ausbau des Kingston Container Terminals. Im April 2015 hatte das Unternehmen die Konzession bekommen, jetzt starten Baggerarbeiten und Infrastrukturerweiterungen. Das Terminal anschließend 2,4km Kailänge, 80ha Fläche und einen Tiefgang von 15,50m für Schiffe bis 14.000TEU bieten. Mit 18 Portalkränen ausgestattet, soll die jährliche Kapazität des Terminals dann bei 3,6Mio. TEU liegen.

KANADA: Die Regierung hat die vollständigen Unterlagen für das Projekt Port Metro in Vancouver nun an die zuständigen Umweltbehörden überwiesen. Das an Deltaport angrenzende neue Terminal 2 könnte dessen Kapazität noch übertreffen und damit größte Anlage dieser Art im Land werden, hieß es. Sie ist das Schlüsselprojekt in Vancouvers Bemühen, seine Containerumschlagkapazitäten weiter zu stärken. Nach derzeitigem Stand der Dinge sollen die Bauarbeiten 2018 beginnen und fünfeinhalb Jahre später abgeschlossen sein.

OMAN: In den ersten eineinhalb Jahren nach Inbetriebnahme von Terminal C des Oman International Container Terminals (OICT) hat die Anlage ihren Containerdurchsatz verdoppelt. Nun sind die Planungen für Terminal D eingeleitet worden. Die Bauarbeiten sollen Ende 2018 oderAnfang 2019 beginnen. Nach deren Abschluss wird eine Umschlagkapazität von 6Mio. TEU erreicht. Das alte Containerterminal B wird in eine »Sohar Food Zone« umgewandelt und auf den Umschlag von Reis, Getreide und Zucker ausgerichtet.

USA: Nach einer Prognose von Londons Drewry Maritime Research wird die Durchschnittsgröße der Schiffe, die in ihren Fernostdiensten Ostküstenhäfen bedienen, in den kommenden Jahren schrittweise um 25% anwachsen. Bis jetzt sind es lediglich Schiffe mit bis zu 7.900TEU, die in einigen Häfen Platz haben. Auch diese Häfen sind aber noch weit davon entfernt, Schiffen mit 13.000/14.000TEU Stellplätzen, die nun ab Ende Juni dank der neuen Schleusen den Panamakanal passieren können, Abfertigungsmöglichkeiten zu bieten. Es wird noch einige Jahre dauern, bis die Tiefgangsverhältnisse den gewachsenen Anforderungen angepasst sind. Und selbst in New York, das nach eigenen Angaben wieder zum größten Ostküsten-Containerhafen werden will, behindert die Bayonne-Bridge weiter den ungehinderten Zugang für größere Schiffe. Die Brücke soll wahrscheinlich erst Mitte 2019 angehoben werden.

 


HJW/RD