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Die mikrobielle Kontamination im Dieselkraftstoff ist ein mittlerweile weit bekanntes und folgenschweres Problem. Nicht nur Fahrzeuge und Lagertanks an Land sind betroffen, sondern auch Schiffstanks, insbesondere solche mit längeren Standzeiten
Dieselkraftstoff wird oftmals in Lagertanks für die Hilfsmotoren und Notstromaggregate auf dem Schiff mitgeführt und nicht durchgehend gebraucht. Die Dieselqualität[ds_preview] unterliegt einer internationalen Norm, sodass theoretisch die Dieselqualität weltweit einer Spezifikation entspricht. In der Praxis beeinflusst außerhalb des Heimatlandes die Dieselqualität aus den unterschiedlichen Ländern zusätzlich das Risiko eines Befalls durch Bakterien und Pilze. Die Folgen der sogenannten »Dieselpest« sind verstopfte Kraftstofffilter, Leitungen und ganze Systemkomponenten sowie Korrosion in Tanks. Ist der Kraftstofffilter mit schleimigen Ablagerungen verstopft, wird der Motor nicht mehr ausreichend mit Kraftstoff versorgt und versagt. Der Hilfsmotor fällt aus. Das Notstromaggregat springt im entscheidenden Moment nicht an. Die Betriebssicherheit ist gefährdet. Der Befall durch Bakterien und Pilze im Diesel führt auch zur Qualitätsminderung des Kraftstoffes (Abb. 1)

Bioschlammschicht am Tankboden

Um im Dieselkraftstoff zu überleben, benötigen Mikroganismen, Bakterien, Pilze und Hefen Wasser als Lebensgrundlage. Wasserverunreinigungen können bereits beim Betanken eingeschleppt werden. Die Bildung von Kondenswasser durch Temperaturschwankungen weitet den Lebensraum der Mikroben noch weiter aus. Wasser und Wärme bilden die idealen Lebensbedingungen für Bakterien und Pilze, um sich explosionsartig zu vermehren. Diese Mikro­ben haben sich so gut angepasst, dass sie den Kraftstoff als Nahrung zersetzen können. Sie bilden eine schleimartige Masse, die sich dann im schlimmsten Fall als Bioschlammschicht am Tankboden ansammelt (Abb. 3). Dieser Bioschlamm verstopft Teile des Kraftstoffsystems und kann zu erheblichen Betriebstörungen führen. Die Mikroben bilden auch Säuren, die die Tankwand, Leitungen und andere Teile des Kraftstoff­systems angreifen und so Korrosion verursachen können (Abb. 2).

Dabei können einfache vorbeugende Maßnahmen bzw. eine Schockdosierung bei akutem Auftreten des Problems schnell dafür sorgen, die Kontamination unter Kontrolle zu bekommen. Dabei ist zu beachten, dass sich der gelöste Bioschlamm oft in den Filtern absetzt. Eine mechanische Reinigung des Tanks ist im Anschluss unbedingt erforderlich. Im Kampf gegen die Verkeimung bietet der Hersteller Schülke aus Norderstedt das Produkt Grotamar 82 an. Das Biozid kann als Dieseladditiv allen Dieselqualitäten mit oder ohne Bioanteil direkt hinzugegeben werden. Laut dem Hersteller tötet es schnell und zuverlässig alle Mikroorganismen ab und verhindert so weiteres Wachstum und erneute Schlammbildung im Tank. Es hat demnach auch eine fungizide Wirkung (inkl. SRB).

Schülke empfiehlt eine regelmäßige prophylaktische Anwendung zu jeder Tankfüllung, um die Betriebssicherheit des Tanksystems zu bewahren. Das Produkt soll zudem vor Korrosion und Ölalterung schützen, ist frei von organisch gebundenem Chlor und gut löslich. Die Verbrennung erfolgt aschefrei. Die Schockdosierung ist notwendig, wenn eine starke Verkeimung vorliegt. Diese zeigt sich in der Regel zuerst anhand verstopfter Filter.

Überprüfung des Hygienestatus

Schülke empfiehlt ein Hygiene-Monitoring, um den Hygienestatus der Tanks regelmäßig zu überprüfen. Hierfür bietet das norddeutsche Unternehmen den Test Mikrocount Fuel an. Dieser zeigt, ob und wie sehr ein Kraftstoff befallen ist. Die quantitative Testmethode dient dem Nachweis von Mikroorganismen in allen Diesel-Qualitäten. Laut dem Hersteller entfallen teure Untersuchungen im Labor mit aufwendigem Versand der Proben, da der in einer Box gelieferte Test alles Benötigte enthält und demnach auch ohne spezielle labortechnische Ausbildung anwendbar ist. Die Benutzung und die Auswertung des Testergebnisses ist den Angaben zufolge sehr einfach und präzise. Der Test bestimmt die Gesamtkeimzahl und ist laut dem Hersteller für alle Dieselqualitäten inklusive Bio-Diesel geeignet. Bei positivem Testergebnis können anschließend Maßnahmen mit Grotamar 82 ergriffen werden, um rechtzeitig technische Ausfälle zu vermeiden.