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Mit der »Celebrity Silhouette« geht eine der bisher aufwendigsten Serien von Kreuzfahrtschiffen in die nächste Runde. Solar- und Umwelttechnik stehen dabei heute genauso im Fokus der Ausstattungspolitik wie der Komfort der Passagiere. Von

Schon mit der Ablieferung der »Celebrity Solstice« von der Meyer Werft vor drei Jahren, dem ersten von fünf baugleichen Schiffen[ds_preview], erlangte Celebrity Cruises Aner­kennung: Bei diesen Schiffen werden nicht nur in den öffentlichen Bereichen wie im »Lawn-Club« mit dem ersten Echt­rasen an Bord eines Schiffes neue Wege beschritten. Wert legen die Auftraggeber auch auf Design, ein großes Raumangebot sowie Auszeichnungen für kulinarische Genüsse. An Umweltschutz und Energie-Effizienz wurde beim aktuellen Neubau, der »Celebrity Silhouette«, ebenfalls gedacht. Das Ziel ist, die Recycling-Aktivitäten zu erhöhen, aber auch die CO2-Emissionen und den Wasserverbrauch an Bord zu reduzieren. So benötigen die Schiffe der »Solstice«-Klasse laut Reederei bis zu 30 % weniger Energie als vergleichbare Schiffe. Celebrity Cruises hat einen firmeneigenen Fonds für maritimen Umweltschutz sowie für neuartige Technologien eingerichtet. Seit 1996 wurden insgesamt rund 11 Mio. US$ investiert.

Die »Celebrity Silhouette« mit der Bau­nummer S 679 konnte nach einer Bauzeit von nur 16 Monaten am 18. Juli pünktlich von der Meyer Werft abgeliefert werden. Von den über 2.500 Werftarbeitern im Emsland wurden während des Baus in den vergangen Monaten u. a. über 3.000 km Kabel verlegt und rund 320 t Farbe auf dem Schiff aufgebracht. Es ist bereits das vierte und damit vorletzte Schiff der neuen »Solstice«-Klasse. Im Herbst 2012 folgt das letzte Schiff dieser Klasse, die »Celebrity Reflection« mit der Baunummer S 691, ebenfalls von der Meyer Werft.

Die Celebrity-Flotte besteht gegenwärtig aus zehn Schiffen. Insgesamt werden 3,7 Mrd. US$ in den Bau neuer Schiffe der »Solstice«-Klasse investiert, die auf der Meyer Werft in Papenburg hergestellt werden. Der Bau dieser fünf Schiffe zwischen 2008 und 2012 stellt das bisher größte derartige Investitionsvolumen einer einzelnen Kreuzfahrtmarke dar.

Wie sehen nun die Einzelmaßnahmen, beispielsweise zur Steigerung der Energieeffizienz und des Umweltschutzes an Bord der »Celebrity Silhouette« konkret aus? Als Referenzschiff zur genannten Energieeinsparung von 30 % wurde das im Jahr 2000 ebenfalls von der Meyer Werft erbaute Kreuzfahrtschiff »Radiance of the Seas« für Royal Caribbeav Cruise Lines herangezogen, so Gregory M. Purdy, Umweltbeauftragter von Celebrity Cruises.

Solarzellen

Solaranlagen wurden inzwischen auch schon auf Frachtschiffen wie dem Autotransporter »Toreador« der norwegischen Reederei Wilh. Wilhelmsen installiert. Eine Solarversuchsanlage auf dem Oberdeck liefert dort 10 kW, eine offensichtlich geringe Leistung, die aber ausreicht, um die Beleuchtung in den Crew-Unterkünften zu versorgen. Eine größere Anlage mit einer Leistung von 40 kW, die aus insgesamt 328 Solarpaneelen besteht, arbeitet seit drei Jahren auf dem 199 m langen Autotransporter »Auriga Leader« der Nippon Yusen Kaisha (NYK Lines).

