Wachstumsdämpfer für deutschen Offshore-Markt

Foto: HANSA-Archiv
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Der deutsche Windmarkt sei stabil, allerdi[ds_preview]ngs sei »die Sturm-und-Drang-Zeit allerdings vorbei«. Weltweit werde sich beim jährlichen Zubau an Windkapazität das Verhältnis von offshore zu onshore von derzeit rund 5 % auf rund 25 % innerhalb der kommenden zehn Jahren erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Commerzbank.

Die globalen Wachstumstreiber für den Ausbau der erneuerbaren Energien – hierzu zählten ein weiterhin global steigender Energiebedarf, der Klimawandel, die unsichere Versorgungslage von Primärenergieträgern sowie abnehmende Gestehungskosten für erneuerbare Energie – blieben weiterhin stabil und führten ins­gesamt auch künftig zu weiterem Wachstum. So lautet das Fazit von Günter Tallner, Bereichsvorstand Erneuerbare Ener­gien der Commerzbank AG, im Vorfeld der Wind-Energy Hamburg 2016.

Globaler Windmarkt

Im globalen Windmarkt beobachte man vor allem eine Verschiebung des Wachstums von Europa nach Asien sowie kurz- bis mittelfristig nach Nordamerika. Zum anderen verlagere sich das Wachstum techno­logisch von onshore zu offshore. So sei zu erwarten, dass sich im Hinblick auf den jährlichen Zubau an Windkapazität das Verhältnis von offshore zu onshore von derzeit rund 5 % auf rund 25 % in 10 Jahren erhöhe. Im Onshoremarkt sei eine Abflachung des Wachstums über die nächsten Jahre zu erwarten.

Im Offshoremarkt sieht die Commerzbank nach wie vor große Wachstumspotenziale. Das Capex-Volumen der genehmigten Windparks liege bei ca. 100 Mrd. €. Die Industrie sei deutlich kapitalintensiver und die Anzahl der relevanten Hersteller entsprechend kleiner. Auch dieser Markt reife zügig, was beispielsweise an zunehmenden Standardisierungen in der Projektentwicklung zu erkennen sei.

Deutscher Windmarkt

Da auf dem deutschen Markt die »Sturm-und-Drang-Zeit« vorbei sei, werde sich das Wachstum des Windmarktes  (onshore und offshore zusammen) von 9 % pro anno in den vergangenen zehn Jahren auf 5 % pro anno bis 2026 verringern. Die Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2017 mit einer auf Ausschreibungen basierenden Mengensteuerung werde zu einem noch größeren Wett­bewerb und einer noch stärkeren Professionalisierung der Branche führen.

Gleichwohl blieben Windprojekte in etablierten Märkten wie Deutschland, nicht zuletzt aufgrund der aktu­ellen Zinslandschaft und der langfristig gut prognostizierbaren Cashflows, eine sehr gefragte Assetklasse, sowohl auf der Eigenkapital- als auch auf der Fremdkapitalseite. Die Reduzierung des Wachstums in Deutschland hänge auch damit zusammen, dass der Netzausbau mit dem Zubau der erneuerbaren Energien nicht Schritt halte und dadurch hohe Kosten entstünden (Redispatch, Erdverkabelung etc.).

Die Commerzbank AG mit ihrem Competence Center Energy in Hamburg ist einer der führenden Finanzierer von erneuerbaren Energien mit einem Kreditvolumen von rund 4,0 Mrd. € in Projektfinanzie­rungen.