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Angesichts des großen Auftragsbuchs der neu gegründeten MV Werften erwarten die Schiffbau-Zulieferer in Mecklenburg-Vorpommern einen massiven Zuwachs im Geschäft. Mit der Politik wird an Finanzierungslösungen gearbeitet, um sich auf die Herausforderungen einstellen zu können.

»Da[ds_preview]s ambitionierte Ziel des neuen Schiffbauverbundes MV Werften mit den Standorten Wismar, Warnemünde und Stralsund, den Bau größter Kreuzfahrtschiffe in Mecklenburg-Vorpommern zu etablieren, stellt auch die einheimische maritime Zulieferindustrie vor neue Herausforderungen«, teilte der Kooperationsverbund MAZA M-V heute mit.

Mit 32 Unternehmen sei ein Drittel der rund 90 schiffbaurelevanten Zulieferer im Nordosten in dem Netzwerk organisiert. Sie erwirtschaften im laufenden Jahr 2017 mit ihren anteiligen schiffbaurelevanten Zulieferleistungen im Umfang von 210 Millionen € bereits rund zwei Drittel des gesamten Umsatzes im Kernbereich der Schiffbauzulieferindustrie im Land.

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Die Aufträge für Genting nach der Übernahme der MV Werften sorgen für Beschäftigung in der maritimen Industrie. (Grafik: MV Werften)

Zuwachs »in neuer Dimension«

Mit dem zunächst vom neuen asiatischen Eigner Genting in Aussicht gestellten Bau von zehn Kreuzfahrtschiffen in den kommenden Jahren eröffne sich für die Zulieferfirmen ein mögliches Auftragspaket »in völlig neuer Dimension«, betont Peter Hintze, stellvertretender Vorsitzender des MAZA-Vorstandes. »Der wertschöpfungsintensive Schiffbau in Mecklenburg-Vorpommern verdoppelt sich und schließt einen zunehmenden Anteil komplexer sowie modularer Schiffbauzulieferungen besonders auch aus dem Umfeld der Werften im Land ein.«

Dies erfordere innovative Know-how-Lösungen, hochproduktive Produktionskapazitäten und vernetzte Logistiklösungen. In diesem Punkt gibt es offenbar Nachholbedarf. Rund 60 % der MAZA-Mitglieder sind zumeist kleinere Betriebe. Das 2008 gegründete Netzwerk will ihnen Kooperationschancen bieten, um den speziellen Anforderungen von MV Werften gerecht werden zu können.

Der MAZA-Vorsitzende Thomas Kühmstedt betont, dass besonders im Interesse dieser Unternehmen gemeinsam mit der Landesregierung, der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC und der Bürgschaftsbank MV zusammen gearbeitet wird. So sollen »maßgeschneiderte Lösungen zur längerfristigen Finanzierung« von Zulieferleistungen im Rahmen der Bauzeitfinanzierung ermöglicht werden.

Darüber hinaus nehmen sich die Partner des Themas Fachkräfte an. In der Zusammenarbeit mit den Werften und schiffbaurelevanten wissenschaftlichen Einrichtungen wollen sie »neue Wege« bei der Fachkräfteausbildung sowie in Forschung und Entwicklung entwickeln.