Die 2008 abgelieferte »Celebrity Solstice« ist das erste Schiff der Kreuzfahrtbranche, das die Sonnenenergie nutzt, und zwar mit 216 Solarzellen, die über fünf Bereiche im Schiff verteilt sind und zusammen ca. 52 kW liefern. Das entspricht der nötigen Energiemenge, um beispielsweise alle Personenaufzüge an Bord zu betreiben oder mehr als 7.000 LED-Lampen mit Strom zu versorgen. Bei der »Celebrity Solstice«, der »Celebrity Equinox« (2009) und der »Celebrity Eclipse« (2010) kommen zwei Typen von Solarzellentechnologie zum Einsatz: Solarfolien, die an freien Deckflächen aufgebracht werden, sowie Solarzellen aus Glas, die in Glaskonstruktionen wie der Decke von Solarium und Atrium eingebaut werden. Da sich gläserne Solarzellen in der Meeresumgebung besser bewährt haben, wurden auf der »Celebrity Silhouette« nur diese eingebaut. Insgesamt wurden 61 Solar­kollektoren mit einer Leistung von 19,5 kW installiert. Diese werden auch bei der »Celebrity Reflection«, deren Bau am 24. März startete, zum Einsatz kommen.

Maschinenanlage

Die Hauptantriebsanlage der drei bisherigen Schiffe der »Solstice«-Klasse besteht aus vier Dieselgeneratoren vom Typ Wärtsilä 16V46CR mit einer Leistung von je 16.800 kW. Diese können sowohl mit Diesel als auch mit Schweröl betrieben werden. Die Motoren sind mit Common-Rail-Technologie ausgerüstet, wodurch im gesamten Lastbereich in einer Kombination aus geringem Verbrauch und niedrigen Rußwerten ein verminderter Emissionswert erreicht wird.

Die »Celebrity Silhouette« wie auch zukünftig die »Celebrity Reflection« verfügen über vier MAN-Hauptmotoren des Typs 14V48/60 CR mit einer Leistung von je 16.800 kW und einem Gewicht von je 235 t. Die Generatoren von ABB erzeugen eine Spannung von 11.000 Volt und versorgen sowohl das Schiff mit seinen allgemeinen Verbrauchern, beispielsweise die Klimaanlage, die Querstrahleranlagen und die Beleuchtung, als auch die zwei Azipods mit einer Leistung von je 20.500 kW. Diese sind um 360° drehbar und geben dem Schiff eine herausragende Manövrierfähigkeit. Die maximale Geschwindigkeit wird mit 24 kn angegeben.

Das Rumpfdesign dieser Schiffsserie wurde von der Meyer Werft in enger Kooperation mit der Reederei entwickelt und besonders energieeffizient gestaltet. Durch den geringeren Wasserwiderstand wird weniger Treibstoff verbraucht und der CO2-Ausstoß konnte gesenkt werden. So wurde der schiffstechnische Entwurf mit Hilfe von Computerberechnungen und insgesamt 19 Schleppversuchen des Maritime Research Institute Netherlands entwickelt, um die Rumpf­form noch weiter zu optimieren. Auch wurde das Linienkonzept der Schiffe mit seinen 17 Decks geprüft. Dabei wurde jede Fläche und jeder Winkel an der Außenfassade getestet und überarbeitet, um den Luftwiderstand zu minimieren und somit den Kraftstoffverbrauch zu optimieren. Durch den verringerten Wasserwiderstand wird der Muschel- und Algenbewuchs am Rumpf reduziert und ein Aufenthalt im Trockendock ist damit nur noch alle fünf statt herkömmlich zwei bis drei Jahre nötig.

Darüber hinaus sorgt zusätzlich ein spezieller Silikonüberzug auf dem gesamten Schiffsteil unterhalb des Wasserspiegels dafür, dass der Wasserwiderstand und damit auch der Kraftstoffverbrauch reduziert werden. Dieser Silikon­überzug hemmt außerdem die Anhaftung von Algen, hindert kleine Rankenfüßer (z.B. Seepocken) daran, sich am Schiffskörper festzusetzen und verhindert weiterhin, dass Farbe vom Schiffsrumpf ins Meer abblättert.

