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2014 Auslieferung von zwei Neubauten an niederländisches Unternehmen

Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) kann sich nach der Bestellung einer ConRo-Fähre aus Kanada im Dezember 2011 über einen[ds_preview] weiteren Auftrag freuen. Das niederländische Unternehmen Rolldock hat zwei baugleiche Schiffe für den flexiblen Transport anspruchsvoller Projekt­ladung bestellt. Mit dem Bau der beiden jeweils 151,50 m langen Schiffe wird im Februar 2013 begonnen, die Ablieferung ist für das erste Halbjahr 2014 vorgesehen. Somit ist bis dahin für die Beschäftigung der 700 Flensburger Schiffbauer gesorgt; darüber hinaus gibt es die Option, dass Rolldock weitere Schiffe dieses Typs beauftragt.

Für die FSG, die sich in den vergangenen 15 Jahren als Weltmarktführer im Bau von RoRo- und RoPax-Schiffen einen Namen gemacht hat, ist dies der erste erfolgreiche Schritt im Zuge der Erweiterung ihrer Produktpalette. »Wir arbeiten erst seit dem Sommer vergangenen Jahres ernsthaft im Offshore-Bereich und können schon wenige Monate später den ersten Auftrag verzeichnen«, sagte FSG-Geschäftsführer Peter Sierk. »Das stimmt uns sehr positiv und bestätigt uns darin, dass unsere strategische Ausrichtung richtig ist.« Diese besagt, dass die Zukunft der Werft in ihrer Vielseitigkeit liegt. »Natürlich«, so Sierk, »wollen wir die Nummer eins auf dem RoRo-Markt bleiben.« Aber da die klassischen Werftmärkte zurückgegangen sind, sei es für das Überleben einer modernen Werft heutzutage zwingend erforderlich, neue Ideen anzubieten.

Mit Rolldock seien seit Dezember 2011 vertrauensvolle Gespräche geführt worden, berichtet Sierk. Überzeugt habe man die Niederländer mit einem vielseitigen Entwurf, schnellem Handeln, Flexibilität sowie der nachweisbaren Liefertreue der vergangenen 20 Jahre. Sierk: »Wir haben seit 1990 jedes Schiff zum vereinbarten Termin (oder früher) und natürlich auch im Budget abgeliefert, und das ist für Rolldock von enormer Bedeutung gewesen bei ihrer Entscheidung.« Obwohl die FSG im Wettbewerb mit günstigeren Werften gestanden habe, unterschrieb Rolldock schließlich in Flensburg. Sierk: »Das zeigt, dass zuverlässige und technisch führende Produkte aus Nord-

europa sich dank ihrer Qualität den entscheidenden Marktvorteil gegenüber Angeboten aus Asien und anderen Teilen der Erde verschaffen können, die eben nur auf den ersten Blick günstiger sind.«

Bei den beiden jetzt beauftragten Schiffen handelt es sich um höchst flexibel einsetzbare Schiffe für verschiedenste Projekt­ladung. Die Lade- und Löschvorgänge stellen die größte Herausforderung bei diesem Schiffstyp dar, wobei die Schiffe auf drei verschiedenen Wegen beladen werden können. Zwei Schwerlastkrane bewegen Güter von bis zu 700 t Gewicht. Zudem verfügen die Schiffe über eine höhenverfahrbare Heckrampe und Lukendeckel, um sich an verschiedene Pierhöhen in Häfen anzupassen, so dass eine Be- und Entladung von bis zu 3.000 t schweren Einzellasten auf dem klassischen RoRo-Weg möglich ist. Weiterhin lassen sich die Schiffe um mehr als 12 m absenken, so dass Ladung auch schwimmend nach dem Float-in-float-out-Prinzip aufgenommen werden kann. Die Tragfähigkeit jedes Schiffes beträgt 8.000 t. Einsetzen kann Rolldock diese neuen Schiffe flexibel: Herkömmliches Transportgeschäft und Offshore-Einsätze sind gleichermaßen möglich.

In der Einrichtung des Schiffes gibt es Platz für bis zu 32 Personen, so dass neben der Besatzung auch Begleitpersonal für die zum Teil hochkomplexe und sensible Projekt­ladung mitgenommen werden kann. Die Schiffe verfügen über eine Geschwindigkeit von 16 kn in voll beladenem Zustand und werden von zwei Dieselmotoren über eine Doppelwellenanlage angetrieben.

Sie berücksichtigen durch die Integra­tion einer Ballastwasserbehandlungsanlage und die Anwendung hoher Beschichtungsstandards in den Tanks bereits jetzt zukünftige Umweltschutzbestimmungen. Wie alle anderen FSG-Neubauten zeichnen sich auch diese Schiffe durch eine hohe Effizienz und niedrige Emissionen aus. Im Auftragsbestand der FSG stehen ferner zwei in Kürze abzuliefernde RoRo-Frachtfähren für Seatruck Ferries, drei RoRo-Frachtfähren für Ulusoy Sealines und das eingangs erwähnte ConRo-Schiff für die kanadische Oceanex.