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Neuer Investor für die deutsche Reedereibranche: Der Logistikkonzern Rhenus übernimmt 40% der Anteile an Arkon Shipping und gründet eine neue Investment-Gesellschaft.

Im Rahmen einer Kapitalerhöhung beteiligt sich Rhenus künftig mit 40% an der Arkon Shipping GmbH & Co. KG. Si[ds_preview]e war 1995 in Haren von Torsten Westphal und den Reedern Gerhard Wessels und Heinrich Jüngerhans gegründet worden managt nach eigenen Angaben eine Flotte von mehr als 120 Seeschiffen. Über das finanzielle Volumen der Transaktion wurden keine Angaben gemacht.

Die gemeinsame Zukunft soll im Zeichen von Wachstum stehen. Gleichzeitig mit der Kapitalerhöhung gründen die Partner eine Investment-Gesellschaft. »Rhenus-Arkon-Shipinvest GmbH & Co. KG« soll die Flotte der von Arkon kommerziell gemanagten Schiffe ausbauen.

Rhenus, Arkon
Thomas Maaßen (Foto: Förster)

»Für Rhenus ist die europäische Short-Sea-Schifffahrt Bestandteil ihres Dienstleistungsangebotes. Die Erfahrungen von Arkon in der Bildung von Schiffspools haben das Unternehmen zu einem der Marktführer der europäischen Short-Sea-Schifffahrt gemacht. Diese Position wollen wir gemeinsam festigen«, sagte Thomas Maaßen, Geschäftsleitung Rhenus Port Logistics.

Arkon, Rhenus
Torsten Westphal, Arkon Shipping (Foto: Stelling)

Torsten Westphal bezeichnete die Bildung von Industriepartnerschaften »in Zeiten der allgemeinen Konsolidierung in der Schifffahrt, der Industrie 4.0, der zunehmenden Digitalisierung sowie des vorherrschenden Paradigmenwechsels, bei dem die Seeschifffahrt wieder Teil einer industriellen Lieferkette wird«, als konsequent und zielführend.

Kurz vor Jahresfrist hatte er noch von Schwierigkeiten bei der Kapitalbeschaffung gesprochen. Hierzulande sehe er nach wie vor kaum Möglichkeiten, das erforderliche Eigenkapital für ganze Schiffsserien einzuwerben. »Es lohnt sich nicht mehr, über die Lande zu ziehen. Entweder die Ladungsseite gibt das Eigenkapital, oder wir finden andere Wege wie Leasingsysteme oder Fondslösungen«, sagte Westphal gegenüber der HANSA.

Auf der Suche nach innovative Schiffsprojekten

Möglichkeiten für neue innovative Schiffsprojekte im Nordwesten werde es in den nächsten Jahren zuhauf geben, weil sich das gesamte Umfeld für die Schifffahrt rasant verändere: Strengere Emissionsgrenzen und Umweltauflagen, die Einführung neuer Treibstoffe und Antriebsformen, veränderte Anforderungen seitens der Ladungskunden in der Industrie. »Das sind Jahrhundertchancen«, sagte Westphal, »nur dazu muss man mit der Industrie in ständigem Dialog sein«.

Das Harener Schifffahrtsunternehmen ist nach eigenen Angaben spezialisiert auf europäische Küsten- und Containerfeeder sowie auf die weltweite Heavylift- und Projektschifffahrt. Neben dem kommerziellen Schiffsmanagement biete man als maritimer Dienstleister Befrachtung, Pool- und IT-Lösungen, Projektentwicklungen, Finanzierungs- sowie Werftkontakte in Europa und Fernost an und agiere als klassischer An- und Verkaufsschiffsmakler.

Neben Rhenus halten weiterhin der Schiffsmakler Torsten Westphal sowie die Reeder Herm und Stefan Jüngerhans und Gerd Wessels je 20 % der Anteile an Arkon.

BG Freight Line opens a new weekly service between Cork and Liverpool

Arkon und Jüngerhans hatten zuletzt im Sommer vergangenen Jahres mit einem neuen Projekt auf sich aufmerksam gemacht. Sie beteiligten sich an einem neuen Schiffsprojekt, dass als »Irelandmax« von der BG Freight Line betrieben werden soll.

Die 100%-ige Tochter der Peel Ports Group wird die vier für ihren Hub-Service in der Irischen See konzipierten Feeder voraussichtlich 2018 von der Bauwerft Zhoushan Changhong International Shipyard übernehmen. Der Schiffstyp wurde laut einer Arkon-Mitteilung von BG Freight Line gemeinsam mit der Arkon Shipping als Projektinitiator/kaufmännischer Leiter entwickelt, das technische Management leistete Jüngerhans Maritime Services und das Design stamme von CIMC ORIC.