Beleuchtung

Vor mehr als drei Jahren hat Celebrity Cruises damit begonnen, die Beleuchtung an Bord aller Schiffe auszutauschen: Halogen- und Glühlampen, die beide einen hohen Stromverbrauch haben, wurden durch langlebige Leuchtstoffröhren und LED-Lampen ersetzt. Diese setzen nur halb so viel Wärmeenergie frei wie die zuvor verwendeten Leuchtmittel und verbrauchen deutlich weniger Strom. Zwei weitere Vorteile: Durch die geringere Wärmeabgabe der Beleuchtung muss an Bord weniger Energie für die Klimatisierung verwendet werden und das Gesamtgewicht des Schiffes sinkt durch die moderne Lichttechnik um sage und schreibe acht Tonnen.

Klimatechnik

Die Auslegung und Lieferung der kompletten Klima- und Lüftungstechnik inklusive Montage und Inbetriebnahme wurde von der Meyer Werft auf die Firma Imtech übertragen. Normalerweise benötigt ein Kreuzfahrtschiff pro Passagier für Antrieb, Klimatisierung, Beleuchtung und andere Annehmlichkeiten an Bord 10 bis 12 kw/h am Tag, was einem deutschen Dreipersonen-Haushalt entspricht. Nach dem Antrieb, der 50 % des Treibstoffs verschlingt, sind die Klimaanlagen der zweitgrößte Faktor beim Energieverbrauch.

Die Ingenieure planten das komplette Klimatisierungssystem daher von Grund auf anders. Das Ergebnis ist ein dezentrales System mit großen Energie- und Platzeinsparungen. Statt zentraler Versorgung über massive Zu- und Abluftgeräte, die herkömmlich jeweils ca. 80 Kabinen bedienen, entwickelte Imtech kompakte, dezentrale Umluftgeräte (fan coil units) für die Kabinen, so dass jetzt ca. 240 Kabinen angeschlossen werden können. In jeder Kabine reguliert ein eigener Kühler und ein Nacherhitzer individuell das Raumklima. Der Gast stellt wie im Hotel die gewünschte Raumtemperatur einfach ein. Auch der Ventilator läuft mit variabler Geschwindigkeit. Bei geöffneter Balkontür fährt die Klimaanlage in der Kabine automatisch herunter. Wärmerückgewinnungsräder dienen vorwiegend dazu, die mitunter tropische Außenluft herunterzukühlen.

Der Kühlwasserkreislauf und das Steuerungssystem sind ebenfalls energiesparsam ausgelegt. Die Kühlleistung kann so um 40 % gesenkt werden. »Insgesamt konnte Imtech den Energieverbrauch der Klimaanlage um 35 % herunterschrauben«, rechnet Georg Bieler, technischer Geschäftsführer der Imtech-Tochter Schiffbau-/Dockbautechnik, vor. Pro Stunde werden an Bord 3,5 Mio. m3 Luft befördert – kaum mehr als beim kleineren Vorgängerschiff. In Zukunft sollen laut Bieler vorausschauende Systeme entsprechend der Wetterprognosen frühzeitig die Kälteerzeuger drosseln.

Die neue Klimatechnik macht sich auch an anderer Stelle bezahlt: Der Platzbedarf für die Klimatisierung in Decken, Schächten und Kanälen sinkt drastisch. Für ein Schiff von der Größenordnung der »Solstice«-Klasse bedeutet das: Es wird viel Raum für zusätzliche Kabinen geschaffen. Ein willkommener Zugewinn, wenn man bedenkt, dass eine Reederei pro Kabine im Jahr einen sechsstelligen Dollar-Betrag umsetzt. Ein weiterer Pluspunkt dezentraler Kompaktgeräte: Sie haben in einer Ecke des Kabinen-WC Platz und die Bordtechniker können direkt vom Korridor aus Kondensatablauf oder Kühler inspizieren, ohne die Passagiere zu behelligen. Das Prinzip der Dezentralisierung gilt genauso in den öffentlichen Bereichen. Umluftgeräte sind in den Zwischendecken eingebaut. Der Vorteil: Ist das Restaurant leer, fährt die Klimaanlage zurück, füllt es sich mit Hunderten von Menschen, fährt sie lokal automatisch hoch.

Für die Fenster der Schiffe der »Solstice«-Serie wurde ein Spezialglas verwendet, das die Wärmeübertragung in die Kabinen und Innenräume des Schiffs vermindert. Dadurch wird deutlich weniger Energie für die Klimatisierung der Räume verbraucht. Natürlich lässt diese Verglasung das gesamte Tageslicht durch, filtert aber 99,9 % der schädlichen UV-Strahlen. Auch bei den Schiffen der übrigen Celebrity-Flotte sind die Fenster inzwischen mit einer nachträglich aufgebrachten speziellen Glasfolie beschichtet. Sie gewährleistet die gleichen positiven Auswirkungen auf die Energieeffizienz wie das Spezialglas auf den Schiffen der »Solstice«-Klasse. Den Passagieren an Bord der Celebrity-Schiffe fällt auf, dass für die Kühlung der Buffets Flusskiesel anstelle von Eis verwendet werden. Durch den sparsameren Umgang mit Eis können sowohl der Wasser- als auch der Stromverbrauch an Bord verringert werden.

Weiterhin wird an Bord das Umweltschutzprogramm »Save the Waves« angewandt, das drei Prinzipien umfasst: Reduzierung von Abfallstoffen, Recycling von Abfällen und Sicherstellung der sachgemäßen Beseitigung von Restmüll, entweder durch die thermische Verwertung an Bord oder die Abgabe der Reststoffe an Land.

Abwasserbehandlung

Wie heute in jedem neuen Kreuzfahrtschiff üblich, werden auch von Celebrity Cruises Hochleistungssysteme zur Abwasserklärung eingebaut. Diese Systeme sind im Stande, das gesamte Abwasser an Bord zu reinigen – auch das so genannte Grauwasser (beispielsweise Duschabwässer) sowie das Schwarzwasser (Abwässer aus den Toilettenanlagen). Das Wasser wird dann in nahezu Trinkwasserqualität wieder dem Wasserkreislauf zugeführt. Das gesamte anfallende Schwarzwasser fließt dabei über ein Rohrsystem zu den vier Vakuumanlagen und kann bei Bedarf, z. B. bei einer Störung der Anlage, in Speichertanks zwischengelagert werden.

An Bord der »Solstice«-Klasse kommt eine Abwasserbehandlungsanlage vom Typ »Memrod« des Bremer Herstellers RWO, einem Unternehmen der VeoliaWater Solutions & Technologies, zum Einsatz. »Memrod« steht für Membrane Reactor Operation Device. Diese Abwasserbehandlungsanlage ist für eine Fracht von 1.450 kg pro Tag bei einer hydraulischen Belastung von 1.540 m³ pro Tag ausgelegt. Zur Prozessoptimierung enfernen beispielsweise spezielle Abscheider die im Küchenabwasser enthaltenen Öle und Fette vor Eintritt in den biologischen Anlagenteil. Das mechanisch-biologische Memrod-Verfahren, eine Kombination aus Niederdruck-Membrantechnologie und Belebtschlammverfahren, stellt die permanente Einhaltung der Anforderungen an den Ablauf von Abwasseranlagen gemäß den Richtlinien der International Maritime Organisation (MARPOL, Annex IV) und Alaska-Norm sicher. Die speziell für die Anwendung auf Schiffen entwickelte Technologie kompensiert die Nachteile konventioneller Abwasseranlagen durch die Verwendung von Membranen zum Biomasse

rückhalt. Das Verfahren basiert auf dem Membran-Belebungsverfahren, einer Kombination der klassischen aeroben Belebungsanlage mit einer innovativen Niederdruck-Membranfiltration im 78 m³ fassenden Belebungsbecken. Der Reinigungsprozess verläuft in zwei Stufen: biologischer Abbau der Schmutzstoffe zum einen, mechanische Rückhaltung aller Feststoffe durch die Membran-Barriere zum anderen. Der anfallende Klärschlamm wird getrocknet und in der bordeigenen Müllverbrennungsanlage rückstandslos verbrannt.

Für den Trinkwasserbedarf der Gäste aber auch für den Schiffsbetrieb können bis zu 2.180.000 l Trinkwasser pro Tag an Bord erzeugt werden. Bei Bedarf gelangt außerdem über Bunkerstationen von Land Trinkwasser in spezielle Tanks an Bord. Das Trinkwasser wird dort über zwei Verdampfer und eine Umkehrosmoseanlage hergestellt. Dabei sind die Verdampfer für einen sehr niedrigen Energieverbrauch ausgelegt und werden hauptsächlich über die Abwärme der Diesel-Motoren mit Energie versorgt. Die Umkehrosmoseanlage verfügt über ein Energierückgewinnungssystem, um Primärenergie zu sparen. Ein möglichst sparsamer Umgang mit Wasser ist technisch dadurch möglich, dass das in den Klimaanlagen anfallende Kondenswasser gesammelt und dann als Brauchwasser für die Wäscherei verwendet wird. Dampf beheizt den Warmwasserkreislauf. Weiterhin kommen Spülmaschinen mit einer verringerten Durchflussmenge und wassersparende Waschmaschinen zum Einsatz, um die Umweltfreundlichkeit des Schiffes zu steigern. In den Bädern befinden sich moderne Duschköpfe, die durch die Beimischung von Luft den Wasserverbrauch verringern. Die Strahlwirkung bleibt davon unbeeinträchtigt.

Kabinen

Das Schiff verfügt mit insgesamt 1.443 Standardkabinen über Platz für mehr als 2.886 Passagiere. Bei fast allen Kabinen (90 %) handelt es sich um Außenkabinen, von denen wiederum 85 % über einen Balkon verfügen. Die Standardkabinen sind um die so genannte »Aqua Class« erweitert. Das ist eine Balkonkabinenkategorie mit direktem Zugang zum Wellnessbereich sowie zum Spezialitätenrestaurant »Blu«. Zur Ausstattung aller Kabinen gehört außerdem ein eigenes Bad, Farb-TV, Telefon, Safe, Kühlschrank, Haartrockner, individuelle Temperaturregelung sowie ein Internet-Anschluss. Zudem gibt es an Bord 26 behindertengerechte Kabinen.

Die Kabinen teilen sich wie folgt auf:

• 2 Penthouse Suiten

• 8 Royal Suiten

• 12 Celebrity Suiten

• 44 Sky Suiten, davon 4 für Gäste mit eingeschränkter Mobilität

• 4 Family Kabinen

• 130 Spa Class Kabinen

• 281 Concierge Class Kabinen

• 749 Premium Ocean View Kabinen

• 70 Ocean View Kabinen

• 143 Innenkabinen

Restaurants

An Bord der »Celebrity Silhouette« stehen den Gästen insgesamt 12 Restaurants zur Verfügung. Fünf davon sind zuzahlungspflichtige Spezialiätenrestaurants.

Wie schon bei den drei Vorgängerschiffen verfügt auch die »Celebrity Silhouette« über den so genannten »Lawn Club«: Auf dem obersten Deck kann man auf dem 2.000 m² großen echten Rasen Boccia oder Golf spielen und dabei den Ausblick auf das Meer genießen. Neuerdings ist dort auch das Grillen möglich, denn die »Celebrity Silhou­ette« verfügt als erstes Kreuzfahrtschiff der Welt über ein Open-Air-Grillrestaurant. So bietet der »Lawn Club Grill« Platz für bis zu 58 Gäste. Er befindet sich am gleichnamigen »Lawn Club«, der bereits auf den Vorgängerschiffen eingerichtet war.

Im Lawn Club Grill können die Gäste entweder selber oder aber auch mit dem Chefkoch zusammen die beliebtesten Grillspezialitäten zubereiten. Neben Steak und Burger bietet der Lawn Club Grill auch eine Salatbar sowie Pizza-Gerichte. Die Gäste stellen das Essen nach ihrem Geschmack selbst zusammen. Während des Tages werden zudem Kochshows sowie Kochstunden von Celebrity-Köchen oder Gastköchen angeboten.

Hier oben auf Deck 15 im »Lawn Club« wurden nun auch »The Alcoves« eingerichtet, eine Art Strandkorb auf hoher See. Dort finden Gäste Abgeschiedenheit. Diese Rückzugsmöglichkeiten sind für zwei bis vier Gäste zu mieten und haben Picknick-Körbe und Getränke im Angebot, die à la carte per iPad bestellt werden können. Weiter haben Gäste die Möglichkeit, sich hier im »Lawn Club« auf der Rasenflache in Hängematten und großen Liegestühlen zu entspannen. Ein weiterer neuer Ort der Entspannung liegt unter Deck: das einem Baumhaus nachempfundene »Hideaway« auf Deck 7 unweit des Atriums.

Wer lieber unter Deck speisen möchte, dem stehen zehn weitere Restaurants zur Verfügung, darunter der »Grand Cuvee Dining Room« mit Platz für 1.428 Gäste, verteilt auf zwei Ebenen. Fünf Spezialitätenrestaurants bieten für einen Aufpreis von 30 US$ mediterrane Gerichte oder auch klassische Speisen an. Den bis zu 72 Gästen im »Qsine« werden internationale Klassiker sowie Gerichte aus der modernen und der molekularen Küche gereicht. Der Kellner überreicht dem Gast für die Speisenauswahl keine klassische Speisekarte, sondern ein iPad.

Theater (Deck 3–5)

Das Theater auf der »Celebrity Silhouette« fasst 1.095 Gäste und wurde so gestaltet, dass alle Sitzreihen über optimale Sicht verfügen, damit die Zuschauer näher an den Künstlern sind. Statt des herkömmlichen Orchestergrabens gibt es Musikerpodeste links und rechts der Bühne, um mehr Raum für zentrale Sitzreihen zu schaffen. In der Bühnenanlage kommt eine Drehscheibe als Untermaschinerie zum Einsatz. Zudem wurden sechs auf Bühnenniveau verfahrbare Lifte installiert. Die Obermaschinerie besteht aus insgesamt elf Zügen, davon drei für Effektbeleuchtung und acht Schienensysteme für Vorhänge. Alle Anlagen sind computergesteuert und von verschiedenen Positionen aus bedienbar.

Flottenangleichung ab November 2011

Im Rahmen der Taufveranstaltung informierte Celebrity Cruises über weitere Pläne des Unternehmens zur Flottenangleichung, dem so genanten »Solsticizing«. Der Begriff steht bei dem Kreuzfahrtunternehmen für ein Investitionsvolumen in Höhe von rund 120 Mio. US$. Dabei werden das Design und die Einrichtungen der in Frankreich erbauten »Millennium«-Klasse an die »Solstice«-Klasse angepasst. Nach der Neugestaltung der »Celebrity Constellation« bei der Hamburger Werft Blohm + Voss im Frühjahr letzten Jahres wurden ab November die »Celebrity Infinity«, die »Celebrity Summit« und die »Celebrity Millennium« in fünf Monaten dem Standard der Flotte angeglichen. Dazu gehören auch neue Bordeinrichtungen.

Im Rahmen dieser Neugestaltung der Schiffe wird die »AquaClass« und damit Unterkünfte mit Spa-Atmosphäre (»Veranda-Kategorie«) eingeführt. Zudem gibt es für Gäste dieser neuen Klasse künftig exklusiven Zugang zum mediterran ausgerichteten Spezialitäten-Restaurant »Blu«. Auch das Spezialitäten-Restaurant »Qsine« und die »Celebrity iLounge« werden Teil der Neuerungen sein.

Die »Celebrity Infinity« wird bis zum 3. Dezember umgestaltet sein, gefolgt von der »Celebrity Summit« im Januar 2012. Nach aktuellen Plänen findet die Neugestaltung der »Celebrity Millennium« zwischen dem 21. April und dem 12. Mai 2012 statt. Die Anpassung an den neuen Standard wird dieses Mal aber nicht in Deutschland, sondern auf dem Grand Bahama Shipyard in Freeport auf den Bahamas durchgeführt.


Christian Eckardt